Je mehr sich meine Praxis in Richtung Rekonstruktionismus orientiert, desto mehr spielen natürlich Opfergaben eine Rolle.

Ganze Schweine, Kühe, Hühner oder sonst etwas rituell zu schlachten halte ich aus diversen Gründen für ein no-go.
Aber es zeigt sich, dass durch bestimmte Opfertiere auch bestimmte Atribute der Gottheiten eingefangen wurden. Z.B. Wurden Schweine bei den Kelten gerne mit der Erdgöttin in Verbindung gebracht. Auch Kühe haben eher einen mütterlich-nährenden Aspekt, wohingegen Stiere eindeutig den männlichen Stammes oder Kriegergottheiten zuzuordnen sind.

 

In meinem Standard Lughnasadh-Ritual wird entweder die Essenz des Crom Dubh in einem Menschlichen Ersatz rituell theatralisch "getötet" oder Crom Dubh als Stier dargestellt. Dafür gibt es ganz gute Hinweise (siehe MacNeill). Als unsere Gruppe für das Opfertheater zu klein war versuchte ich mich darin in ein Roggenbrot einen Stier zu schneiden. Ich versagte kläglich und musste ein Toastbrot nehmen - was irgendwie etwas mikrig aussah. Notiz an mich: "dringend etwas besseres ausdenken!"

Was wurde überhaupt geopfert? Es wurden menschliche Erträge geopfert: domestizierte oder gezüchtete Tiere (keine Wildtiere außer bei Jagdopfern) und pflanzen die durch menschliche Kultivierung und Landwirtschaft geerntet wurden. Kunstgegenstände, die dann allerdings zerstört wurden, weil sie für den Menschlichen Gebrauch unnützig gemacht werden mussten um in göttliche Hände über zu gehen. Natürlich wurden auch Lobeshymnen oder Votive unterschiedlicher Art gegeben. Räucherwerk bildet sicherlich eine Ausnahme, ich kann mir aber gut vorstellen, dass gewisse Pflanzen durchaus kultiviert wurden. 

Für Imbolc-Feiern habe ich für den "Wein und Kuchen" Teil im Druidcraft gerne auf einen Kuchen in Lammform zurückgegriffen und zu einer Yulefeier gab es auch schon für alle einen Keksstern. Dies brachte mich auf die Idee Ausstecher oder Kuchenformen in unterschiedlicher Gestalt zu suchen. Lamm hatte ich also schon. Ikea hatte mir zu Weihnachten schon das Pferd geliefert. Das hatte ich zwar für meinen Sohn gekauft, aber er würde bestimmt nichts dagegen haben.

Heute extra in den Penny für eine Silikonbackform in From eines Schweines. Leider nicht mehr da. Dafür gab es einen Stier - auch gut, der fehlte auch noch. Das Schwein gibts auch bei Amazon, die Kuh auch.Demnächst bin ich also was die gängisten Opfertiere angeht gut ausgerüstet.

Die Idee ist jetzt einen Teig ähnlich des römischen Libums zu machen, oder eine Art Brot und diesen in die Form zu füllen. Da ich das selbst mache, investiere ich Zeit und Handarbeit - sicherlich im alten Sinne des Opfers. Mich als Zweifache, arbeitende Mutter hinzustellen und für die Götter zu backen ist auf jeden Fall bereits in der Herstellung eine Art von Opfer.

Wer sich auch mit Backformenopfergaben versuchen möchte:
Schwein
Kuh 
Stier
Lamm
Pferd


 

Anmelden