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Ostara wird im Wicca das Fest des Frühjahrsäquinoktium genannt. Es gibt allerdings auch immer Wiccatraditionen, die sich entschließen am nächsten Vollmond nach der Tag-und-Nachtgleiche zu feiern. Ostara gilt als das erste Fruchtbarkeitsfest von zweien und ein Frühlingsfest schlechthin.

 

Vollmondaspekt: Sturmmond
Ereignisse: Der Frühling beginnt, die Felder wurden gesegnet, Eintritt in das Sternzeichen Widder, Beginn der Wachsenden Zeit
Farben: Alles bunte, jedoch in einem leichten Pastell, die volle Farbenpracht ist passender zu Belatene oder Litha.
Blumen: Narzissen, Osterglocken, Kirschblüten - alle Blumen die um diese Zeit blühen.
Botschaft: Wachsen und gedeihen


Equinox
Tag und Nachgleiche. An diesem Tag sind Kräfte von Dunkelheit und Licht gleich stark. Doch das Licht wird die Überhand gewinnen und mit dem wachsen des Lichtes beginnt auch die Zeit des Wachstums, die bis Mittsommer anhält.
Equinox ist eine Zeit, wo wenig zu traditionellen Festen gefunden wird, weil die Menschen sehr mit den Felder beschäftig waren. Trotzdem fanden zu der Zeit Segnungen der Felder statt, damit sie wachsen und Nahrung bringen.
Einige Schriftsteller, wie Margaret Murray, behaupten, dass Equinox in England nicht gefeiert wurde. Allerdings markieren die Steinkreise die Equinox viel Präziser als jedes andere Fest.

Kybele Kult
Im Kult der Kybele ist dieses Fest sehr wichtig. Der Kybele Kult kam ungefähr 200 v. u. Z. nach Rom und wurde dort vor allem auf dem Platz des jetzigen Petersdom gefeiert. Dort stand ein großer ihr gewidmeter Tempel. Wenn nicht alle christlichen Kirchen auf früheren heidnischen Heiligtümern gebaut wurden, so ist dies sicherlich im Falle des Kybeletempels der Fall. Kybeles Sohn-Geliebter Attis stirbt zu der Zeit, geht in die Unterwelt und wird wieder auferstanden. Es war gang und gäbe, dass Christen und Kybeleanhänger zur selben Zeit Tod und Auferstehung feierten und es so zu Diskussionen kam, welches Gottheit der Prototyp und welches die Imitation war. Chronologisch gesehen ist der Kybelekult eindeutig älter. Die christliche Ausrede typisch: Der Teufel hat im Vorauswissen der Ankunft Jesu einen falschen Kult früher in der Zeit begonnen um die Anhänger Jesus zu verwirren.

Ishtars Abstieg in die Unterwelt
Auf den Mauern von Babylons Tempeln standen Rituale und heilige Texte. Einer davon war das Mysterium des Abstiegs Ishtars in die Unterwelt, wo sie ihren Geliebten Tammuz, aus der Macht ihres dunklen Selbst, Ereshkigal, Königin der Unterwelt zurückholte. Ohne Ishtar auf der Erde, stand die Fruchtbarkeit still und das Leben ging nicht weiter. So musste sich Ereshkigal dem Leben beugen und Ishtar mit ihrem Geliebten ziehen lassen.
Aus diesem Mythos wurde dann in einer anderen Verarbeitung im Wicca die Legende der Göttin - ein Ritus, der oft als Initiationsritus begangen wird.

Demeter - Persephone
Der Mythos des Lebens, das auf der Erde nicht weitergeht weil eine Göttin sich in der Unterwelt befindet wird auch im Persephone - Demetermythos wiederspiegelt.
Nach manchen Schriften ist Persephone jedoch zu dieser Zeit bereits zurückgekehrt.
Allerdings findet man auch im hohen Norden diesen Mythos, dort kehrt die Göttin allerdings erst um die Zeit von Beltane zurück.
Meiner Meinung gilt hier ganz einfach: Blick nach draußen. Ist der Frühling an Ostara in seinen Anfängen, so ist es passend diesen Mythos in einem Ostararitual zu begehen. Ist der Frühling jedoch schon längst da - dann sollte man sich etwas anderes ausdenken. Es kann gut sein, dass sich dies von Jahr zu Jahr leicht verändert, hier müssen wir uns einfach vor Augen halten, dass die Natur und die Gezeiten sich nicht nach einem Kalender richten.

Kampf der Könige
In dieser Mythologie findet jetzt der Kampf des Stechpalmkönigs mit dem Kornkönig statt. Der Alte König gegen den Jungen. Der Junge Kornkönig gewinnt, sucht sich seine Königin aus und feiert mit ihr Hochzeit indem Hand in Hand mit ihr über die Osterfeuer springt. Aus diesem Mythos stammt auch der Brauch des Schwerttanzes.

Eostre
Sie ist die teutonische Göttin der Morgenröte, des Frühlings und der Fruchtbarkeit, Braut des jungen Maikönigs.  Sie ist hier mit der griechischen Göttin Eos verwandt. Manche leiten das Wort Eostre auch von Astarte ab, eine Göttin, die auch mit Ishtar gleichgesetzt wird.  Sicher ist, dass von ihr im deutsprachigen Raum das Wort Ostern abgeleitet wird, was im englischen "easter" noch deutlicher wird. Eine Göttin mit Namen Ostara hat es wohl früher nicht gegeben, aber es gibt sie jetzt. Sie ist die  Modernisierung der Eostre, denn die meisten sprechen von der Göttin Ostara, meinen jedoch all jene Attribute, die Eostre aufweist. 

Das Ei
Das Ei ist das Weltenei aus dem die Welt geboren wurde. Ein Symbol der Fruchtbarkeit, dass in so vielen Kulturen vorhanden ist, dass man nicht genau sagen kann, wo es seinen Ursprung gefunden hat. Auch der Brauch zu Ostern ein Ein zu verschenken ist viel älter als das Christentum und wird in verschiedenen Kulturen auf sich ähnliche Art und Weise begangen.

Der Hase
Meister Lampe kommt durch die Fruchtbarkeitsgöttinnen zu uns. Er war wohl ein Symbol der Göttin Eostre. Da Hasen um diese Zeit des Jahres ihre Fruchtbarkeit unter Beweis gestellt haben, sind sie Symbol der Frühlings. Der Hase wird oft auch als der Mondhase der Göttin gesehen.

Jäger und Jägerin
Es ist das Zeitalter der jungen, der ungestümen und Abenteurer. Widder, das Zeichen für den Aufbruch, Neubeginn und der Pioniere dominiert. Die Göttin ist Diana, die Jägerin, die unabhängig durch die Wälder zieht. Es ist die Zeit zwischen dem Erwachsensein und der Kindheit. Die Jugendlichen sind keine Kinder mehr, aber auch keine Erwachsene. Es ist die Zeit, wo die Mädchen noch doof und die Jungs blöd sind, aber ein Versprechen liegt in er Luft, eine Knospe, die ihre Blüte bereits erahnt, denn schon zu Beltane wird das andere Geschlecht interessant werden. Bei den Mädchen ist diese Zeit auch gekennzeichnet durch den ersten roten Mond, auch als Drachenzeit bekannt. Die erste Blutung zeigt die erste Fruchtbarkeit an, doch noch sind die Mädchen nicht bereit in die Mutterschaft einzutreten.

Heiliges Wasser
Wasser zu Ostern geschöpft ist Heilig und es wird ihm starke Heilkraft nachgesagt. Manchmal wird es auch aufbewahrt bis zu einer Taufe. Im Heidentum wird ein Kind nicht immer getauft so bald es auf der Welt ist, auch Nottaufen sind nicht sehr verbreitet. Wir erinnern uns an die 12. Nacht, wo die Geburt des Kindes bestätigt wird. Dies hängt mit der früheren hohen Säuglingssterblichkeit zusammen. Die Kinder, die zu Mittsommer gezeugt wurden, werden jetzt geboren.  Im Nordgermanischen heißt "austr" auch Begießen, was ebenfalls mit Taufen zusammenhängt, oder auch mit noch älteren Bräuchen, wo es möglich ist, dass die Felder mit dem Heiligen Wasser gesegnet wurden oder gar die Menschen selbst. Aufgrund des Zusammenhangs mit der Taufe haben einige christlichen Gelehrte versucht das Wort Ostern von dem heidnischen Makel zu befreien, da die Taufe so fundamental im Christentum ist.


Wie feiern Heiden und Wicca Ostara?

Gerne werden aus Birken, Haselnuss, Birnen, Kirchen, Forsizien etc. Zweigen in einer Vase ein Osterbaum arrangiert, der dann mit  Eiern als Symbol der Fruchtbarkeit geschmückt werden.

Ein schöner Brauch ist es diese Eier selbst zu bemalen.
Wer es ganz natürlich haben will kann dies auch mit verschiedenen Kräutern tun.
Kamillenblüten färben leicht gelb:  ca. 5 EL auf 1l Wasser, aufkochen, Eier 15 min. liegen lassen.
Matetee färbt oliv-grün:  4-6 EL auf 1l Wasser, aufkochen, 10 min. liegen lassen
Zwiebelschalen färben rostrot:  3-4 Schalen oder auf EL auf 1l Wasser, aufkochen, 10-15 min. liegen lassen.

Ein Familienessen oder ein Essen mit Freunden und anschließend ein schöner Spaziergang sind auch gang und gäbe, genauso wie Tänze und Lieder um den Frühling willkommen zu heißen.

Hat man ein Projekt, das wachsen soll, so kann man das in ein Ei projezieren, während man es anmalt und dieses Ei dann vergraben.

Im Wicca gibt es einen Tanz der über dem Altar vollführt wird, wo man 8 Kordeln durch einen Knoten in der Mitte zum Jahresrad werden lässt. Dann drehen sich alle zur Hexenrune im Kreis.
Ein anderes Ritual ist der Kampf der Könige oder das Krönen einer Frühlingskönigin.
Weiter werden gerne Mysterien die in Bezug auf die oben erwähnten stehen nachgespielt.
Gerne werden die Rituale auch zur Morgendämmerung hin abgehalten oder man steht dann auf und grüßt die Sonne.


© Ishtar (2002) at sternenkreis

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