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Epifania ist das lateinische Wort für griech. epiphaneia und bezeichnet damit die Erscheinung eines Gottes unter den Menschen. Vorübergehende, wie auch bleibende Beispiele sind in den Indo-europäischen Völkern, wie auch im Nahen Osten bekannt. Der Dichter Homer zählt gleich mehrere solcher Begebenheiten auf. Auch die Pharaone wurden als Erscheinung eines Gottes auf Erden verehrt. Im römischen Reich bezeichnete die Epifania das Auftreten oder den Staatsbesuch des römischen Kaisers.

 

 

Die Christen feiern seit dem 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung am 25. Dezember die Menschwerdung, bzw. Inkarnation Jesus. Es gilt als gesichert, dass Jesus nach den Apostelgeschichten nicht im Dezember geboren werden konnte, sondern dieses Datum mit der Absicht gewählt wurde den damaligen Sol Invictus Kult und Mithras Kult (die beide am 25. Dezember die Geburt feiern) zu unterdrücken. Am 6. Januar wurde dann die Göttlichkeit Jesu gefeiert. Dies wird dargestellt durch die Verehrung von drei Magi (sie werden erst später zu Königen) die Geschenke bringen und Jesus verehren. Diese Geschichte wird zum ersten Mal im Matthäus-Evangelium erwähnt, das im 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung in Syrien entstand. Bevor Syrien römische Provinz wurde, gehörte sie zum Seleukidenreich und zum Perserreich Alexander des Großen. Matthäus erwähnt in seinem Text keine drei Könige, sondern magoi, eine Priesterkaste des Zoroastrismus, einer Reformation der ursprünglichen persischen Religion. Auch im Zoroastrismus spielt Mithras eine große Rolle als Vermittler zwischen den beiden Mächten Ahura Mazda und Arimann. Interessant ist hierbei anzumerken, dass der römische Mithraskult der stärkste Konkurrent und eigentliche Urheber mehrerer heute als „typisch christlich“ angesehenen Grundsätze ist. Das ausgerechnet magoi dem christlichen Jesus die Tribute eines Königs zollen ist sicherlich mehr als Propaganda zu verstehen, dass sie der „Mithraskult“ symbolisch vor dem Christentum verbeugt. Es muss hier folglich davon ausgegangen werden, dass auch dieses Datum dazu diente ein anderes, heidnisches, Fest zu unterdrücken.

Siehe auch:

12th Nacht - Perchtentag, Frau Holle Tag, Ende der Raunächte, 6. Januar

Die Befana - oder von der Göttin Strenia zur Hexe

Schweizer Dreikönigskuchenrezept

 

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