Marian Green sieht den 6. Januar als den 9. Sabbat an. Es handelt sich dabei um einen wichtigen heidnischen west-europäischen Feiertag, der leider immer noch nicht sehr bekannt ist. Dieses Fest beginnt am Abend des 5. Januars.

 


La Befana
In Italien ist es der Tag der Befana. Die Befana eine Art alte Hexen-Fee die aus dem Wald oder den Bergen kommt. Sie fliegt auf einem Besen herum und bringt den Kindern die Geschenke (tatsächlich wird mancherorts erst am 6. Januar Bescherung gefeiert). Den unartigen Kindern bringt sie Kohle vorbei. Ins Haus kommt sie durch den Kamin und gerne hinterlässt man ihr ein Gedeck mit Essen. Befana wird gern als Verkürzung von „Epiphanie“ gesehen, der „Erscheinung des Herrn“. Allerdings ist die Gestalt an sich dermaßen heidnisch durchtränkt, dass wenn vielleicht tatsächlich nur der Name verändert wurde. Ihr zu Ehren wurden noch bis Anfang des 20. Jh. große Umzüge abgehalten. Evt. kann man hier eine Verbindung zu Holda und den Perchtenumzüge ziehen.

Dreikönigstag
Einzig der Evangelist Matthäuse (2,1-16) berichtet von Magier (magoi) die einem Stern bis zum Geburtsort Christis folgten. Die Magoi werden als Angehörige der medisch-persischen Priesterkaste, Astrologen, Trum-, Orakeldeuter oder Seher angesehen. Erst später wurden daraus Könige. Aufgrund der drei Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe, wurde angenommen, dass es sich um drei Magier handelt. Diverse Namen wurden ihnen gegeben. Im 6.Jh. setzen sich Caspar (Pers.: Schatzmeister), Melchior(Gottesschutz) und Balthasar (Lichtkönig) durch, wobei zu beginn keiner unter ihnen ein Mohr war. In einem gnostischen Text werden sie Hor, König von Persien, Basantar, König von Saba und Karsundas, König des Ostens genannt. Ein weiterer gnostischer Text gibt an, dass es zwölf Magi sind. Die Verbindung zum Sternenkreis welcher sich vor der Sonne verneigt zu ziehen ist nicht weit. Historisch werden die Magier von der Forschung nicht aufrechterhalten. Die Idee, dass sie die drei Lebensalter (Jünglig, Mann und Greis) symbolisieren kam ebenfalls später auf. Schaut man sich den Brauchtum an, kann man davon ausgehen, dass sehr viel des ursprünglichen Perchtenbrauchtums, aber vielleicht auch Echos an die drei Nornen oder Götter der Reise und Wegkreuzungen hinein gewoben wurde.
In der Schweiz ist ein Dreikönigskuchen üblich. In einem der Stücke befindet sich ein kleiner Plastikkönig, wer dieses Stück erwischt wird König für einen Tag. Dieser Brauch erinnert auch an die Krönung des „Spott-Königs“ bei den Saturnalien.. (Meiner Meinung nach ist es am passendsten, wenn in der Mitte ein großes Stück ist und zwölf kleiner ringsherum)

Die drei Bethen
Die Heiligen Katharina, Barbara und Margret werden im Alpenraum auch die drei heiligen Madel genannt. Weiter gibt es einen Hinweis auf die Verehrung einer weiteren weiblichen Dreiergruppe: Ambeth, Wilbeth und Borbeth. In manchen oberbayrischen Regionen zogen drei Frauen (Berchten) am 6. Januar umher. Auch hier könnte man evt. eine Verbindung zur Divination und zu den Nornen ziehen.
Das Bezeichnen der Türen mit Kreide geht höchst Wahrscheinlich auf einen heidnischen Brauch zurück. Eine Quelle stellt einen Vergleich zu CBM und den drei Anfangsbuchstaben der heiligen Madel her, die auch den Runen Kenaz (Fackel, Licht), Berkana (Birke) und Ehwaz (Eibe) entsprechen könnten.

Kore-Tag
Vor allem in Alexandria wurde in der Nacht des 5. Januars in Koreion (dem Jungfrauentempel) der Kore gedacht. Kore ist der übliche Name der Persephone und bedeutet Jungfrau, junge Frau, ungebundene Frau, bevor sie von Hades „geraubt“ und zur Königin der Unterwelt und Herrscherin über die Toten wurde. Als Teil des Rituals fanden nächtliche Gebete statt und Wasser wurde aus dem Nil geschöpft. Manche Quellen sagen auch, dass Aion, das Kind der Kore entweder an diesem Tag oder zu Mittwinter ebenfalls geboren wurde. Eine hölzerne Statue der Göttin Kore wurde aus einer Höhle in einer Prozession heraus getragen und sieben Mal um ihren Tempel getragen. Die Priester riefen aus, die Jungfrau habe den Aeon hervorgebracht. Einigen Interpretationen zufolge steht Aion für ein neues Aeon oder ein neues Jahr. Manche betrachten den Ausruf des Hervorbringens als Grund für die Entstehung von Epiphanie, andere sehen aus der Veränderung des Wortes Jungfrau den Ursprung der „unbefleckten Empfängnis“. Auch Kore wird als eines der Urbilder betrachtet aus denen unsere heutige Vorstellung von Maria mit dem Kind entspringt.

Andere Traditionen
Traditionell ist dies auch der Tag, an dem die immergrünen Zweige und die Mittwinterdekorationen entfernt werden. Auch das sollte als Ritual begangen werden. Es ist eine gute Idee sich bei den Pflanzen zu bedanken.


Aberglaube zum Perchtentag, Frau Holle Tag, Dreikönigstag

 

  • Die Tiere können wie in der Heiligen Nacht reden, das um Mitternacht geschöpfte Wasser hat große Heilkraft
  • Allerlei Gegenstände werden in der Kirche geweiht, vor allem Wasser, Salz und Kreide,als Schutzmittel für Menschen und Vieh
  • Der Dreikönigswind ist der segensreichste, ihm werden um Mitternacht Türenudn Fenster gehöffnet, damit er Glück ins Haus bringe.
  • Eine Wünschelrute, die am Dreikönigstage geschnitten wird, ist unfehltbar. Sie kann, je nachdem was sie finden soll, aif einen der drei Magier getauft werden. Auf Caspar, dnn shclägt sie aus bei Gold, Balthasar findet Silber und Melchior Wasser
  • Scheint am Dreikönigstag die Sonne, gibt es Frieden im kommenden Jahr
  • Eine in der Dreikönigsnacht ausgeräcuherte Kopfbedeckung hilft gegen Kopfweh
  • Für Reisende und Wanderer empfiehlt sich, die Namen der Drei Könige auf drei Zettel zu schreiben und sie unter der Kniekehle zu befestigen. Dazu sagt man: „Die drei Könige sind meine Weggesellen.“
  • Das lässt einen schneller und leichter gehen, schützt vor Räubern, gibt Schutz gegen Waffen und gewährleistet ein sichere Reise.

 

Siehe auch:

Die Befana - oder von der Göttin Strenia zur Hexe

Schweizer Dreikönigskuchenrezept

Die christliche Umdeutung von Epifania - Epiphanie

 

 

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