Magie und Macht

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12 Nov 2006 10:41 #1346 von Baldur
Magie und Macht wurde erstellt von Baldur
Wer sich mit dem Thema Magie beschäftigt kommt auch am Thema Macht irgendwie nicht vorbei. Schliesslich ist der Zugang, Magie zu wirken auch eine Art "Er-mächtigung" diese Kräfte zu nutzen. Zu heilen oder zu verändern ist ein mächtiger Vorgang. Worin unterscheidet sich diese Macht jetzt von der Macht eines herrschenden Systems ? Geht es vielen Menschen, die sich mit Magie beschäftigen (nur) darum, Macht zu haben über andere, oder um anderen seinen Willen aufzuzwingen ? Gibt es in der Auffassung von Macht einen Unterschied zwischen Mann und Frau ? Was meint ihr ?

Gruss, Baldur

- Du kannst mir keine Angst machen, ich habe Kinder -

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12 Nov 2006 10:54 #1349 von Lady of Darkness
Puh ... schwierige Frage.

Der Auffassung einiger Leute zufolge ist Magie offenbar wirklich in erster Linie dazu da, Macht zu haben und zu nutzen. Man schult sich und übt ausgiebig und macht auch wohl Fortschritte - und einige dieser Leute setzen Magie durchaus zum (subjektiv und objektiv) Guten ein ...

Andere Leute wollen die Welt verändern und merken nicht einmal, dass sie dabei "Magie" benutzen (also Energien anzapfen und formen und lenken). Einige handeln aus einer inneren Notwenidgkeit heraus, andere wegen des Gefühls der Macht, das sie dadurch kennenlernen (und das wohl süchtig machen kann).

Und wieder andere Leute leben in einem persönlichen Universum, in dem alles durch Magie miteinander verbunden ist. Für diese Leute ist Magie nicht nur ein Werkzeug, sondern ein wichtiger (vielleicht der wichtigste) Bestandteil des alltäglichen Lebens. Für diese Leute ist es nicht wichtig, ob sie die Magie tatsächllich als Machtform nutzen (ich muss gerade an den Zauberer Schmendrick aus "Das letzte Einhorn" denken: Zauber, tu was du willst ...). Sie leben mit ihr. Fast ist es wie Atmen - man atmet immer, ob man sich dessen bewusst ist oder nicht. Und man kann einfach so atmen oder den Atem für bestimmte Dinge nutzen. Aber man _muss_ atmen ...

Ich weiß nicht, ob es da frauen- und männerspezifische Standpunkte gibt. Eher nicht, würde ich sagen, auch wenn sich vielleicht in einigen Gruppen Tendenzen hin zu der einen oder anderen Sichtweise abzeichnen. Das ist allerdings die subjektive Sichtweise einer verrückten Hexe, die von Magie tatsächlich so abhängig ist, als sei es die Luft zum Atmen - es gibt für mich persönlich nichts großartigeres, als Ventil/Leitung für diese Energie zu sein und sie einfach zu spüren, wie sie durch mich hindurch fließt, ohne meinen Teil dazu zu tun, und das alleine verändert bereits die Welt ...

(Kompliziert, verwirrend und unter dem Einfluss mehrerer realitätsverändernder Stoffe (Zucker, Koffein, Glückshormone) geschrieben ... ;;) )

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13 Nov 2006 12:35 #1367 von Ialokin
Ialokin antwortete auf Re: Magie und Macht
> Worin unterscheidet sich diese Macht jetzt von der Macht eines herrschenden Systems ?

In Starhawks Büchern wird ja - in mittlerweile geradezu klassischer Weise - der Unterschied zwischen "Macht über" und "Macht von innen" beschrieben. Im Huna (das kennst Du ja, Baldur) gibt es die Idee, daß alle Macht von innen kommt.
In Lelands "Aradia" wird (soweit ich weiß) beschrieben, wie Frauen vom Land, die in Knechtschaft leben, Magie benutzen, um sich nicht nur zu befreien, sondern auch Macht über andere auszuüben.

An vielen Stellen der Welt (Afrika, Kanaren, Lateinamerika) kennt man in ländlichen Gebieten "böse" Hexer, die (so glaubt man jedenfalls) Schadenszauber ausüben - und gibt es auch die Leute dazu, die gerne in diese Rolle schlüpfen.

Ich sehe das ungefähr so:
Magie als solches ist einfach eine Form von Energie oder eine Form, Einfluß auszuüben - genauso wie ein Kugelschreiber, ein Hammer, eine Druckerpresse, ein Internetforum, eine Kanone oder Feuer.

Macht ist die Möglichkeit, Einfluß auszuüben. Wenn man die Macht benutzt, um andere so zu verändern, daß sie einem gefallen, ist das "Macht über". Benutzt man sie, um sich selbst so zu verändern, daß man sich gefällt, ist es "Macht von innen".
Es gibt keine scharfe Grenze dazwischen, weil alles was wir tun, auch andre beeinflußt. Trotzdem ist der Unterschied wichtig.

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16 Nov 2006 18:52 #1447 von Morgenstern*
Merry meet,

Das Problem mit Thema Macht hat ich auch schon öfter...

Ich habe festgestellt, das das Wort Macht bei uns sehr negativ besetzt ist.
Macht ausüben ... Macht über jemanden haben .. Machtlos sein...
das kenne wir alle.
Aber es gibt noch eine sehr positive Seite von Macht.

Ich konnte es gut für mich beim einem Feri Workshop erleben, als ich das Wort Macht durch das Wort Kraft ersetzt habe.

Kraft /Energie habe ich und die Macht ist die Fähigkeit de Kraft zu beherschen... selbst beim Reikigeben.

Durch diese Sichtweise ändert sich auch die gesellschaftliche Relation.
Macht ist Selbstbewustsein .... Macht ist Beherschung in erster Linie seiner Selbst. ...Macht ist Verantwortung.
Machtvolle Weiblichkeit ... Intuiton ...

Macht ist etwas positives.

bb Morgenstern*

Jeder Mann, jede Frau ist ein Stern *

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17 Nov 2006 10:45 #1452 von Lady of Darkness
Das sehe ich nur begrenzt so. Ein Baum zum Beispiel hat wohl Kraft (man beachte, wie die Wurzeln oft duurch den Asphalt brechen, der nun wirklich stabil ist), aber er hat keine Macht in dem Sinne, dass er über sein "Verwurzelt-Bleiben" entscheiden könnte. Völlig gleichsetzen kann man die Begriffe also nicht. Oder vergaloppiere ich mich da mal wieder?

Ich war ja längere Zeit verwirrt über die Aussage in WzdaG, als naturreligiöser Mensch sei man weniger macht-orientiert in dem Sinne, dass man etwas "macht", um etwas bestimmtes zu erreichen, sondern dass man stattdessen etwas "lässt". Inzwischen glaube ich, für mich ein Häkchen zum Festhalten gefunden zu haben (man "lässt" nichts "sein" im Sinne von Verzicht o.ä., sondern man "lässt" etwas "geschehen", "lässt es zu"). Das ist ja auch eine Form der Macht-Ausübung. Nur wenige Leute haben die Macht, z.B. eine Demo zuzulassen (um ein eher alltäglich-politisches Beispiel zu bemühen).

Zur Macht gehört, wenn wir weiterdenken, wohl Kraft aber sie sind immer noch nicht austauschbar. Und es ist doch gerade in heidnischen Kreisen nicht unüblich, dass man sich Kraft "borgt" (aus der Erde, den Elementen, dem Göttlichen, ... ), um etwas zu verändern. Das wäre dann kraftlose Macht-Ausübung (so ähnlich wie im Kollektiv), oder?

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04 Dez 2006 14:16 #1753 von Witch of sadness
In dem Film "Spiderman 1", sagte Peter Parkers Onkel einmal den folgenden Satz:

Mit großer Macht kommt große Verantwortung

Wir, die wir auf dem Pfad der magie und in beiden Welten zu Hause sind, sollten das wissen, und entsprechend handeln.

WoS

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04 Dez 2006 14:32 #1756 von Lady of Darkness
Dazu muss man nicht unbedingt auf dem Pfad der Magie wandeln ... es reicht, wenn man eine Kettensäge in der Hand hat ... ;)

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