Wahnsinn

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11 Jul 2007 06:56 #4692 von Lady of Darkness
@Rosa: Alles Gute!!!

Um noch einmal auf das Buch zurück zu kommen ... wenn jemand der Protagonistin/Autorin gesagt hätte, sie empfange besondere Botschaften aus der Anderswelt, weil sie auserwählt o.ä. sei ... ich weiß nicht, mir macht die Vorstellung ein wenig Angst, was in solchen Fällen alles passieren kann.

Auf keinen Fall sollte man den gesunden Menschenverstand außer Acht lassen ... wenn jemand auf einer Klippe steht und springen will, sagt man ja auch nciht "Du bist auserwähl, du kannst fliegen", sondern eher "Nimm lieber einen Fallschirm mit" ...

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11 Jul 2007 07:42 #4696 von Ialokin
Ialokin antwortete auf Re: Wahnsinn
Hey, Rosa :-) alles Gute!
Ialo

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11 Jul 2007 07:46 #4697 von Esmerelda
Esmerelda antwortete auf Re: Wahnsinn
Ich mag mal hier was in den Raum stellen, rein hypothetisch ...

Was wäre wenn in dem Fall jemand oder sie selber (um bei dem Bsp. zu bleiben) gesagt hätten: "Ja, es sind Botschaften (z.B. aus der NAW)", wo wäre das Problem? Kann mensch dann nicht trotzdem (auch mit ärztlicher Hilfe ggf.) versuchen, das in den Alltag zu integrieren?

Also wenn alle die Stimmen hören, egal jetzt in welchem Bewusstseinszustand schizophren wären ...

Und gleich noch eine (provikatorische) Frage. Was ist der gesunde Menschenverstand? Und wer entscheidet das?
Ich hab das Gefühl, dass das sehr in Richtung "normal" sein, also der Norm angepasst zu sein, rausläuft. Und was ist mit denen die das nicht sind?
Sie als ver-rückt zu bezeichnen ... der Norm entrückt ... vlt. ... ich bin und bleibe dann aber gerne ver-rückt ;-)

Mir ist klar, das hier niemand den Begriff verrückt verwendet hat, sondern es um die Grenze zu pathologischen Zuständen geht/ging.

Viele Grüße
Esme

Träume sind dazu da um zu Ende geträumt zu werden. Wenn nicht heute dann morgen!

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11 Jul 2007 09:10 #4699 von Lady of Darkness
Ich denke, sobald man nicht mehr mit dem Alltag klar kommt (und wir leben nun einmal in einer bestimmten Welt, in einer bestimmten Gesellschaft und mit bestimmten Regeln), wird es problematisch. Es spricht ja prinzipiell nichts dagegen, Stimmen zu hören oder lustige Dinge zu sehen, aber selbst wenn es "reale" Wahrnehmungen sind (z.B. Botschaften oder Pflanzengeister oder ...) - ich halte es für bedenklich, wenn eine Person nicht in der Lage ist, die relevanten Informationen von den irrelevanten zu trennen und den Alltag so zu filtern, dass sie zurecht kommt. Bevor man sich mit dem Auserwähltsein etc. beschäftigt, sollte man schon die alltäglichen Bedürfnisse stillen können ... Verpflegung, ein Dach über dem Kopf, Interaktion mit anderen Personen ... ohne vor lauter Überschwemmung einen Nervenzusammenbruch zu bekommen.

Außerdem - ich persönlich weiß ja immer gerne, woher die Tagesform an Wahnsinn gerade kommt. Hormonelles Ungleichgewicht, das Halluzinationen hervorruft, kann auch andere Körperfunktionen negativ beeinflussen und einen mal so richtig krank machen. Und die "schwarzen Engel" relativ zu Beginn der Diskussion waren auch ein schönes Beispiel dafür, wann "unnormale" Wahrnehmungen krankhaft sind.

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11 Jul 2007 14:16 #4701 von Nalianei
Nalianei antwortete auf Re: Wahnsinn
@Esmerelda

"Was wäre wenn in dem Fall jemand oder sie selber (um bei dem Bsp. zu bleiben) gesagt hätten: "Ja, es sind Botschaften (z.B. aus der NAW)", wo wäre das Problem? Kann mensch dann nicht trotzdem (auch mit ärztlicher Hilfe ggf.) versuchen, das in den Alltag zu integrieren?"


Das ist insofern interessant weil selbst wenn ich etwas sehe und das mich unfähig macht, meinen Alltag zu bewältigen, mir oder anderen schadet etc. (also "krank" ist), das was ich sehe ja wahrscheinlich doch etwas über mich aussagen könnte - irgendwoher (Hirn?) müssen die Bilder ja kommen. Gewissermaßen sieht man also immer "wahr".
Es gibt aber einen Unterschied ob ich auf Grund von körperlichen Ursachen (Drogen, Hormone, Unterernährung...) anfange Dinge zu sehen, aufgrund irgendwelcher psychischen Probleme oder weil ich "gelernt" habe auf einer anderen Ebene bewusst zu sein und zu "sehen" oder "hören".
Nur wenn letzteres der Fall ist würde ich es als kein Problem sondern im Gegenteil wunderbar bezeichnen. Denn die anderen beiden Möglichkeiten sind immer noch eigentlich krankheiten, Ausdruck eines Problems, nicht eines Wachstums. Manche Krankheiten kann man nicht heilen, man kann nur versuchen mit ihnen zu leben. Aber man sollte sie trotzdem nicht zu etwas anderem "umkleiden" als das was sie sind - zB eine Gabe. Damit behindert man nämlich definitiv das Wachstum oder die Heilung.

Nur einige wirre Gedanken.
Liebe Grüße, Nali

Es ist, was es ist, sagt die Liebe.

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11 Jul 2007 15:18 #4703 von Ialokin
Ialokin antwortete auf Re: Wahnsinn
@Nali
Die Gabe kann aber auch angeboren sein (also kein Lernaufwand) und trotzdem sowohl lebens-behindernd als auch eine Fähigkeit.

Ich glaube nicht, daß man da immer so klar unterscheiden kann.

Ialokin

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11 Jul 2007 16:14 #4704 von Nalianei
Nalianei antwortete auf Re: Wahnsinn
Hi Ialokin,
ich wollte auch nicht sagen das es von außen - oder auch für die betroffenen einfach ist die drei Arten von einander zu unterscheiden.
Du hast recht das ich Menschen die "von Natur aus" sowas wie "das zweite Gesicht" (oder wie auch immer man es nennen mag) völlig außer Acht gelassen habe - wohl weil ich selbst keinerlei Erfahrung mit ihnen habe.

"Die Gabe kann aber auch angeboren sein (also kein Lernaufwand) und trotzdem sowohl lebens-behindernd als auch eine Fähigkeit. "

Das wirft eigentlich noch mal die Frage auf inwiefern etwas tatsächlich eine Fähigkeit ist, wenn es lebens-behindernd ist. Oder ob die Gabe erst dann eine Begabung bzw. Fähigkeit werden kann wenn sie der betroffenden Person nicht mehr einfach passiert (völlig unkontrolliert im Sinne von in der Welle untergehen, nicht im Sinne von keine Welle mehr vorhanden / lebensbehindernd ). Vorher könnte man sagen das selbst wenn die Person vielleicht "richtige" Dinge sieht, sie trotzdem "krank" ist (die Heilung wäre dann zu lernen damit umzugehen, nicht das das Sehen/Hören/was-auch-immer stoppt). Da wären wir dann also wieder beim Thema wann ist es gut und heil und wann ist es krank.

Sorry falls ich mich etwas im Kreis drehe, ich finde das Thema sehr interessant, habe aber noch nie so wirklich drüber nachgedacht weil ich keinen Anlass hatte.

Lieben Gruß, Nali

Es ist, was es ist, sagt die Liebe.

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12 Jul 2007 11:03 #4712 von Morgenstern*
Morgenstern* antwortete auf Re: Wahnsinn
Die Diskussion wird immer interessanter.

Ja, natürlich gibt es Menschen die solche Dinge "sehen".
Diese schwarzen Pfeile werden z.B. von schamanisch Arbeitenden Menschen auf der ganzen Welt beschrieben.
Sie sind also ganz real - auf einer Andren Ebene. *g*

Wenn ein Mensch mit dieser Wahrnehmung zum Arzt geht, weil er meint das etwas nicht mit ihm stimmt, bekommt er Neuroleptika (oder ähnliches) welche dieser Wahrnehmungen unterdrücken und gut ist. Er kann ganz "normal" weiterfunktionieren.

Wenn der Mensch mit dieser Wahrnehmung zu einem für diese Thematik geschulten HP oder schamanisch Praktzierenden geht, wird ihr ganz freundlich erklärt, das das völllig "normal" ist und er wird wenn er möchte(wenn er nicht möchte wird er hoffendlich an einen guten Arzt verwiesen), ins schamanische Arbeiten eingeführt. Dann kann er lernen diesen Wahrnehmungen umzugehen. Das ist durchaus möglich, aber es ist in unserer Gesellschaft schwierig damit umzugehen.
Wenn du als "normal" anerkannt sein willst, kannst du schlecht zu deinem blass ausehenden Arbeitskollegen sagen: Du, ich seh da eine krankmachende Wesenheit bei dir, die solltest du dir dringend mal extahieren lassen, wenn es dir nicht bald noch schlechter gehen soll."

Das schwierigeste ist, damit in der Gesellschaft leben zu lernen. Entweder müssen wir dann einen Teil von uns verstecken lernen ( und nur an sicheren Orten damit umgehen) oder es voll ausleben und akzeptieren das wir als "Verrück" bezeichet werden. (das kann aber auch schon mal Ehe, Kinder und Arbeit kosten).

liebe Grüsse
Morgenstern*

Jeder Mann, jede Frau ist ein Stern *

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12 Jul 2007 14:06 #4713 von Ialokin
Ialokin antwortete auf Re: Wahnsinn
> Du, ich seh da eine krankmachende Wesenheit bei dir, die solltest du dir dringend mal extahieren lassen, wenn es dir nicht bald noch schlechter gehen soll."

Da weiß ich allerdings grundsätzlich auch nicht, ob das für die meisten überhaupt ein gangbarer=wirksamer Weg wäre. Vielleicht gibt es ein paar Superschamanen, die das können und das wirkt dann auch.

Normalerweise würde ich aber denken, daß sich die "Extraktion jenes Wesens" fast immer auf ganz normal bekannte Dinge des Alltags zurückführen läßt und die auch auf der Ebene behandelt und verändert werden können.
Der blaß aussehende Kollege könnte z.B. (je nach Diagnose) einen schwelenden Konflikt in seiner Familie mal offen austragen - oder mehr Sonne und entspannte Freizeit tanken - oder seine Leberfunktionsstörung medizinisch behandeln lassen - oder psychotherapuetisch die Ursache dafür behandeln, daß er genau das (von den vorigen Dingen, das nötig wäre) bisher nie getan hat .... etc.

Ich halte die beiden Sichtweisen für äquivalent. Welche man einnimmt, sollte vom Klienten abhängen. Und es ist aus meiner Sicht ein Systemfehler, wenn es stattdessen vom Helfer abhängt (was mangels Qualifikation der Helfer oft der Fall ist).

Wer Wesenheiten in fremden Leuten sieht, ist darum eben noch keinesfalls ein Heiler - er kann nur was wahrnehmen. Und wenn er - in Nalis Sinne - gesund ist, kann er das Wahrgenommene mit anderen Teilen der Realität in eine sinnvolle Beziehung setzen und denkt nicht, nur sein Blickwinkel wäre der reale.


> Das schwierigeste ist, damit in der Gesellschaft leben zu lernen. Entweder müssen wir dann einen Teil von uns verstecken lernen ( und nur an sicheren Orten damit umgehen) oder es voll ausleben und akzeptieren das wir als "Verrück" bezeichet werden.

Ich glaube, wenn man das letztgenannte kann: seine Wahnehmungen in sinnvolle Beziehung zum Rest der Realität setzen; dann steht man nicht vor dieser traurigen Alternative, sondern kann sich der Situation angemessen verständlich machen.


*wink*
Ialokin

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12 Jul 2007 18:23 #4716 von RosaClara
RosaClara antwortete auf Re: Wahnsinn
Danke erstmal :freu:


zu erkennen dass jemand krank aussieht ist für Euch "sehen"???

Ich habe mal aus Höflichkeit den Fehler gemacht jemanden nicht darauf hinzuweisen dass er krank (wie ein starker Raucher - grau) aussieht, derjenige ist ca. ein Jahr später an Lungenkrebs gestorben (er war Nichtraucher).
Beim nächsten Mal gelte ich dann lieber als "verrückt" als es demjenigen nicht zu sagen!

mitunter zweifle ich auch an meiner Wahrnehmung z.B. in Bezug auf elektromagnetische Felder oder andere Gefühle von "Bedrohung" zumal meine Oma an Schizophrenie erkrankt ist und sich permanent verfolgt fühlt:(

Gar nicht so einfach das Thema

Liebe Grüße
Rosa

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