Ritual nach OP?
07 Aug 2012 09:42 #12190
von galla
Ritual nach OP? wurde erstellt von galla
Hallöchen,
ich hab in den letzten Wochen ein bischen was mitgemacht. Wir versuchen schon länger ein Kind zu bekommen und nun war ich seit letztem Monat schwanger, ich hatte dann auf arbeit plötzlich starke Krämpfe und kahm mit dem Krankenwagen leider in ein Krankenhaus ohne Gynekologie. Abends als es besser war schickten die mich dann wieder nach hause.
Meine Ärztin konnte dann einen Tag später auch nichts genaues sehen und nahm mir erst mal Blut ab. Noch am selben Abend war ich dann wieder mit dem Krankenwagen in der Notaufnahme (mein Mann war leider geschäftlich weg). Es war eine Eileiter schwangerschaft und nach zwei Tagen Schmerz haben sie mir gleich meinen ganzen Eileiter raus nehmen müssen. Anscheinend war der schon abgestorben (das ganze beim letzten Vollmond)
Nun zu meinem eigentlichen Anliegen, mir ist ja nun ein Teil von mir abhanden gekommen und auch noch mein Kind. Ich möchte es irgendwie segnen oder auf die Reise schicken mit dem Teil von mir. Mir mag aber nich so recht etwas einfallen, kann mir da vieleicht jemand auf die Sprünge helfen?
So grob habe ich ein paar Kräuter im Kopf, Schafgabe, Frauenmantel, Johanniskraut, und vieleicht könnte ich etwas auf dem nahen Bach schwimmen lassen. Ich möchte mich verabschieden aber ich will auch nicht einfach nur ein bischen Räuchern und ne Kerze anzünden.
Ich wünsche es keinem, aber vieleicht hat ja jemand schon etwas ähnliches gemacht. Oder es giebt schon ein paar Ideen.
Danke schon mal
Galla
ich hab in den letzten Wochen ein bischen was mitgemacht. Wir versuchen schon länger ein Kind zu bekommen und nun war ich seit letztem Monat schwanger, ich hatte dann auf arbeit plötzlich starke Krämpfe und kahm mit dem Krankenwagen leider in ein Krankenhaus ohne Gynekologie. Abends als es besser war schickten die mich dann wieder nach hause.
Meine Ärztin konnte dann einen Tag später auch nichts genaues sehen und nahm mir erst mal Blut ab. Noch am selben Abend war ich dann wieder mit dem Krankenwagen in der Notaufnahme (mein Mann war leider geschäftlich weg). Es war eine Eileiter schwangerschaft und nach zwei Tagen Schmerz haben sie mir gleich meinen ganzen Eileiter raus nehmen müssen. Anscheinend war der schon abgestorben (das ganze beim letzten Vollmond)
Nun zu meinem eigentlichen Anliegen, mir ist ja nun ein Teil von mir abhanden gekommen und auch noch mein Kind. Ich möchte es irgendwie segnen oder auf die Reise schicken mit dem Teil von mir. Mir mag aber nich so recht etwas einfallen, kann mir da vieleicht jemand auf die Sprünge helfen?
So grob habe ich ein paar Kräuter im Kopf, Schafgabe, Frauenmantel, Johanniskraut, und vieleicht könnte ich etwas auf dem nahen Bach schwimmen lassen. Ich möchte mich verabschieden aber ich will auch nicht einfach nur ein bischen Räuchern und ne Kerze anzünden.
Ich wünsche es keinem, aber vieleicht hat ja jemand schon etwas ähnliches gemacht. Oder es giebt schon ein paar Ideen.
Danke schon mal
Galla
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07 Aug 2012 17:33 #12192
von Robin
Robin antwortete auf Aw: Ritual nach OP?
Hallo Galla,
ich hatte im Februar eine Fehlgeburt, allerdings in einem sehr frühen Stadium. Mein kleiner Sohn und ich haben im Garten ein Babygrab gemacht: Ein kleines Loch, in das wir ein paar Dinge gelegt haben, die ich mit dem neuen Baby schon verbunden hatte (Ultraschallbild etc.). Darauf dann einen flachen Stein, den wir vom Bauen noch übrig hatten und das Ganze dann mit einer Vase voll Blumen und einem Windlicht gestaltet. Ich habe vor Jahren für meine Oma zum Abschied ein Lied geschrieben, dass ich jetzt wieder gesungen habe. Danach ging es mir besser. Die Kerze habe ich etwa eine Woche lang immer bei Bedarf erneuert, jetzt nur noch ab und zu. Und Junior fragt jetzt noch ab und zu, was denn nun mit dem alten baby ist, wo doch gerade wieder eins in meinem Bauch wächst. Er geht da sehr sachlich mit um.
Liebe Grüße, Robin
ich hatte im Februar eine Fehlgeburt, allerdings in einem sehr frühen Stadium. Mein kleiner Sohn und ich haben im Garten ein Babygrab gemacht: Ein kleines Loch, in das wir ein paar Dinge gelegt haben, die ich mit dem neuen Baby schon verbunden hatte (Ultraschallbild etc.). Darauf dann einen flachen Stein, den wir vom Bauen noch übrig hatten und das Ganze dann mit einer Vase voll Blumen und einem Windlicht gestaltet. Ich habe vor Jahren für meine Oma zum Abschied ein Lied geschrieben, dass ich jetzt wieder gesungen habe. Danach ging es mir besser. Die Kerze habe ich etwa eine Woche lang immer bei Bedarf erneuert, jetzt nur noch ab und zu. Und Junior fragt jetzt noch ab und zu, was denn nun mit dem alten baby ist, wo doch gerade wieder eins in meinem Bauch wächst. Er geht da sehr sachlich mit um.
Liebe Grüße, Robin
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- Tide
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- Besucher
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07 Aug 2012 18:44 - 07 Aug 2012 18:49 #12195
von Tide
Tide antwortete auf Aw: Ritual nach OP?
Hi Galla,
vlt guckst du mal eher unter dem Stichwort "Trauerarbeit" in deiner Nähe - als einen raschen Abschied zu suchen. Das braucht noch ein wenig mehr - meine Intuition. Mir kommt deine Trauer MASSIV hier durch den Text entgegen, und dabei bin ich gar kein "Internetfühler".
gruss
vlt guckst du mal eher unter dem Stichwort "Trauerarbeit" in deiner Nähe - als einen raschen Abschied zu suchen. Das braucht noch ein wenig mehr - meine Intuition. Mir kommt deine Trauer MASSIV hier durch den Text entgegen, und dabei bin ich gar kein "Internetfühler".
gruss
Letzte Änderung: 07 Aug 2012 18:49 von Tide.
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07 Aug 2012 22:05 #12200
von Mairi
Thig crioch air an t-saoghal ach mairidh gaol agus ceòl.
Mairi antwortete auf Aw: Ritual nach OP?
Erstmal möchte ich dich ganz doll drücken von Ferne. Ich hab vor zwei Jahren eine Fehlgeburt mit erlebt.
Mein Tipp wäre, das Gespräch mit einer Hebamme oder Doula zu suchen, die können einem da gut weiter helfen und kennen evtl. auch Rituale.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die Genesung.
Mein Tipp wäre, das Gespräch mit einer Hebamme oder Doula zu suchen, die können einem da gut weiter helfen und kennen evtl. auch Rituale.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die Genesung.
Thig crioch air an t-saoghal ach mairidh gaol agus ceòl.
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08 Aug 2012 19:20 #12214
von Ishtar
Ishtar antwortete auf Aw: Ritual nach OP?
Hallo Galla
Das tut mir sehr leid! Fühl dich gedrückt. Bevor ich meine zwei Kinder gekriegt, musste ich zwei Fehlgeburten erleiden. Und wie du schon lesen kannst kennen das auch noch andere - du bist nicht allein.
Im Grunde genommen haben ich die Fehlgeburten erst wirklich mehrere Wochen nachdem mein Sohn gesund auf der Welt war verarbeitet.
Ich habe schon länger an einem Artikel zur spirituellen Verarbeitung geschrieben, ihn aber noch nicht vollendet. Heute bin ich zu müde, aber ich werde noch ein paar Ideen und Erfahrungen posten.
Liebe Grüße und möge die Göttin dich trösten!
Ishtar
Das tut mir sehr leid! Fühl dich gedrückt. Bevor ich meine zwei Kinder gekriegt, musste ich zwei Fehlgeburten erleiden. Und wie du schon lesen kannst kennen das auch noch andere - du bist nicht allein.
Im Grunde genommen haben ich die Fehlgeburten erst wirklich mehrere Wochen nachdem mein Sohn gesund auf der Welt war verarbeitet.
Ich habe schon länger an einem Artikel zur spirituellen Verarbeitung geschrieben, ihn aber noch nicht vollendet. Heute bin ich zu müde, aber ich werde noch ein paar Ideen und Erfahrungen posten.
Liebe Grüße und möge die Göttin dich trösten!
Ishtar
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09 Aug 2012 15:01 #12229
von Athena
Be who you are and say what you feel, because those who mind don't matter, and those who matter don't mind.
Athena antwortete auf Aw: Ritual nach OP?
Oh Galla, das tut mir so leid zu hoeren! Fuehl dich auch von mir gedrueckt x
Moege Goettin dich segnen und troesten -- Athena )O(
Moege Goettin dich segnen und troesten -- Athena )O(
Be who you are and say what you feel, because those who mind don't matter, and those who matter don't mind.
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14 Aug 2012 09:45 #12280
von galla
galla antwortete auf Aw: Ritual nach OP?
Hallöchen,
ich schreibe erst jetzt weil es mich doch noch mal erwischt hatte, ich wusste diese ganzen Gefühle einfach nicht zu nehmen. Ich wollte da einfach nichts hören oder sehen müssen. Vor die Tür bin ich auch nur mit meinem Mann gegangen.
Mir steckt immer noch die Traurigkeit in den Knochen, aber ich will jetzt wieder auf die Beine kommen und am Leben teilhaben. Aber ihr hattet Recht der Abschied war noch nicht sinnvoll und ich werde mich auch jetzt noch nicht verabschieden. Ich denke ich werde dann wissen wann es soweit ist.
Aber noch einmal Danke für eure Antworten, es hat mir doch geholfen das alles zu lesen.
liebe Grüße Galla
ich schreibe erst jetzt weil es mich doch noch mal erwischt hatte, ich wusste diese ganzen Gefühle einfach nicht zu nehmen. Ich wollte da einfach nichts hören oder sehen müssen. Vor die Tür bin ich auch nur mit meinem Mann gegangen.
Mir steckt immer noch die Traurigkeit in den Knochen, aber ich will jetzt wieder auf die Beine kommen und am Leben teilhaben. Aber ihr hattet Recht der Abschied war noch nicht sinnvoll und ich werde mich auch jetzt noch nicht verabschieden. Ich denke ich werde dann wissen wann es soweit ist.
Aber noch einmal Danke für eure Antworten, es hat mir doch geholfen das alles zu lesen.
liebe Grüße Galla
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17 Sep 2012 18:37 #12368
von Ishtar
Ishtar antwortete auf Aw: Ritual nach OP?
LIebe Galla - Ich hoffe dir geht es mitlerweile etwas besser. Ich komme nicht dazu den Artikel fertig zu schreiben. Deshalb hier kurz was ich gemacht habe, solltest du es noch brauchen findest du vielleicht ein paar Anregungen für dich:
Ich habe zu beiden Fehlgeburten Rituale gemacht, allerdings Wochen - Monate später, wenn ein Teil der Trauerverarbeitung bereits getan wurde.
Das erste Mal habe ich Inannas-Ishtars Gang in die Unterwelt angetreten. Ich unternahm eine kleine Wanderung und als es einen steilen Weg hinab ging, ging ich in die Unterwelt. Ich hatte originalübersetzungen dabei und ging den Mythos durch (es war sehr einsaml ich konnte Schauspielern). Ich blieb drei Tage in der Unterwelt. Dies wurde symbolisch ausgedrückt dass ich nur schwarz trug, keine Musik hörte, und ich hatte ein Heilfasten so "getimed", dass während der Unterweltszeit ich nur Flüssigkeit zu mir nahm. Es war auch eine Zeit der Stille und der Meditation. Mein Mann war in der Zeit auch außer Haus und ich arbeitete nicht, sondern tat nur spirituelle Arbeit mit diesem Mythos. Zuletzt ging es den gleichen Weg hinaus uns den Abschluss machte ein Fruchtbarkeitstanz mit Elementen aus dem Lunayoga.
Das zweite Mal war ich sehr wütend auf Inanna-Ishtar, also machte ich keine Rituale mit ihr. Ich plante eine Wiederheiligung der Gebärmutter und war schon mit einer Freundin in Kontakt, aber wir kriegten unsere Termine nicht überein. Ich hatte schon vorbereitende Übungen angefangen. Habe mir vorgestellt, den Tempel meiner Gebärmutter zu reinigen und ein "inneres Nest" zu errichten. Dafür habe ich Bilder gemalt, die die unterschiedlichen Stufen darstellten und zuletzt was ich mir wünschte, ein Baby im Nest das gesund heranwächst. Ich führte auch das Ritual alleine durch.
Da ich einen neuen Job in der Klinik angenommen hatte war ich gut abgelenkt und ich verschob das Ritual mit der Freundin bis es wieder soweit für ein Baby war. Daneben überprüfte ich auch die somatische Seite. Es war dann schneller wieder soweit als ich dachte
Was mir sehr geholfen hat war das Lesen in Foren mit Frauen denen es ähnlich ging. Da kamen wenigstens keine "dummen" Sprüche.....
BB
Ishtar
Ich habe zu beiden Fehlgeburten Rituale gemacht, allerdings Wochen - Monate später, wenn ein Teil der Trauerverarbeitung bereits getan wurde.
Das erste Mal habe ich Inannas-Ishtars Gang in die Unterwelt angetreten. Ich unternahm eine kleine Wanderung und als es einen steilen Weg hinab ging, ging ich in die Unterwelt. Ich hatte originalübersetzungen dabei und ging den Mythos durch (es war sehr einsaml ich konnte Schauspielern). Ich blieb drei Tage in der Unterwelt. Dies wurde symbolisch ausgedrückt dass ich nur schwarz trug, keine Musik hörte, und ich hatte ein Heilfasten so "getimed", dass während der Unterweltszeit ich nur Flüssigkeit zu mir nahm. Es war auch eine Zeit der Stille und der Meditation. Mein Mann war in der Zeit auch außer Haus und ich arbeitete nicht, sondern tat nur spirituelle Arbeit mit diesem Mythos. Zuletzt ging es den gleichen Weg hinaus uns den Abschluss machte ein Fruchtbarkeitstanz mit Elementen aus dem Lunayoga.
Das zweite Mal war ich sehr wütend auf Inanna-Ishtar, also machte ich keine Rituale mit ihr. Ich plante eine Wiederheiligung der Gebärmutter und war schon mit einer Freundin in Kontakt, aber wir kriegten unsere Termine nicht überein. Ich hatte schon vorbereitende Übungen angefangen. Habe mir vorgestellt, den Tempel meiner Gebärmutter zu reinigen und ein "inneres Nest" zu errichten. Dafür habe ich Bilder gemalt, die die unterschiedlichen Stufen darstellten und zuletzt was ich mir wünschte, ein Baby im Nest das gesund heranwächst. Ich führte auch das Ritual alleine durch.
Da ich einen neuen Job in der Klinik angenommen hatte war ich gut abgelenkt und ich verschob das Ritual mit der Freundin bis es wieder soweit für ein Baby war. Daneben überprüfte ich auch die somatische Seite. Es war dann schneller wieder soweit als ich dachte

Was mir sehr geholfen hat war das Lesen in Foren mit Frauen denen es ähnlich ging. Da kamen wenigstens keine "dummen" Sprüche.....
BB
Ishtar
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18 Sep 2012 18:20 #12373
von galla
galla antwortete auf Aw: Ritual nach OP?
Hallo Ishtar,
zuerst ein mal Danke für deine offenen Berichte es hilft doch sehr auch von anderen Erfahrungen zu lesen. Im Umfeld ist doch nach ein paar Wochen fast jeder der Meinung man müsse doch jetzt langsahm darüberweg sein. Ich bin immer noch dabei den Weg der Bewältigung zu gehen. An manchen Tagen denke ich, ich sei drüber weg und an andern merke ich wieder das dem nicht so ist. Eine Zeit lang war ich sehr wütend, auch weil der Krankenhausaufenthalt so schlimm für mich war.Darüber bin ich jetzt hinaus, aber vorbei ist es noch nicht.
Ich hatte noch als ich schwanger war ein kleines Haselnussbäumchen gefunden, es war gerade aus der Nuss gesprossen und wuchs an einem unmöglichen Ort. Ich habe es auf meinem Balkon in ein Töpfchen gepflanzt. Als es mir schlechter ging saß ich oft auf dem Balkon, auf dem Tisch dieses Bäumchen. Genauso nach der Op, da kahm mir der Gedanke das mein Kind wie dieses Bäumchen war, es wuchs an einem Unmöglichen Ort, beide ja auch zur selben Zeit Ich habe das Kind also Hasel (englisch Haisel ausgesprochen) genannt und das Bäumchen ist ein bischen wie ein Gefäß für seine Sele. Ich kann zu ihm gehen und mit ihm reden, irgend wann ist es dann vielleicht soweit los zulassen und ich werde das Bäumchen einpflanzen. Aber noch ist es ja klein, fünf Blätter hat es schon.
Zudem räucher ich Kamille, Frauenmantel, Schafgabe und Beifuß in einer Mischung, quasi die Ultimative Frauenmischung zu Bewältigung von Kindverlusten und schwierigkeiten beim Schwanger werden. Meißt mache ich das auf dem Balkon vor Hasel, das Beruhigt mich sehr und giebt mir ein stück weit Frieden.
So ein richtiges Ritual habe ich noch nicht gemacht, es fühlt sich noch nicht richtig an. Ich habe das Gefühl zu wissen was für ein Mensch sie geworden währe, oder auch das es eine Sie geworden währe, da kann ich noch nicht ein abschließendes Ritual machen. Irgendwie ist sie auch noch bei mir, ich kann sie manchmal fast sehen. Ging es dir auch so? Wie lange hat es denn bei dir gedauert, bis du diese Reise in die Unterwelt machen konntest? Wenn sie immer noch um mich ist, muss ich sie vielleicht wegschicken, auch wenn ich das im Moment noch nicht will, ist es aber vielleicht doch nötig?
danke für deine Hilfe
Galla
zuerst ein mal Danke für deine offenen Berichte es hilft doch sehr auch von anderen Erfahrungen zu lesen. Im Umfeld ist doch nach ein paar Wochen fast jeder der Meinung man müsse doch jetzt langsahm darüberweg sein. Ich bin immer noch dabei den Weg der Bewältigung zu gehen. An manchen Tagen denke ich, ich sei drüber weg und an andern merke ich wieder das dem nicht so ist. Eine Zeit lang war ich sehr wütend, auch weil der Krankenhausaufenthalt so schlimm für mich war.Darüber bin ich jetzt hinaus, aber vorbei ist es noch nicht.
Ich hatte noch als ich schwanger war ein kleines Haselnussbäumchen gefunden, es war gerade aus der Nuss gesprossen und wuchs an einem unmöglichen Ort. Ich habe es auf meinem Balkon in ein Töpfchen gepflanzt. Als es mir schlechter ging saß ich oft auf dem Balkon, auf dem Tisch dieses Bäumchen. Genauso nach der Op, da kahm mir der Gedanke das mein Kind wie dieses Bäumchen war, es wuchs an einem Unmöglichen Ort, beide ja auch zur selben Zeit Ich habe das Kind also Hasel (englisch Haisel ausgesprochen) genannt und das Bäumchen ist ein bischen wie ein Gefäß für seine Sele. Ich kann zu ihm gehen und mit ihm reden, irgend wann ist es dann vielleicht soweit los zulassen und ich werde das Bäumchen einpflanzen. Aber noch ist es ja klein, fünf Blätter hat es schon.
Zudem räucher ich Kamille, Frauenmantel, Schafgabe und Beifuß in einer Mischung, quasi die Ultimative Frauenmischung zu Bewältigung von Kindverlusten und schwierigkeiten beim Schwanger werden. Meißt mache ich das auf dem Balkon vor Hasel, das Beruhigt mich sehr und giebt mir ein stück weit Frieden.
So ein richtiges Ritual habe ich noch nicht gemacht, es fühlt sich noch nicht richtig an. Ich habe das Gefühl zu wissen was für ein Mensch sie geworden währe, oder auch das es eine Sie geworden währe, da kann ich noch nicht ein abschließendes Ritual machen. Irgendwie ist sie auch noch bei mir, ich kann sie manchmal fast sehen. Ging es dir auch so? Wie lange hat es denn bei dir gedauert, bis du diese Reise in die Unterwelt machen konntest? Wenn sie immer noch um mich ist, muss ich sie vielleicht wegschicken, auch wenn ich das im Moment noch nicht will, ist es aber vielleicht doch nötig?
danke für deine Hilfe
Galla
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18 Sep 2012 20:54 #12374
von Ishtar
Ishtar antwortete auf Aw: Ritual nach OP?
Hallo Galla
Ich finde das ist normal, dass der Trauerprozess für dich noch weiter geht. In unsere Gesellschaft ist das oft, dass ein schnelles "weitergehen" gefordert wird, und bei einer Fehlgeburt habe ich den Eindruck wird das fast noch mehr so gefordert.
Ich glaube Viele wollen das einfach von sich halten, weil mit Trauer schwer umzugehen ist. Du gehst in Trauer, Abschied, Trennung aber meist durch unterschiedliche Phasen, teils gleichzeitig, teils nacheinander und wieder zurück. (nicht wahrhaben wollen, aufbrechen der Gefühle, Neuorientierung, neues Lebenskonzept) Trauer ist meist in Wellenbewegungen, zyklisch, irgendwann flachen die Tsunamis ab.
Ich hatte beide Sternchen nicht so deutlich vor Augen, habe ihnen auch keinen Namen gegeben, weil es sich nicht richtig angefühlt hat. Du musst da auf dein Gefühl hören, denn jeder Trauerprozess ist anders. Ich hätte auch nicht sagen können wie sie geworden wären.
Das erste Ritual machte ich ca. drei Monate später.
Bei der zweiten war ich emotional distanzierter, es hieß schon früh ich hätte mich verrechnet, wo ich schon dachte "alles klar, etwas stimmt nicht". Da war ich nach dem Abgang aber mehr ärgerlicher als traurig (obwohl das später auch).
Ich hatte relativ frühe Abgänge, beide Male hatte das Herz nicht angefangen zu schlagen, wobei beide Male dann erst davon ausgegangen wurde das Empfängnis Datum sei falsch errechnet worden.
Ich muss gestehen, dass bei meinen gelungenen Schwangerschaften das distanzierte Gefühl weg ging nachdem das Herz schlug. Ich konnte dann doch jedes Mal die Schwangerschaft auch sehr genießen. Es gab auch bestimmte Gefühle, die sich ganz anders anfühlten so dass ich manchmal den Eindruck hatte ein Teil der Seele formt sich gerade oder etwas besonderes entsteht gerade, was ich vorher nicht hatte (vielleicht war es aber auch die längere Hormonausschütten
).
Bei der ersten war ich noch deutlich ängstlicher bis ich die Kindsbewegungen spürte. Bei der zweiten fühlte ich mich schneller sicher und entspannter. Ich glaube auch weil ich mit der Einstellung ranging "auch wenn ein zweites schön wäre, immerhin habe ich eines".
Überwunden habe ich es übrigens irgendwann nachdem mein erstes Kind geboren wurde. Irgendwann habe ich gemerkt ich bin einfach nicht mehr traurig über meine Fehlgeburten. Es ist schade und ich hätte auf den Schmwerz verzichten können, aber es ist ein vergangener Schmerz. Die Wunde ist verheilt. Es war auch so das ich meine Kleinen so sehr liebe und die FG wären nicht er / sie gewesen. (sicher ein anders liebes tolles kind, aber die beiden kenne ich).
Es gibt aber auch Frauen, die am Errechneten Geburtstermin der FG ganz traurig sind und das auch jedes Jahr irgendwie begehen. Ich weiß die noch nicht mal mehr. Es kommt sicherlich auch darauf an was du für ein Typ bist.
Das mit dem Haselnussbäumchen finde ich klingt sehr schön. Im Grunde hast du ja schon alle Grundlagen für dein Ritual und machst ja auch schon was. Du wirst bestimmt fühlen wann es Zeit ist loszulassen und dann musst du es tun, auch wenn es wieder etwas schmerzhaft sein wird.
was ich übrigens schön fand war beide Male, dass ich selbst entscheiden durfte wann der Fötus "entfernt" wird und der Körper die Chance kriegte es auf siene Art zu erledigen. Das erste Mal entschied ich mich für eine Ausschabung nach fast einer Woche (Der Arzt hatte mir 14 Tage gelassen) und beim zweiten machte der Körper es nach ein paar Tagen selbst. Das ist in Frankreich anders als ich häufig von Deutschland gehört habe, wo dann schnell ein Termin gemacht wird. Es gab mir sicher Zeit es überhaupt für mich fassen zu können. Und selbst die Entscheidung zu treffen oder der Körper tut es ist nochmal ein anderer Verarbeitungsschritt. Aber es gibt ja auch unterschiedliche FG.
Alles Gute weiterhin und du kannst mich auch gerne per PM anschreiben wenn du Reden möchtest.
BB
Ishtar
(die wieder etwas mehr Zeit hat
)
Ich finde das ist normal, dass der Trauerprozess für dich noch weiter geht. In unsere Gesellschaft ist das oft, dass ein schnelles "weitergehen" gefordert wird, und bei einer Fehlgeburt habe ich den Eindruck wird das fast noch mehr so gefordert.
Ich glaube Viele wollen das einfach von sich halten, weil mit Trauer schwer umzugehen ist. Du gehst in Trauer, Abschied, Trennung aber meist durch unterschiedliche Phasen, teils gleichzeitig, teils nacheinander und wieder zurück. (nicht wahrhaben wollen, aufbrechen der Gefühle, Neuorientierung, neues Lebenskonzept) Trauer ist meist in Wellenbewegungen, zyklisch, irgendwann flachen die Tsunamis ab.
Ich hatte beide Sternchen nicht so deutlich vor Augen, habe ihnen auch keinen Namen gegeben, weil es sich nicht richtig angefühlt hat. Du musst da auf dein Gefühl hören, denn jeder Trauerprozess ist anders. Ich hätte auch nicht sagen können wie sie geworden wären.
Das erste Ritual machte ich ca. drei Monate später.
Bei der zweiten war ich emotional distanzierter, es hieß schon früh ich hätte mich verrechnet, wo ich schon dachte "alles klar, etwas stimmt nicht". Da war ich nach dem Abgang aber mehr ärgerlicher als traurig (obwohl das später auch).
Ich hatte relativ frühe Abgänge, beide Male hatte das Herz nicht angefangen zu schlagen, wobei beide Male dann erst davon ausgegangen wurde das Empfängnis Datum sei falsch errechnet worden.
Ich muss gestehen, dass bei meinen gelungenen Schwangerschaften das distanzierte Gefühl weg ging nachdem das Herz schlug. Ich konnte dann doch jedes Mal die Schwangerschaft auch sehr genießen. Es gab auch bestimmte Gefühle, die sich ganz anders anfühlten so dass ich manchmal den Eindruck hatte ein Teil der Seele formt sich gerade oder etwas besonderes entsteht gerade, was ich vorher nicht hatte (vielleicht war es aber auch die längere Hormonausschütten

Bei der ersten war ich noch deutlich ängstlicher bis ich die Kindsbewegungen spürte. Bei der zweiten fühlte ich mich schneller sicher und entspannter. Ich glaube auch weil ich mit der Einstellung ranging "auch wenn ein zweites schön wäre, immerhin habe ich eines".
Überwunden habe ich es übrigens irgendwann nachdem mein erstes Kind geboren wurde. Irgendwann habe ich gemerkt ich bin einfach nicht mehr traurig über meine Fehlgeburten. Es ist schade und ich hätte auf den Schmwerz verzichten können, aber es ist ein vergangener Schmerz. Die Wunde ist verheilt. Es war auch so das ich meine Kleinen so sehr liebe und die FG wären nicht er / sie gewesen. (sicher ein anders liebes tolles kind, aber die beiden kenne ich).
Es gibt aber auch Frauen, die am Errechneten Geburtstermin der FG ganz traurig sind und das auch jedes Jahr irgendwie begehen. Ich weiß die noch nicht mal mehr. Es kommt sicherlich auch darauf an was du für ein Typ bist.
Das mit dem Haselnussbäumchen finde ich klingt sehr schön. Im Grunde hast du ja schon alle Grundlagen für dein Ritual und machst ja auch schon was. Du wirst bestimmt fühlen wann es Zeit ist loszulassen und dann musst du es tun, auch wenn es wieder etwas schmerzhaft sein wird.
was ich übrigens schön fand war beide Male, dass ich selbst entscheiden durfte wann der Fötus "entfernt" wird und der Körper die Chance kriegte es auf siene Art zu erledigen. Das erste Mal entschied ich mich für eine Ausschabung nach fast einer Woche (Der Arzt hatte mir 14 Tage gelassen) und beim zweiten machte der Körper es nach ein paar Tagen selbst. Das ist in Frankreich anders als ich häufig von Deutschland gehört habe, wo dann schnell ein Termin gemacht wird. Es gab mir sicher Zeit es überhaupt für mich fassen zu können. Und selbst die Entscheidung zu treffen oder der Körper tut es ist nochmal ein anderer Verarbeitungsschritt. Aber es gibt ja auch unterschiedliche FG.
Alles Gute weiterhin und du kannst mich auch gerne per PM anschreiben wenn du Reden möchtest.
BB
Ishtar
(die wieder etwas mehr Zeit hat

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