Abtreibung - eine heidnische Haltung?

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09 Feb 2013 15:57 #12765 von Ishtar
Huhu

Klar, es gibt keine Heidnische Instanz die für alle spricht...... und 4 Heiden 5 Meinungen (und selbst wenn wir hier eine Meinung finden würden, würden wir trotzdem nicht für alle Sprechen). Dennoch ein versuch: wie könnte eine "naturrelligöse", "neuheidnische" Haltung zur Abtreibung aussehen? Pro - Kontra, warum? Welche Werte stünden da im Vordergrund?

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09 Feb 2013 22:17 - 09 Feb 2013 22:19 #12768 von Robin
Puh, immer wieder schwierig, dieses Thema.

Für mich ist es so, dass heutzutage in unserem Land keiner behaupten kann, er wüsste nicht, wo die kleinen Babies herkommen und wie man das verhütet. D.h., wer Sex hat und NICHT verhütet, tut das bewusst und aus freiem Willen und mit dem Wissen, dass er dabei ein Kind zeugen könnte. Mein neunjähriger Neffe hat das Thema gerade in der Grundschule besprochen, also müsste auch der naivste Pubertierende da Ahnung von haben.
Dementsprechend halte ich es für eine riesige Unverschämtheit dem Leben und der Welt gegenüber ein Kind dann abzutreiben mit der Begründung, dass es gerade ja nicht in die Lebensplanung passe etc.. Das hat man vorher gewusst. Und in dem Fall zieht auch das Argument 'mein Körper gehört mir' nicht, denn s.o.
Man kann nicht nur seine 'Rechte' kennen, sondern sollte auch über seine Pflichten Bescheid wissen, und ggf. die Konsequenzen tragen. Immerhin gibt es die Möglichkeit das Kind zur Adoption freizugeben, wenn man selbst das Gefühl hat dem kleinen Wesen nicht selbst gerecht werden zu können. Das mag hart klingen, aber ich kenne Mütter, die 4 Kinder von 4 verschiedenen Vätern haben,trotzdem alleinerziehend sind und ständig 1-2 Kinder in verschiedenen Heimen haben, weil es (nich tohen Grund) Stress mit dem Jugendamt gibt. Eine davon hat eine Zeit lang unter uns gewohnt. Da wurde von morgens um 7 bis abends um 10 geschrieen und herumgebrüllt. Warum tut sich so jemand bitte 4 Kinder an??? Entgegen den in der Presse breitgetretenen Fällen, wo Adoptionen einen schrecklichen Verlauf genommen haben, dürfte der weitaus größere Teil doch gut verlaufen. Zumindest bei den Adoptionskindern, die ich kenne, habe ich nicht das Gefühl, dass ihnen etwas fehlt.
Ich glaube auch nicht, dass die Frau allein entscheiden können sollte, was mit dem Kind passiert. Sicher, im Zweifelsfall, nämlich wenn Mann sich drückt, sieht das anders aus. Aber Kinder werden für gewöhnlich von 2 Leuten produziert, und auch, wenn sie diejenige ist, die es austrägt, ist das etwas, das beide betrifft. Einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen, obwohl der leibliche Vater dagegen ist, geht m.E. einfach nicht. Dann kann sie entweder vorher verhüten (womit wir wieder beim Thema wären ;) ) oder ihm das Kind überlassen.

Den Abbruch einer Schwangerschaft, die aus so einer Leichtfertigkeit entstanden ist, halte ich für Mord.

Grundsätzlich ist das Ungeborene es wert, dass sein Leben geschützt wird. Wenn ich den Dingen um mich herum ein Bewusstsein zuspreche, warum dann nicht auch dem Leben in mir? Wie kann ich mich für den Erhalt eines Waldstücks (oder so) stark machen und anschließend zum Arzt fahren und das Kind in mir abtreiben? Wären jene hypothetischen Bäume denn mehr wert als das Baby? Wie das zusammenpassen können soll, sehe ich nicht. Sorry, wenn ich da jetzt jemandem mit auf die Füße trete. Ihr dürft gerne eine andere Meinung haben, das hier ist eben meine.

Soweit die Normalfälle.

Wenn jetzt aber eben nicht der Normalfall eintritt? Wenn das Kind aus einer Vergewaltigung hervorgegangen ist oder plötzlich während des Schwangerschaftsverlaufs eine kritische Situation eintritt und es heißt: Mutter oder Kind? Das dürften ja die eigentlich schwierigen Fragen sein.
In letzterem Fall würde ich dem Leben der Mutter den Vorrang geben, weil SIE der Patient ist, für den die Ärzte den Behandlungsauftrag haben. Könnte man aus heidnischer Sicht die Situation so sehen, dass das Kind bzw. seine Seele noch nicht bereit war in die Welt einzutreten und daher einen Rückzieher gemacht hat? Dann hätte es die Chance in einem späteren neuen Anlauf doch noch geboren zu werden. So ähnlich habe ich zumindest für mich bei der Fehlgeburt meines Kindes im letzten Jahr argumentiert.
Einen Schwangerschaftsabbruch nach einer Vergewaltigung kann ich ebenfalls akzeptieren, weil in dem Fall ja von Seiten der Mutter keine freie Entscheidung vorgelegen hat. Das Trauma, dass dabei sicherlich tief sitzt, würde die Beziehung vermutlich doch sehr stark beeinflussen. Unter solchen Umständen ein Kind auszutragen und ggf. auch gegen den eigenen Willen aufzuziehen, erscheint mir nicht sonderlich human. Wer diese Kraft besitzt: WOW! Ihr habt meinen vollsten Respekt! Aber erwarten würde ich es nicht von einer Frau. Eine heidnische Begründung dafür vermag ich allerdings nicht zu geben.

Soweit meine spontanen Gedanken bei diesem Thema. Bin gespannt, wie es hier weitergeht... Ich gehe jetzt wieder rüber: Junior kriegt gleich Hunger!

Liebe Grüße, Robin
Letzte Änderung: 09 Feb 2013 22:19 von Robin. Begründung: Tippfehler ^^
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10 Feb 2013 12:24 #12770 von Undine
Liebe Robin.
Deine Meinung kann ich verstehen aber nicht teilen.
Ich habe bereits einen Schwangerschaftsabbruch hinter mir.
Ein Kind sollte immer freudig auf dieser Welt erwartet werden.Jedes Kind hat ein Recht auf Zuwendung und Erfüllung seiner grundlegenden Bedürfnisse.
Aber ein Kind,das entstanden ist hat nicht das Recht den Rest der Familie ins (finanzielle-emontionale)Elend zu stürzen.
Die Umstände der Entstehung eines Kindes können so verschieden wie die Welt sein.
Als Außenstehender kann ich mir nie ein Bild dazu machen.
Aber wenn ich bewußt mein Leben lebe,habe ich auch wie in der Natur das Recht zu entscheiden,wieviel Mäuler ich in meinem Nest füttern kann.
Und ich habe die Pflicht bewußt für alle zu enscheiden-auch für die,die nicht mitwählen können.
Bin ich verpflichtet Leid zu fördern,nur weil ich nicht töten kann?
Wieviel Leid erleben die Mütter und Kinder mit Babyklappe und Co?
Wieviel Leid erleben Kinder,weil die Mutter sie nicht liebt?
Das haben die Kinder nicht verdient! Sie können am allerwenigsten dafür....
Und das nur deshalb,weil Erwachsene kein Rückrat haben.Sie wollen sich vor den Konsequenzen drücken.
Manchmal sind die Konsequenzen unangenehm.
Es ist einfach eine Pflicht,mit Herz und Verstand und Bauch eine übereinstimmende Entscheidung zu treffen.Dann ist sie auch im Einklang mit der Natur!
Und kann Nachwuchsregulierung bedeuten!

Das Problem von Hexen ist,das sie nie vor Dingen weglaufen,die sie von ganzen Herzen hassen.....

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10 Feb 2013 18:14 - 10 Feb 2013 18:23 #12773 von Robin
Hi Undine,

ich habe nicht erwartet, dass meine Meinung von allen geteilt wird. :)
Ich stimme dir zu: Ich habe das Recht zu entscheiden, ob ich ein Kind in die Welt setzen möchte.
Und ich kann es an dem Punkt entscheiden, wo ich verhüte oder nicht. Ja, die Verhütungsmittel funktionieren nicht hundertprozentig. Aber doch ziemlich gut.
Wenn ich weiß, dass ich mir ein Kind im Moment nicht leisten kann, sei es aus beruflichen oder finanziellen Gründen, dann sorge ich doch so gut es geht dafür, dass ich gar nicht erst eins kriege, denn in dem Moment gehe ich eine Verpflichtung gegenüber dem Wesen in mir ein. Wir werden uns auch gut überlegen müssen, ob wir noch ein drittes Kind haben können.
Es gibt ja einige Umstände, unter denen ich einen Schwangerschaftsabbruch nachvollziehen kann, aber als denkender Mensch sollte ich zuvor mein Möglichstes getan haben um diesen Schritt nicht tun zu müssen.
Und sei es die Babyklappe oder eine Adoptionsfreigabe. Die Kinder haben sicherlich nicht verdient in einer lieblosen Umgebung aufzuwachsen. Aber wer ein Kind adoptiert, der tut das für gewöhnlich, weil er sich sehnlich eins wünscht und keins kriegen kann. Ich glaube, dass die meisten, die sich den damit verbundenen Aufwand unter die Füße holen, besagtem Kind nachher eine liebevolle Umgebung bieten.
Und natürlich: Ja, ich sehe das Ganze von außen, was aber auch damit zusammenhängt, dass ich meinerseits alles getan habe, damit ich nie eine Schwangerschaft abbrechen muss. Wenn das bedeutet, dass ich dann mal nicht mit meinem Mann schlafe, weil wir keine Kondome da hatten oder zusätzlich mit Kondom verhüten müssen, weil es Unregelmäßigkeiten bei der Pilleneinnahme gab, dann ist das so. Das ist dann eben die Konsequenz für mich daraus.

Der Punkt, wo für mich eine moralische Verpflichtung aus dem Heidentum heraus erwächst ist eben dieser: Ich muss dafür Sorge tragen, dass es, soweit es in meiner Macht steht, nicht dazu kommt, dass ich über das Leben meines Kindes entscheiden muss. Wenn ich diese Pflicht erfüllt habe, und trotzdem komme ich in diese Situation, dann muss ich mich ihr stellen und im schlimmsten Fall gegen das Kind entscheiden. Aber eben erst dann.


Liebe Grüße, Robin

Liebe Grüße, Robin
Letzte Änderung: 10 Feb 2013 18:23 von Robin.

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10 Feb 2013 19:57 #12776 von Ishtar
Hi

Was mir markant bei euch beiden auffällt ist die Selbstverantwortung, die Achtung vor dem Leben und das man sich Gedanken über die Konsequenzen machen sollte.

Das finde ich sind drei Punkte, die für mich auf jeden Fall "heidnisch" sind - (treten aber sicherlich auch Andererorts auf).

Achtung vor dem Leben heißt in einigen Fällen Geburtenkontrolle und eventuell auch sich gegen ein Kind für eine Adoption oder einen Abbruch entscheiden.

Persönlich bin auch ich für Geburtenkontrolle. Dies ist in der Natur gemacht worden und ist immer in der Geschichte des Menschen zu finden und ich finde es auch in Maßen sinnvoll. Nicht sinnvoll wäre z.B. meiner Meinung nach ein diskriminierendes vorgehen gegenüber dem Geschlecht. Und natürlich gibt es schlechte und bessere Methoden (Kind aussetzen oder töten sind für mich Straftaten, auch wenn es historisch vorgekommen und noch vorkommt - aber das widerspricht meiner Meinung nach wieder der Achtung vor dem Leben - wir haben schließlich Adoption und Baby Klappen).

Insgesamt würde ich persönlich der Achtung vor dem Leben ein höheres Gewicht geben als der "Selbstbestimmung der Lebensgestaltung". Aber wir stecken nicht immer in den Notlagen drin und ich glaube es kann keine "harte" Lösung für alle geben. - Wieder ganz heidnisch, weil ja das Heidentum hoch individuell ist ;-).

Ich finde angemessene Verhütung in Voraussicht ist einer Abtreibung immer vorzuziehen. Voraussicht bedeutet nun mal sich vorher über die Konsequenzen Gedanken zu machen.

Leider weiß ich aber auch, dass a) Unfälle bei aller Vorsicht trotzdem passieren können und b) es tatsächlich und wirklich Menschen gibt, an denen der Verhütungsunterricht vorbei gegangen sind oder die nach einer ungewollten Schwangerschaft in die nächste Trudeln ohne sich Gedanken darüber zu machen - und denen es erschreckenderweise sogar egal ist. :dry:

Ich glaube Selbstreflektion, über die Konsequenzen nachdenken, nicht nur für uns, aber auch für andere ist etwas unglaublich wichtiges, was meiner Meinung nach auch im Heidentum drin steckt.

Persönlich kann ich mit der Fristenregelung ganz gut leben. Ich finde sie sinnvoll, indem sie einen Freiraum bietet und kein hartes "Gegen".

Es gab Zeiten, da wollte ich absolut kein Kind. Ich hab wie der Teufel verhütet - es war aber doch irgendwie beruhigend zu wissen, dass im Fall der Fälle es noch ein "Hintertürchen" gäbe. Wie ich mich dann wirklich entschieden hätte weiß ich nicht - mein Mann, der damals mein Freund war, hatte schon verlauten lassen, dass er das "Hintertürchen" nicht gut fand. Unsere Vorkehrungsmaßnahmen, damit wir erst gar nicht in die Situation kommen waren aber zum Glück erfolgreich.

Ich habe auch schon viele Frauen erlebt, wo aus einem "Unfall" - "etwas sehr Gutes im Leben" wurde. Doch diese Frauen haben eine Entscheidung "Für" getroffen, was sicherlich auch einen Einfluss hat.
Ich glaube genau diese Kontrolle, die Entscheidung treffen zu können, gibt ebenso Stärke in der Entscheidung und führt dazu, dass es für viele dann auch eine Chance wird. Wären diese Frauen "gezwungen" wäre die Chance auf ein "Aufwachsen in Liebe" möglicherweise durch den Zwang bereits erstickt worden.

Obwohl ich der Meinung bin, dass es sinnvoller ist erst gar nicht in die Situation kommen zu müssen - ergo: bin ich momentan nicht bereit für ein Kind, sorge ich entsprechend vor. (Ich frage mich wirklich, ob manche sehr junge 14-16 jährige Mädchen tatsächlich schon mit einer Minipille umgehen können, die wenn sie ein paar Stunden zu spät genommen wird, schon nicht mehr sonderlich gut wirkt).
Und auch die Jungs sollten zur Verantwortungsübernahme erzogen werden - Verhütug ist auch Jungensache.

Hier teile ich deine Meinung sehr Robin, man sollte möglichst Sorge tragen nicht in die Situation kommen zu müssen. Manchmal passierts aber leider doch. Und da finde ich die Fristenregelung einfach humaner. Da Geburtenkontrolle in der Natur des Menschen liegt, würde es ohne zu mehr Leid kommen - wie die vielen Abbrüche die nicht fachgerecht durchgeführt werden und dann zum Tod der Frau führen.

Mir ist beim Nachlesen zum Thema noch aufgefallen, dass die Christen eine sehr starke "Gegen Haltung" eingenommen haben um sich von den Antiken Heiden abzugrenzen. Ich frage mich, ob das wirklich so extrem durchgeführt wurde..... Entweder bei den Griechen od. Römern lag es in der Hand des Familienoberhauptes. Wir können jetzt darüber streiten wie patriachalisch das ist - aber ich gehe mal einfach davon aus, dass dieser keine willkürlichen Entscheidungen getroffen hat. Weiß jemand wie es in anderen antiken Kulturen gehandhabt wurde?

Ich befürchte, eine generelle "Erlaubnis" würde dazu führen, dass sich die Menschen gerade nicht mehr Gedanken darüber machen würden nach dem Motto "ich kann ja Abtreiben....". Deshalb würde ich persönlich die Achtung vor dem Leben höher gewichten, aber Abbrüche innerhalb der Fristenregelung mit entsprechender Beratung als ok sehen - wir stecken nunmal einfach nicht in jeder Notlage drin.

Und natürlich gibt es Fälle wie Vergewaltigung. ich habe großen Respekt vor Frauen, die ein Kind aus einer Vergewaltigung in Liebe großziehen können. Natürlich weiß man nie wie man sich im Fall der Fälle entscheidet, aber vom jetzigen Standpunkt könnte ich das nicht und würde in diesem Fall zumindest hypothetisch Abtreiben.

Behindertes Kind - ist immer eine sehr schwere, sehr individuelle Entscheidung. Wir haben lange darüber diskutiert bevor wir bestimmte Pränataldiagnostik überhaupt gemacht haben.

Gefahr für die Mutter, da wäre ich für Abtreibung. Das Kind lebt ja faktisch noch nicht getrennt vom Mutterleid, sondern ist auf die Mutter angewiesen. Die Mutter lebt schon. In Achtung vor dem Leben muss ihr Leben hier vorrang haben.

Ich find das Thema echt auch schwer - aber ich finde es wichtig mal zu sehen wie es "Heidnisch" aussehen könnte. Vielleicht äußern sich noch andere? Gerne auch Männer ;-)

BB
Ishtar
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12 Feb 2013 10:24 #12789 von galla
Hallöchen,
auch mich beschäftigte dieses Thema schon recht häufig. Man kommt ja doch immer mal wieder damit in Berührung.

Für mich selber würde ich in jedem Fall ausschließen das ich aus irgend einer Situation herraus abtreibe. Ja ich schließe jede Situation aus, auch eine gewaltsame. Ich empfinde das Leben einfach als zu wertvoll, auch ist das Kind für nichts verantwortlich und kann nichts für vorhärige Umstände.
Weiterhin ist eine behinderung des Kindes nur teilweise ein Grund für mich ab zu treiben. Bei sehr schweren Behinderungen die ein dahin vegetieren verursachen, würde ich es mir überlegen. Doch z.B. ein Downsyndrom Kind abzutreiben, was ja heut zutage in Mode ist, kähme mir nie in den Sinn. Solche als Last empfundene Menschen, habe ich als sehr wertvoll kennen gelernt. Und ich finde es höchts bedenklich das viele Mütter fast zu einer Abtreibung genötigt werden. So nach dem Motto, das muss doch heute nicht mehr sein und belasten sie sich doch nicht mit einem behinderten Kind...machen sie einfach ein Neues. Als würde es um eine schönere Handtasche gehen.

Doch das ist meine persöhnliche Entscheidung, eine die ich nur für mich selber Treffe und ich würde keiner Vergewaltigten aufzwingen ihr Kind zu behalten. Oder einer allein Erziehenden ein Downsyndrom Kind aufzwingen. Das sind Entscheidungen die jeder für sich selber treffen muss und zum Glück auch kann. Denn zur Erinnerung, es gab mal Zeiten in denen Frauen zu Quacksalbern gehen mussten um abzutreiben, oder Haarstäubende Dinge getahn haben, nicht selten haben sie das eigene Leben aufs spiel gesetzt, nur weil ein ungewolltes Kind in ihnen herran wuchs. Die Gründe für eine Solche Entscheidung sind so vielfältig und nicht im entverntesten glaube ich das man es veralgemeinern kann um daraus festgelegte Grenzen zu knüpfen. Daher plädiere ich hier auch für Individualität, Eigenveantwortung und empfinde die bei uns geltenden Regeln für einen Abbruch als sehr gut.

Was ich mir allerdings sehr wünsche ist ein anderer Umgang der Gesellschaft mit dem Thema... ich habe bemerkt das gerade von ausführender medizinischer Seite aus, sehr leichtfertig damit umgegangen wird. Möglicher weise giebt es eine Beratung, doch eigentlich interessiert es dort niemanden warum. Um auch noch mal das Abtreiben behinderter Kinder an zu führen. Es geht um körperlich, rationale Entscheidungen, Seelisch bleibt da einiges auf der Strecke - "Sie sind fertig, können laufen? Tschüß schönen Tag noch."
Frauen die abtreiben oder ein Kind verlieren werden zusammen mit gerade Gebärenden Frauen auf einer Station untergebracht. Niemand denkt da an Gefühle wie trauer oder Schmerz.

Das Problem ist meiner Meinung nach nicht das Abtreiben möglich ist, sondern das es wie alle in unserer Gesellschaft zu einem massen tauglichen, rationalen Vorgang ind der Gesundheitsindustrie geworden ist.

liebe Grüße Galla
)O(

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12 Feb 2013 12:48 #12792 von Robin
Zwar ganz knapp am Thema vorbei, aber trotzdem dafür interessant: Bei uns hat es gerade an einer Hauptschule wieder einen Kurs 'Ich versuche mich mal als Mutter' für Achtklässlerinnen gegeben. Die durften sich eine Woche lang um eine Babypuppe kümmern, die voll programmiert war und zwar je nach Puppe von normal bis hin zu Schreibaby. Die Erfahrungen, die die Mädels da gemacht haben, scheinen echt Eindruck hinterlassen zu haben. Ein Mädchen wurde zitiert, dass sie ja eigentlich vorhatte mit 18 Mutter zu sein, 'weil Babys ja so süß sind', nach diesem Kurs aber doch erst mal abwarten wollte. Jetzt soll der Kurs dieses Jahr wieder stattfinden...

Liebe Grüße, Robin

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12 Feb 2013 13:20 #12795 von Undine
So häufig,wie junge Mädchen Kinder bekommen,machte ich mir natürlich Sorgen-falls es meine Tochter betreffen würde.
Doch es ergab sich Möglichkeiten....
Eine unserer Katzenmuttis wurde überfahren und hinterließ 3 Tage alte Katzenbabys. 4 Babymiezen mußten mit der Flasche aufgezogen werden.
Nachdem meine Tochter(12 Jahre alt) 6 Wochen Katzenmutti war,stand ihre Entscheidung fest.
Zitat:" Ein Baby kann man nicht in den Wäscheschrank sperren,wenn es nervt!"
Und es gab auch keine Berührungsängste was die Pille betrifft.
Wenn da Vertrauen besteht,kann man das Problem der ungewollten Schwangerschaft schon minimieren.
LG.Undine

Das Problem von Hexen ist,das sie nie vor Dingen weglaufen,die sie von ganzen Herzen hassen.....

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13 Feb 2013 11:48 #12813 von Ialokin
Huhu :-)

Ein hochemotionales Thema, dass manchmal zu wüsten Ausenandersetzungen führt, hier erfreulicherweise noch nicht. Möge das so bleiben.

> D.h., wer Sex hat und NICHT verhütet, tut das bewusst und
> aus freiem Willen und mit dem Wissen, dass er dabei ein
> Kind zeugen könnte.

Das entspricht glaube ich nicht der Wirklichkeit. Das ist höchstens (nicht einmal dann) Wirklichkeit für die, die ihr Leben lang immer in sehr behüteten Verhältnissen waren. Aber selbst dann: Im Leben mit all seinen schwierigen Emotionen, guten oder schlechten Tagen und noch nicht so großer Lebenserfahrung, Auseinandersetzung mit mindestens einer weiteren beteiligten Person usw. sind Entscheidungen nicht immer so wohlüberlegt und rational.

Aus - meiner - heidnischen Sicht würde ich betonen, dass die Eltern eine Entscheidung treffen, die sie vor sich selbst verantworten können. Sie sollten sich gut beraten lassen (nicht mit einem festgelegten Ziel, außer dem, das Beste für alle Beteiligten zu finden) dürften aber in keine Richtung gedrängt werden.

Der Vater hat in meinen Augen nur dann ein Vetorecht pro Kind, wenn er bereit ist, es zur Not auch alleine aufzuziehen. Er muss keine Schwangerschaft durchleben, er ist viel weiter weg.

Ich finde, wie so oft, gibt es auch in dieser ethischen Frage zwei Stränge, die man gleichzeitig verfolgen muss, die sich weder gegenseitig ausschließen können noch dürfen:
1. Niemand hat das Recht, von außen in die Selbstbestimmung einer Frau einzugreifen. Nur die Frau kann Leben geben, also hat sie auch das natürliche - und letztendlich alleinige - Recht, "Nein" dazu zu sagen.
2. Nachdem diese Rechtssicherheit gegeben wäre, ist es ebenso selbstverständlich, dass man sich wünscht und dass alle, die Einfluss nehmen können, dafür vor- und nachsorgen, dass es möglichst nie einen Schwangerschaftsabbruch geben muss.

Ialo

Die Liebe zu schenken, den Zauber zu wecken, das Leben zu feiern - das ist unser Sinn.
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13 Feb 2013 18:49 #12818 von Robin

Ialokin schrieb:
Der Vater hat in meinen Augen nur dann ein Vetorecht pro Kind, wenn er bereit ist, es zur Not auch alleine aufzuziehen. Er muss keine Schwangerschaft durchleben, er ist viel weiter weg.

-> Klar, wenn der Vater sagt, dass das Kind leben soll und den Schwangerschaftsabbruch ablehnt, muss er auch bereit sein,e s notfalls allein aufzuziehen. Er kann nicht hingehen und sgen: Du behältst das Kind!, und dann anschließend sich selbst aus der Verantwortung stehlen. (Ja, ich weiß, dass das trotzdem oft passiert. Es weiß auch jeder,wie schädlich Rauchen ist udn trotzdem gibt es immer noch genug Raucher...)


1. Niemand hat das Recht, von außen in die Selbstbestimmung einer Frau einzugreifen. Nur die Frau kann Leben geben, also hat sie auch das natürliche - und letztendlich alleinige - Recht, "Nein" dazu zu sagen.

-> Aber, Ialo, ohne einen Mann könnte auch die talentierteste Frau kein Kind zeugen. Soweit, dass man die Spermien künstlich herstellen kann, sind wir dann doch nicht nicht.


Liebe Grüße, Robin

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