Weibliche Spiritualität - Kriterien? Abgrenzungen? Definitio

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21 Dez 2006 18:41 #2122 von RosaClara
Yang
männlich
oben
warm
vorwärts
aufwärts
Expansion
Aufsteigen
Feuer
hell
Energie
Bewegung
Aktiv

Ideal
Geist


Yin
weiblich
unten
kalt
rückwärts
abwärts
Kontraktion Wehen?
Absinken
Wasser
dunkel
Materie
Stillstand Entspannung?/ Ruhe
Passiv
Wirklichkeit
Welt

Natürlich sind alle o.g. Eigenschaften in beiden Geschlechtern enthalten aber vielleicht stärker im jeweils zugehörigen?

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22 Dez 2006 10:51 #2130 von Nivien
Je länger ich drüber nachdenke (und es beschäftigt mich wirklich...), desto mehr zweifele ich, ob ich mit dem Begriff "weibliche Spiritualität" überhaupt viel anfangen kann oder möchte.

Was wir als männliche und weibliche Energien oder Qualitäten bezeichnen, sind das nicht Beschreibungen für etwas, das - beides - in jedem Menschen gewürdigt, entwickelt und gelebt werden sollte?

Was geschieht in einem reinen Frauenkreis anderes als in einem gemischten Kreis? Wenn es eine andere Qualität hat, liegt es dann an den männlichen oder weiblichen Energien oder an gesellschaftlichen, kulturellen und/oder psychischen Mustern, die wir mit uns herumschleppen?

Sicher, es gibt ein paar ganz spezifische Erfahrungen, die nur Frauen machen, z.b. Kinder auf die Welt bringen. Wenn solche Erfahrungen in einem Frauenkreis Thema sind, wäre das dann sowas wie weibliche Spiritualität? Aber gibt es außer Gebären und allem, was damit zusammenhängt, überhaupt noch anderes?

Es wurde ja schon gesagt: Dinge wie Tanzen, Singen, Beschäftigung mit Emotionen (weiblich) sind für Männer ebenso spirituell bedeutsam wie für Frauen (Shiva!), und aus dem Bild einer Jägerin (Artemis!) können Frauen ebensoviel gewinnen wie Männer als Jäger. Deswegen kann ich auch mit der Yin-Yang Auflistung nicht so viel anfangen, es sei denn, jeder Mensch strebt dann doch nach einem Gleichgewicht der Kräfte - da müßten sich dann aber die Frauen viel mehr mit den Yang-Qualitäten auseinandersetzen, und damit ist doch irgendwie wieder alles auf den Kopf gestellt...

Jede gute Sache ist scharf. (Gurdijeff)

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22 Dez 2006 21:31 #2139 von RosaClara
Hallo Nivien,


>Deswegen kann ich auch mit der Yin-Yang Auflistung nicht so viel anfangen

Dies war lediglich mein versuch eine "neue " Sicht einzubringen. Ich glaube nicht dass es Sinn der Sache ist dass alle Gleich (oder im Gleichgewicht der Kräfte sind).
Im Ayurveda sind ja die Doshas auch in jedem Menschen unterschiedlich stark vertreten aber Gleichgewicht bedeutet dort, dass die eigene Prakriti (Grundkonstitution) ausgeglichen ist und danach wird gestrebt. Das ist auch das was mich so daran fasziniert Jeder ist anders und das findet hier Anwendung.
Doch nun zurück zu unseren männlich/weiblich Schubladen.
Sind sie allgemein siehe Yin-Yang oder auf einzelne Menschen bezogen??? Ich hatte es mehr so verstanden, dass allgemeine Eigenschaften gesucht werden und nicht das Erstrebenswerte für alle.

(Ich hoffe ich hab' Dein Anliegen korrekt erfasst?)

Liebe Grüße
Diana

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23 Dez 2006 09:46 #2148 von Nivien
Huhu Rosa :)

die Philosophie (und Lebensart) des Taoismus finde ich sehr inspirierend und auch sehr gut "kompatibel" zu meiner eigenen Weltanschauung. Deshalb hatte ich auch nicht wirklich etwas "gegen" die Auflistung der Yin-Yang Kriterien, aber ich ringe halt gerade selbst mit mir, was dieses Thema betrifft und blicke da noch nicht so durch...

/offtopic
Ayurveda: ich hatte es bisher so verstanden, daß, klar, jeder Mensch seine eigene, individuelle Grundkonstitution hat (ist auch mit der Hauptgrund, warum ich Ayrveda für einen wirklich sinnvollen und tiefergehenden Ansatz halte, auch z.B., was Ernährung angeht). aber daß es schon darum geht, die Doshas ins Gleichgewicht zu bringen, d.h. zu stark vertretene Doshas zu dämpfen und schwache Doshas stärken. IMHO bedeutet das, daß wir alle einen "gleichen", d.h. harmonischen Zustand anstreben, in dem alle drei Doshas im Gleichgewicht sind, aber daß wir alle aufgrund unserer unterschiedlichen Ausgangspositionen unterschiedlich dahin gehen.

-->im Bezug auf Yin/Yang würde das bedeuten, wer eben viel Yin hat, muß auch sein Yang mehr stärken...

Aber ich meine, was heißt es denn, wenn es allgemeine Eigenschaften sind? Ich erlebe diese Qualitäten doch in mir selbst, oder? *aufderleitungsteh*

liebe Grüße
Nivien

Jede gute Sache ist scharf. (Gurdijeff)

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23 Dez 2006 19:05 #2155 von RosaClara
Hallo Nivien

Allgemeine Eigenschaften heisst für mich dass diese öfter in weibl. o. männl. vorkommen. Aber nicht dass das auch in Deinem/ meinem Fall so sein muss.

(Antwort auf den offtopic-teil in neuem Tread :))

Liebe Grüße

Rosa

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31 Dez 2006 10:22 #2189 von Distelfliege
Hallo Ialokin!

>>Weiß ich nicht so genau. Das ist eine Art die Frage zu stellen, aber sie wurde glaub ich in den beiden (m/w-spiri-) Threads auch schon anders verstanden. Denn ... wenn sich z.B. herausstellte, daß Frauen und Männer in dem oben zitierten Sinne zufällig viele gleiche Dinge tun - wären diese dann immer noch Bestandteile "weiblicher" oder "männlicher" Spiritualität? Könnte das (wenn die Beobachtungen so wären) dazu führen, daß man sagt: In großen Teilen ist das das Gleiche?

Natürlich. Wenn Frauen z.b. zusammen ein Schlammbad nehmen und das als weibliches Spiri-Ritual begreifen ist es eins, genauso ist es männlich wenn Männer das tun und das als männliches Spiri-Ritual begreifen. Die Handlung selber ist in dem Fall identisch. Rituale und Magie sind symbolische Handlungen, und symbolische Handlungen zeichnen sich dadurch aus, daß sie Träger von Bedeutung sind, daher macht es keinen Sinn, die nackte Handlung allein zu betrachten.

>>Ich hatte die Frage mehr so verstanden, daß das Spezifische, Unterscheidende gesucht wird.

Mei, wenn man unbedingt was suchen will, was es überhaupt net gibt, bitte.
Und ich behaupte daß es das nicht gibt. Es ist genauso sinnlos danach zu suchen, wie wenn ich einen Unterschied suche wie Frauen und Männer einen Apfel schälen.
Eine Ausnahme wäre vll. wenn Substanzen wie Sperma, Mensblut o.Ä. ins Spiel kommen, also Substanzen die die meisten weiblichen Körper haben und die meisten männlichen nicht und umgekehrt. Aber das ist marginal. Du kannst dich genauso als Mann man Mondrhythmus orientieren und genauso kann ich als Frau auf einen "Auswurf der Ekstase" zurückgreifen.

>>Um auf das Stichwort Tanzen zurückzukommen; ich glaube Tanzen kann sowohl das spirituelle Selbstgefühl als Frau oder als Mann stärken - aber ist es darum spezifisch männlich oder weiblich?

Nee, für sich genommen ist es natürlich nicht spezifisch männlich oder weiblich. Es bekommt nur durch die Ausführenden eine solche Bedeutung, und kann auch nur durch die Ausführenden eine Kraft in Bezug aufs Geschlecht entwickeln und damit simma wieder bei dem was ich zuerst versuchte zu formulieren.

Ich hoffe, du willst jetzt von mir keine Bestätigung dafür, daß du als Mann genauso nackt im Wald tanzen darfst. *ggg*
Das finde ich aus meiner Betrachtungsweise absurd, denn das wäre eben die "nackte Handlung" die ohne Bedeutung überhaupt nicht spirituell, rituell oder magisch ist.

Es gibt tanzen, tanzen, tanzen und tanzen.
Genauso gibts z.b. vögeln, vögeln, vögeln und vögeln.
Für die einen ist es der Abbau angestauter Libido für Geld in einem dreckigen Hotel, für die anderen das liebevolle Verschmelzen mit dem/der Geliebten, für andere eine Methode zum Erlangen der Erleuchtung und für andere wiederum eine Möglichkeit die Vereinigung zweier Gottheiten am eigenen Leib zu erfahren.

Weibliche Spiritualität kann ein Schwertkampf sein bei dem die Frauen die sich daran beteiligen ihren Kriegerinnen-Aspekt ehren.
Oder ein Schwertkampf kann eine Darbietung auf einem MA-Markt sein oder er kann sonstwas sein.

Bocuse kocht, Cerridwen kocht.

Also wat solls.

Grüssli

Distel

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14 Jan 2007 14:53 #2431 von scarabaea
Ich glaube doch, dass es einen großen Unterschied macht, ob man in einem weiblichen oder einem männlichen Körper lebt. Frauen sind nun einmal an einen Zyklus gebunden. Ich jetzt nicht mehr, aber ich erinnere mich noch gut, wie sehr dieser Zyklus das Leben von Frauen bestimmt. Auch die Erfahrung, die man macht, wenn ein Leben im eigenen Körper herantwächst, kann man Männern schlecht vermitteln. Und ich unterstelle, dass die meisten werdenden Väter an dieser Erfahrung teilhaben möchten.

Moderne Frauen, die oft sehr kopflastig sind, müssen erst lernen, nicht ihren Intellekt, sondern ihre Intuition zu benutzen. Und dazu gehören solche Rituale, die man nachts im Wald abhält. Ich glaube schon, dass weibliche Intuition von anderen Einflüssen geleitet wird als männliche.

Ganz wichtig finde ich, dass Frauen lernen, sich als Kriegerin zu begreifen. Frauen sind nicht die lieben harmlosen Wesen, die immer nachgeben, die sich selbstverständlich aufopfern, um Leben zu erhalten. Die große Göttin gibt Leben und sie nimmt es auch. Zu den weiblichen Mysterien gehört daher auch die dunkle Seite. Dyonisos weist Wege auf, wie Frauen ihre wilden Seiten kennenlernen. Sie müssen auch lernen, dunkle Seiten zuzulassen und zu verarbeiten. Wenn in der Mythologie der Gott geopfert und sein Körper zerrissen wurde, folgt die Trauerphase. Auch dies gehört zu den weiblichen Mysterien. Adonis wurde von Frauen betrauert. Das bedeutet, Gefühle aufbrechen zu lassen und sich nicht beherrschen zu müssen.

Es gibt sicherlich noch viel mehr, was zu den weiblichen Mysterien zählt.

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26 Okt 2007 22:06 #5457 von Witch of sadness

Weibliche Spiritualität ist die Summe allen spirituellen Wirkens und Handelns von Personen weiblichen Geschlechts, unter der Vorraussetzung daß die so agierenden Frauen ihr Wirken und Handeln bewusst in einem weiblichen Rahmen stellen - was dieses Wirken und Handeln im Einzelnen alles beinhalten kann ist völlig irrelevant.
Ergo: Ich denke, weibliche Spiritualität ist, was frau draus macht. Egal was.
Die Schwierigkeit liegt darin, zu definieren was eine Frau überhaupt ist.


Wie wahr, wie wahr!!!
Manche Frauen/Lesben deffinieren Frauen über die Biologie (wie Z. Budapest), andere widerum nicht?
Ich denke, jede freifliegende Wicca, jeder Frauencoven muss früher oder später diese Frage für sich selbst beantworten. Und vielleicht von Zeit zu Zeit ihre Meinung überdenken?

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