Mythen und Soziale Strukturen heute

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15 Feb 2013 16:21 #12831 von Ishtar
Die Theorie bei Malory ist, dass soziale Strukturen in den Mythen widerspiegelt werden. Diese Theorie ist einleuchtend und taucht häufiger auf. Dennoch frage ich wie richtig sie ist.

Ich bin da zweigeteilt.
Ich denke ich durchaus, dass die Rolle der Frau in manchen Mythen widerspiegelt wird, aber nicht 1:1.
Ich glaube auch, dass das nicht vorhandensein einer göttlich-tochter Frau etwas mit der Rolle der Frau macht.
Andererseits wenn man den katholizismus nimmt, da gibt es eine starke Marienverehrung. Bei den Protestanten nicht. Im Katholizismus ist die Rolle der Frau komplett untergraben worden, ihr Vorbild unerreich, lebensfern und Frauen sind aus ihrer Rolle als Priesterinnen komplett ausgeschlossen worden und dienen nur noch als "irdische Gemahlinnen" Gottes, wo die "Ehe" natürlich nie vollzogen wird.
Anders im Protestantismus, wo die Frau immerhin auch Priesterin sein kann, wenn es zwar keine Göttin gibt. Wäre nicht das Gegenteil zu erwarten anhand der "Mythen"?

Was sind denn unsere Mythen heute? Oder welches die Geschichten?
Wenn wir die großen Blockbuster nehmen, was könnte man von denen auf unsere Gesellschaft schließen?
In welcher Religion / Pantheon ist die heutige Demokratie widerspiegelt?
Dieser Pantheon müsste auf jeden Fall Polytheistisch sein. Mit einer wechselnden Gottheit die von den anderen Göttern gewählt wird. Oder direkt vom Vollk welche Gottheit grad "in" ist?

Was meint ihr?

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15 Feb 2013 18:28 - 15 Feb 2013 18:30 #12832 von Ialokin
Ich würde denken, dass Mythen eine Gesellschaft ungefähr so wiederspiegeln wie Träume eine Person wiederspiegeln. D.h. ohne genau hinzuschauen wird man sich schon mit Ähnlichkeiten schwer tun. Und eine direkte Abbildung von sozialen oder politischen Strukturen ist ziemlich unwahrscheinlich.

Ich glaube z.B. dass der einflussreichste Mythos (dem man das Mythos sein ansieht) der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts der Herr der Ringe ist. Zig Millionen Menschen haben sich darin wiedergefunden, und eine ganze Literaturgattung wurde darauf basierend erschaffen (es gab sie zwar auch schon vorher aber nur in kaum wahrnehmbarem Umfang).
Was der Herr der Ringe wiederspiegelt ist die Einsicht, dass man das Böse nicht mit den größeren Waffen und dem skrupelloseren Vorgehen besiegt
en kann, sondern dadurch dass man Verhaltensweisen an den Tag legt, die dem Bösen qua seiner Natur nicht zur Verfügung stehen (im HdR z.B. der freiwillige Verzicht auf Macht).

Ialokin

Die Liebe zu schenken, den Zauber zu wecken, das Leben zu feiern - das ist unser Sinn.
Letzte Änderung: 15 Feb 2013 18:30 von Ialokin.

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16 Feb 2013 12:42 #12836 von Undine
Naja,ob Star Trek auch dazu gehört? Oder Raumschiff Enterprice?
Oder Harry Potter und sein Kampf gegen das Böse?
Oder wenn die Jugendlichen von Werwölfen und den leidenschaftlichen Vampieren träumen.....
Die Gesellschaft leidet manchmal unter ziemlichen Albträumen!

Das Problem von Hexen ist,das sie nie vor Dingen weglaufen,die sie von ganzen Herzen hassen.....

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