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Geheimhaltung/Outen und euer Arbeitsplatz
Würdet ihr in einem öffentlichen Rahmen über euere Religion/Spiritualität sprechen? Oder tut ihr das nur unter sicher verschlossenen Türen?
Wie steht es mit halböffentlichen Räumen? Würdet ihr einen heidnischen/hexischen Stammtisch in einer öffentlichen Kneipe abhalten? Würdet ihr in einer solchen Situation Codes benutzen oder sprecht ihr ganz offen miteinander darauf hoffend, dass Nachbartische euch tolerieren bzw. ignorieren?
Für mich stellt sich die Frage wie ich mit Stammtischen umgehe, da ich nicht möchte, dass an meinem Arbeitsplatz (Schule) irgendwer von meiner Orientierung Wind bekommt. Ich gehe seit kurzem auf Stammtische (und sehr gerne), befürchte aber ein bisschen, dass mal ein Schüler an einem Nachbartisch sitzt und das eine oder andere mitbekommt.
Wie geht ihr mit dem Thema um? Was für Erfahrungen habt ihr so gemacht? Habt ihr auch Arbeitsplätze, auf denen eure Religion/Spiritualität ein schwieriges Thema sein könnte?
Danke für alle Antworten!
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Andererseits gabs dort vice versa genauso auch Leutz (einige gar daselbst Heiden) mit denen ich das Thema tunlichst vermied, einfach weil ich ned wollte, und in letzter Zeit red ich auch eher weniger drüber denn zuvor. *feststells*
Drum geh ich jetzt aba auch ned hausieren, so a là: "Hallo, ich bin der Eald, bin 'n Heid, hetero und mag Vanillieeis, wer bist'n du?" Nicht mal in meinem Familienkreis rede ich da groß drüber.
Wenn aber wer, gleich ob privat, beruflich oder wie auch sonst immer, des neu rauskriegte ... who cares? Könnt vielleicht sein das ich drauf angesprochen plötzlich lieber über das gegenwärtige Wetter zu reden beliebte, aber wenn's mir peinlich oder unangenehm wäre so andere prinzipiell etwa davon wüssten ...

Sich der eigenen Spiritualität zu schämen hat für mein Empfinden irgendwie was davon sich eigener Freunde beispielsweise auch zu schämen.
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ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich mit outen wesentlich mehr Fragen erspart als mit Geheimhaltung.
Wenn die Leute erst einmal wissen wofür das Pentagramm um den Hals steht und dass Tarotlegen keine Teufelsanbetung ist
werden keine Fragen mehr gestelt. Das schlimmste was passieren kann ist als Exot zu gelten.
Natürlich sollte man auch nicht sofort zu seinem Chef rennen und sich offenbaren. Das könnte im schlimmsten Fall das Arbeitsverhältnis kosten, weil die Toleranzschwelle des Chefs überbeansprucht wurde.
Auch sollte der Schreibtich nicht als Altar benutzt werden. Ich meine offen sein gegenüber anderen ist ok aber jede Art
von provokanter Selbstdarstellung ist unnötig.
Grüsse
aksis
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(Allerdings muss man jetzt dazu sagen - ich jobbe in einer Behörde, studiere noch und werde anschließend wahrscheinlich auch in einem Büro arbeiten; da ist es für die Kollegen außer aus Neugierde nicht wichtig, was ich mache, und böse Eltern steigen mir da auch nciht auf's Dach.)
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ich verstehe Deine Bedenken. Wenn man mit Kindern arbeitet, kann ein solches unfreiwilliges Outing Dinge nach sich ziehen, die nicht wünschenswert sind.
Selbst bin ich aber nicht in einer vergleichbaren Lage, da ich nicht berufstätig bin. Da ich aber viel mit Kindern - auch nicht eigenen - zu tun habe, bin ich in der Hinsicht sehr zurückhaltend. Ich oute mich nicht durch meine Kleidung (meine ich jedenfalls) und auch nicht durch Schmuck oder sonstige Äußerlichkeiten und empfinde das auch nicht als Beschneiden meiner persönlichen Freiheit, es ist mir einfach nicht so wichtig.
Das mit dem Stammtisch ist eine schwierige Sache. Hast Du das schon mal auf dem Stammtisch angesprochen? Wenn es Dir wirklich die Freude am Treffen verdirbt, könnte man als Möglichkeit auch ein Treffen bei jemandem zuhause organisieren. Oder, nachdem Du Kontakte geknüpft hast, beschränke Dich auf Treffen in kleinerem Rahmen.
Ich wünsche Dir, dass Du für Dich eine einigermaßen guten und gangbaren Weg findest. Berichte doch mal.
liebe Grüße
Nivien
Jede gute Sache ist scharf. (Gurdijeff)
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meld mich auch mal wieder zu einem Thema.
Ich trage z.B. einen keltischen Knoten, der dreifachen Göttin Rhiannon zugeordnet. Manche erkennen es als keltischen Knoten, manche erkennen mehr, viele sehen einen Schmuck. Einige sprechen mich daraufhin an, viele nicht.
Ich meine es kommt auf den gegenüber an, ob man etwas erzählt oder nicht.
Viele sehen nicht oder wollen auch gar nicht.Aber das ist ein Freiwilliges Outing, das auch nur diejenigen verstehen,die den Weg gehen und nachfragen.
In der Öffentlichkeit und gerade bei der Arbeit mit Kindern wäre ich auch vorsichtig.


LG Mondlicht
Das Dasein ist köstlich, man muss nur den Mut haben, sein eigenes Leben zu führen.
(Peter Rosegger)
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Danke für dein Verständnis. Ich habe mich schon eine Weile gefragt, ob ich ein schrecklicher Feigling bin, weil die meisten Leute im Netz von ihren vielen Outings erzählten.Das mit dem Stammtisch ist eine schwierige Sache. Hast Du das schon mal auf dem Stammtisch angesprochen? Wenn es Dir wirklich die Freude am Treffen verdirbt, könnte man als Möglichkeit auch ein Treffen bei jemandem zuhause organisieren. Oder, nachdem Du Kontakte geknüpft hast, beschränke Dich auf Treffen in kleinerem Rahmen.
Ich wünsche Dir, dass Du für Dich eine einigermaßen guten und gangbaren Weg findest. Berichte doch mal.
liebe Grüße
Nivien
Der Stammtisch findet zum Glück regulär in einem abgetrennten geschlossenen Raum statt. Ich war nur einmal mit ein paar der Leute im normalen Kneipenraum. Am Anfang war in der Kneipe gar nichts los und ich hab' mich auch die ganze Zeit wohl gefühlt. Als ich dann ging, merkte ich dass die Kneipe doch recht voll geworden ist, während wir uns ziemlich hörbar über alle möglichen (und unmöglichen) Themen unterhalten hatten. Auf dem Heimweg ist mir dann der Gedanke gekommen 'was machst du eigentlich, wenn dich jemand da gesehen hat, der dich kennt'.
Vielleicht mach' ich mir zuviele Gedanken, aber es schadet ja nicht, mal drüber zu reden. Da ich noch keinen festen Arbeitsplatz bis zu meinem Lebensende habe und viel von den Beurteilungen abhängt, die ich für meine jetzige Arbeit kriege, wäre es nicht so gut, wenn die falschen Informationen bei den falschen Leuten ankommen. Kurz vor der Rente wär's mir vermutlich auch egal.
LG
Waldkauz
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ach, ich weiß nicht, Outings hin und her, und im Netz erzählt es sich immer ganz locker...
Ich hab das Gefühl, Du bist doch auf einem guten Weg,...und nicht jeder trägt sein Herz auf der Zunge bzw, seine Weltanschauung wie eine Fahne vor sich her...
liebe Grüße
Nivien
/|\
Jede gute Sache ist scharf. (Gurdijeff)
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Das Problem ist doch wohl weniger eine angebliche Diskriminierung von religiösen Minderheiten in Deutschland, als vielmehr die Tatsache, dass in unserer durchsäkularisierten Gesellschaft letztlich JEDE Form von gelebter Spiritualität misstrauisch beäugt wird.
Wenn ich den sonntäglichen Betriebsausflug absage, weil ich lieber in die Kirche oder Bibelgruppe gehen will, werden die Kollegen mich genauso schnell als Sonderling oder Spinner abstempeln, als wenn ich das Feierabendbier sausen lasse mit dem Vermerk, ich faste gerade, wegen schamanischem Ritual am Wochenende. Das hat mit spezifisch anti-heidnischer Intoleranz überhaupt nichts zu tun.
Da haben die New Ager seit den 80ern ohnehin schon viel zu viel Vorarbeit geleistet, als dass alternativ-religiöse Geschichten heutzutage noch sooooooo viel Staub aufwirbeln würden.
Ab und zu gibt´s vielleicht mal eine Skandalstory über Teufelsanbetung in den einschlägigen Massenmedien, alle Jubeljahre kommt mal ein halbgebildeter Antifa-Trottel daher, der einen in die rechte Ecke stecken will, weil man mal was von Germanen erzählt hat. Aber von wirklicher Diskriminierung von Heiden und ähnlichen Minderheiten ist mir zumindest persönlich noch nie was untergekommen in diesem Land.
Und solange Menschen in anderen Staaten wegen Religionszugehörigkeit verfolgt, gefoltert und ermordet werden, sollte man in unserem postindustriellen kleinen Wohlstands-Deutschland zumindest den Respekt haben, nicht von Diskriminierung zu reden, nur weil man mal ein paar schiefe Blicke geerntet hat.
Gruß, Martinito
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Du hast zwar Recht, dass die Diskriminierung in anderen Ländern viel schlimmer ist, aber deswegen halte ich es trotzdem nicht für nötig den Begriff für alle kleineren Diskriminierungen abschaffen zu wollen.Und solange Menschen in anderen Staaten wegen Religionszugehörigkeit verfolgt, gefoltert und ermordet werden, sollte man in unserem postindustriellen kleinen Wohlstands-Deutschland zumindest den Respekt haben, nicht von Diskriminierung zu reden, nur weil man mal ein paar schiefe Blicke geerntet hat.
Es erreichen in Deutschland weit weniger Frauen eine Professur als Männer. Ist das etwa keine Diskriminierung, nur weil in anderen Ländern die meisten Frauen gar nicht erst studieren dürfen?
Von Opferkonkurrenz halte ich gar nichts. Diskrimierung ist Diskriminierung und man darf sie meiner Meinung nach auch so nennen, ohne jemanden zu beleidigen, der schlimmer diskriminiert wird. Ich habe den Thread ja nicht gestarted, um denjenigen, die schlimmer diskriminiert werden, das Mitleid wegzunehmen. Ich wollte ja nur sachlich darüber reden, wie man mit möglicher Diskriminierung umgeht bzw. der eigenen Angst davor.
Übrigens bist du in diesem Thread der/die Erste, der/die überhaupt das Wort 'Diskriminierung' benutzt.
Aber du hast Recht, dass ein sehr aktiver Christ auch Gefahr läuft diskriminiert zu werden und es gibt ja auch Christen, die sich in ihrem Glauben oder ihrer religiösen Praxis in einer Minderheit befinden. Eine religiöse Minderheit zu sein bedeuted ja nicht unbedingt, dass man sich nominell in der Selbstbezeichnung von der Mehrheit unterscheidet, sondern dass Glaube und Praxis von der Mehrheit abweichen. Zu einer Abgrenzung innerhalb einer Religion kommt es ja oft erst im Zuge von Konflikten.
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