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Schamane und Entwicklung?
die eigentliche Antwort auf deine Frage ist: Nein.
Genau betrachtet kommt das auf den Standpunkt an. Aus heidnischer/esoterischer sowie historischer Sicht sehe ich die frühen Vorbilder des 8. Jh. für das Hexenbild der frühen Neuzeit als europäische Schamanen an. Unter den modernen Hexen sind immer wieder auch Schamanen zu finden. Nicht alle Hexen sind aber Schamanen, weil da wie beim Oberbegriff Heide auch alle möglichen Strömungen von Magie bis Politik, von Blavatski und Szepes bis zum magiefreien Feminismus alles drunter zu finden ist. Es gibt aber eben Hexen mit animistischem Weltbild und einem praktisch magischen Kontakt dazu. Das Feld ist hier weit, sehr weit, wie so ein Kontakt aussehen und gelebt werden kann. Die Praxis ist wichtig dabei, die formelle Ausgestaltung der Praxis nicht.
Vom kirchlichen Standpunkt und dem historischen die Hexen der frühen Neuzeit betreffend: Eindeutig nein. Das waren spirituelle Vorwände für kriminelle und terroristische Handlungen seitens der Machthaber. Wie das auch auf die Selbstwahrnehmung der "echten Hexen" seinerzeit gewirkt hat sieht man an den Benandanti.
Bless
Turtle
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simba schrieb: was haltet ihr davon das ein Schamane nicht immer einer bleibt, sondern sich auch weiter entwickeln kann - vorausgesetzt er möchte dies, bzw. lässt es zu?
Hiho, ich steige hier ma einfach ein,
ehm, simba, spirituelle Wege sind im Idealfall Entwicklungswege?
sich dann zum Druiden weiter entwickelte und sich nun Lichtbringer nennt.
Ein Druide IST ein kollektiv organisierter zeremonialmagischer Schamane, sehe ich zumindest so. Sie tragen Uniformen und haben Ordensgruppen, doch es geht um dieselben Themen. Schamanen sind individualistischer.
Lichtbringer ist nun wiederum die Luzifer-/Venusthematik, und ein okkultes Erleuchtungsmodell, wobei es um eine gnostische Verdrehung des religiösen Kirchenglaubens geht, es wird gesagt, der gute Gott ist der Teufel. Etc pp, sehr komplexes Thema, ich bin mir bewusst, das ich das jetzt nur kurz antippe.
Die Frage an ihn wäre, worin ER den den Fortschritt sieht, denn wenn er einen sieht, warum nicht, ich sehe ihn nicht.
gruss
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was sind Druiden und Schamanen und was sind deren gemeinsame Themen und wo unterscheiden sie sich?
Bless
Turtle
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deine einfachen Fragen haben es ganz schön in sich,

gemeinsam ist die soziale Rolle als Vermittler zum Spirituellen,
unterschiedlich ist die Lenkung.
Ein Schamane ist ein von den Geistern Gerufener, den der GROSSE GEIST lenkt,
ein Druide ein Beamter, der von seinem Orden & Politik gelenkt wurde.
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Ich sehe den klassischen ethnisch inspirierten Schamanen als den besonders Begabten, von den Geistern erwählten ( siehe sibirische Mythen, die harten Jahre der Quest, in Wahn und Outcast-Dasein) der für die Gemeinschaft den Vermittler zur Geisterwelt macht, dabei aber auch je nach Typus und Kenntnissen den Seelendoktor, Kräuterheiler, Geschichtenerzähler.
Etwa so wie Galsan Tschninag erzählt. Einer der wenigen Schamanen, der mir gefällt.
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Der Druide ist nun eine organisierte, uniformierte Form ( weiße Kutte als Solarkult) - die sich aber weniger mit seherischen Innenreisen, als mit Zeremonialmagie und offiziellen Festen beschäftigt. Er ist auch mehr der Politiker hinter dem Häuptling, der wiederum seine Anweisuungen von Oberen bekommt, dh, im Druidentum beginnt eigentlich der moderne Staat als Männerbund, der über verschiedenen sichtbare und unsichtbare Machtriegen kontrolliert wird.
greetz
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danke für deine Antwort! Die eröffnet in mir ein paar Folgefragen

Welche soziale Rolle haben der Einsiedlerschamane, der einsam im Altai lebt und einmal alle zehn Jahre Kontakt mit anderen Menschen hat, die des Schamanen wie Galsan Tschinag, der für alle jederzeit ansprechbar mit seiner Sippe am Fuße des Altai die Steppe durchzieht, gemeinsam? Welche Rolle entfällt in diesem Kontext auf die Schamanen, deren Schwerpunkt sehr stark auf einen Kernfokus ausgerichtet ist, wie Geschichtenerzähler, Knochenmann, Masseur etc., die nicht die allrounder in der Stammesgesellschaft sind?
Klassische Druiden gliedern sich in Priester, Richter und Barde. Die Kaste der Richter hat bis ins 16. Jh überlebt und ist damit als letzter Zweig der alten Tradition ausgestorben. Moderne Druidenvereinigungen sehen sich nicht in deren direkten Nachfolge und nehmen keine leitende gesellschaftliche Position ein, jedenfalls nicht als Vereinigung und nicht in der offiziellen Funktion als Druide. Wo siehst du da die Gemeinsamkeiten zum Schamanen?
Bless
Turtle
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Mich interessieren weder Druiden noch Einsiedlerschamanen, ok?
Warum erzählst du nicht mal was von dir und legst die Füße hoch, legst diese ganze Begriffe in die Ecke und genießt den schönen Tag? Ey, ich war gerade mit einem 21-Gang-Tourenbike den ganzen Tag am Fluß lang, Kopf in der Sonne, Pferdehöfe drumrum, ... ich habe gerade keinen Kopf zum Feststellen von gemeinsam und unterschiedlich mehr. Einmal reicht.

cu
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*insprofilguck* Nö, steht nichts von Prüfer für Schamanen fragen drin.
Allerdings: Wenn dich Schamanen und Druiden nicht interessieren, wundert mich deine Beteiligung in einem thread, in dem es genau darum geht und noch mehr deine Reaktion auf nachfragen dazu.
Die Füße hochlegen werde ich gleich. Ich habe den Tag mit Unterbrechung mit Arbeit verbracht. Ich habe ein update zu einer Vermögensplanung vorbereitet, jemandem bei der Jobsuche unterstützt und ihm so geholfen, sein Einkommen deutlich zu verbessern und Hausrat gegen Feuer, Diebstahl, Vulkanausbrüche und etliches anderes versichert.
Bless
Turtle
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Das Gemeinsame von Schamane und Druide ist die soziale Rolle des Vermittlers.
Daraufhin bringst du die Ausnahme von der Regel.
Den Schamanen ohne soziale Verantwortung.
Der aber im ethnisch inspirierten Schamanismus selten vorkommt.
Dann sage ich: Druiden werden durch ihre Orden gelenkt.
Das war so, das ist ihr Wesen: Eine solarkultige Organisation.
Doch du gehst gar nicht auf meine Antworten ein und ich nehme dich als schulmeisterlich wahr, willst hier anscheinend dein immensens Wissen zeigen. Ich finde das toll, aber wenn ich bei so einem Gespräch gar nicht gesehen werde, habe ich da keine große Lust mehr zu.
Weisste was, wir stecken das in die selber Kiste mit dem Vorstellungsteil, is irgendwie schräg gelaufen, kam falsch rüber, okay? Mißverständnis.
Was ich gerne von dir wissen will
was bist du für ein Schamane?
was lernst du?
ich las was von "mongolischer lehrer" irgendwo, was macht ihr da?
Was sind die "Lehren"
oder gibt es nur Praxis?
Weisste, mich interessiert wie es heute gelebt wird.
lg
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Was ich angeführt habe, ist nicht die Ausnahme, nur das Unbeachtete. Im westlichen Kulturkreis ist der Schamane ohne soziale Verantwortung sogar die Regel.
Ich selber bin Schamane mit sozialer Verantwortung, aber kein klassischer Heiler. Ich bin für einen einigermaßen festen Kreis von Freunden und Bekannten ansprechbar und praktiziere für diesen seit mehr als zehn Jahren zu den unterschiedlichsten Themen, nachdem ich mich Ende der 90er ohne Hilfe durch eine dreijährige Initiationsphase durchgekämpft habe. Im Jahr 2000 habe ich im Rahmen von neun Tagen verschiedene Rituale in enger Folge innerhalb des Rahmens einer Initiation durchgeführt. Der letzte Initiationsschritt fand alleine und persönlich statt, die soziale Initiation in einer Gruppe. Ich bin damit persönliche wie soziale Verpflichtungen eingegangen, sowohl innerhalb der Gruppe von ca 100 Leuten, wie auch außerhalb. Wie ich schon schrieb, habe ich gestern mitten während der Arbeit eine längere Pause von mundanen Dingen eingeschoben und jemanden aus meinem schamanisch sozialen Umfeld so wie die Tage davor bereits auch schon darauf vorbereitet einen neuen Job zu finden. Gestern hat er nach dem zweiten Vorstellungsgespräch dann auch den Job bekommen. Ein anderer Aspekt ist die Anfertigung von magischen Gegenständen, die ihren Weg dann zu den Leuten finden, zu denen sie passen oder als Auftragsarbeit entstehen. Diese Aufgabe als Knochenmann kommt in den meisten schamanischen Kulturen in der einen oder anderen Variante vor und ist nicht an den sozialen Aspekt des Heilers, Stammesführers, oder der allwissenden Müllhalde gebunden. Geschichtenerzähler müssen ebenfalls nicht wie Galsan Tschinag gleich der Schamane für alles sein, haben zwar eine soziale Rolle, aber eben eine andere als ein Stammesoberhaupt.
Seit etwas mehr als einem Jahr bin ich Schüler von Themüdschin, einem turkmongolischen Schüler von Galsan Tschinag, der angenehmerweise für die nächsten zwei Jahre wohl noch in Deutschland wohnen bleiben wird. Er erkennt mich als Schamanen voll an und lässt mich von ihm lernen, ebenso wie er von mir lernen will. Spiritualität ist nicht "drüber reden", sondern "tun". Dementsprechend telefonieren wir miteinander und tauschen Wissen aus und machen gemeinsam was, wenn wir uns sehen, was derzeit etwa monatlich der Fall ist. Wenn es die Klienten erlauben, darf ich anwesend sein und zusehen, was geschieht. Wenn keine Klienten da sind, bekomme ich spezielle Übungen gezeigt und Reisethemen für die Trancereise gestellt, bei der er mich beobachtet. Wahrnehmung ist ein wichtiges Thema, das permanent geübt wird. Gezielt eingebauten bullshit zu erkennen gehört dazu, einfach um mind fuck zu erkennen und ausgrenzen zu können.
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Ich möchte gerne zum Bild des Druiden etwas sagen: Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig hier zu unterscheiden ob man jetzt von den klassischen Keltischen Druiden spricht, den späteren Männerbünden, einem Zeremonialmagischen Orden, einem spirituellen Orden, einer Religionsgemeinschaft oder...... für all jene kann ich dir Beispiele nennen. Ich habe hier noch etwas Allgemeines zur Wandlung des Begriffs des Druiden geschrieben (obwohl ich die ganzen sozialen Bünde ausgeklammert habe). Bei den Paläodruiden sind weibliche Druidinnen mehrfach namentlich belegt und sie erscheinen nicht in einem Kontext der darauf hindeutet, dass es sich dabei um Ausnahmen handelt. Die klassische Keltische Religion ist auch kein so stark solarer Kult, z.B. weiß man dass dem Neumond (mehr als dem Vollmond) eine größere Bedeutung zukam. Die alten Druiden waren für mehrere Bereiche zuständig, aber auch andere Menschen traten als Vermittler ein. Im modernen Heidentum wird komplett auf Vermittler verzichtet. Ich bin in der OBOD sowohl wie auch in der ADF, zwei druidische Organisationen und in beiden wird sehr stark postuliert, dass niemand einen Vermittler braucht um mit den Geistern / Göttern etc. zu kommunizieren. Das schließt nicht aus, dass in einem Ritual evt. eine Person eine solche Rolle übernimmt oder man selbst lieber das "Telefonat" jemand anderen erledigen lassen möchte. Das ich "telefonieren" kann bedeutet nicht, dass ich es immer tun muss.
Auch bei den Schamanen gibt es sehr unterschiedliche Schulen. Meine frühere Mitbewohnerin ist in einer Schamanischen Ausbildung wo unterschiedliche Gurus aus verschiedenen Kulturen und unter Anderem auch Jesus eine größere Bedeutung zukommt. Ist nicht grad das, was die Paläoschamanen machen würden, aber für sie passt es und dann ist ok für sie. Ich glaube es gibt nicht so etwas wie "den" Schamanen oder "die" Schamanische Schule. Jeder muss für sich seinen Weg finden und es kann sehr bereichernd sein sich darüber auszutauschen ohne seine persönliche unverifizierte Gnosis als "Wahrheit" zu verwechseln. Dafür gibt es zu viele andere PUGs die gaaaaanz anders sind und ebenso "wahr".
BB
Ishtar
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