Schamanische Erzählungen

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11 Okt 2007 10:41 #5196 von Undine
Schamanische Erzählungen wurde erstellt von Undine
Ist Euch schon mal aufgefallen,wie Schamanen ihre Geschichten erzählen?
Ihre Realität ist eine andere,aber dennoch wahrhaftig.
Was ist Euch dabei aufgefallen?
verzaubert-Undine

Das Problem von Hexen ist,das sie nie vor Dingen weglaufen,die sie von ganzen Herzen hassen.....

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17 Okt 2007 15:15 #5287 von Nivien
Hallo Undine,

welche Geschichten haben Dich verzaubert?

Wenn Schamanen selbst erzählen (wenn es denn aufgezeichnet wurde), gehen sie von einer Ebene der Wirklichkeit in die andere über, hin und her, vom Diesseits ins Jenseits, und manchmal ist das ganz schön verwirrend! Alles, die Begegnung mit den Geistern, den Seelen, Dämonen, wird geschildert, "als sei es real" - was es ja auch ist, auf dieser Ebene.

Was mir aufgefallen ist? *nochmallesenmuß*

B*B
Nivien

Jede gute Sache ist scharf. (Gurdijeff)

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17 Okt 2007 15:24 #5288 von scarabaea
Ich hatte noch nie die Gelegenheit, einem Schamanen zu lauschen.

Ich habe aber Märchenerzählern zugehört und meinen Kindern selbst Märchen vorgelesen. Märchen in ihrer ursprünglichen Form haben ihre eigene Sprache und ihren eigenen Sprachrhythmus. Eine Zeitlang- so etwa in den 60er/70er Jahren wurden Märchen ziemlich angefeindet, galten als Gift für Kinder. Man hielt sie für grausam.

Kinder verstehen die Sprache der Märchen.

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17 Okt 2007 15:36 #5289 von Undine
Beispiel.Gevatter Tod.Wie er ausgetrikst wurde,erinnert mich an die Sachen,die ich im Krankenhaus erlebe(oder ist es die Regel mit Krankheiten zu sprechen?)
Oder in den Nibelungen.Die Walküre in der Waberlohe.Meditation in heiliger Ekstase?Die Schwanenjungfrauen-was ist da passiert?
Fröhliches Rätselraten. :hiding:

Das Problem von Hexen ist,das sie nie vor Dingen weglaufen,die sie von ganzen Herzen hassen.....

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17 Okt 2007 17:17 #5290 von scarabaea
Die Walküren hab ich in meinem Samhain-Buch bearbeitet. Ich erinnere mich aber nicht mehr genau. Das muss ich nachlesen.

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17 Okt 2007 18:39 #5291 von scarabaea
Ich zitiere mich selber:
"Die Walküren besitzen die Fähigkeit, durch die Lüfte zu schweben. Sie ziehen ein Schwanenhemd über, wenn sie nicht sogar in der Lage sind, sich in Schwäne zu verwan-deln. Sie benötigen hierzu einen Schwanenring. Beide – Schwanenhemd und Schwanenring – beflügeln die Fantasie der Menschen. Schließlich heißt es, dass derjenige, dem es gelingt, Hemd oder Ring in seinen Besitz zu bringen, die Gewalt über die betreffende Walküre erhält. Die Walküre kann sich nicht verwandeln und auch nicht fliehen. Ein Krieger kann dann eine Walküre zwingen, ihm den Sieg zuzuteilen. Ohne ihr Schwanenhemd ist eine Walküre wehrlos. sie kann sogar zur Heirat gezwungen werden. Aber sie wird immer den Wunsch haben, ihr altes Leben führen zu können. Eines Tages wird der Wunsch stärker als der Zwang über ihr Leben, und sie fliegt davon und nimmt ihr altes Walkürenle-ben wieder auf.

Das Schwanenhemd ist es, das Brünhild zum Verhängnis wird, als sie im Alter von 12 Jahren in einem See nackt badet. Helm-Gunnar, ein junger Held, zwingt sie, ihn am Leben zu lassen und stattdessen einem alten Günstling Odins in den Tod zu schicken. Brünhild muss diesem Ansinnen Folge leisten, obgleich sie weiß, dass sie damit gegen Odins ausdrücklichen Willen handelt. Odin straft sie denn auch, wie er jede andere Walküre für einen solchen Ungehorsam auch bestrafen würde. Sie wird verbannt auf die Waberlohe. Da ungewiß ist, wie lange sie dort verweilen muss, wird sie mit Hilfe des Schlafdorns in einen lange anhaltenden Schlaf versetzt."

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17 Okt 2007 21:46 #5294 von Ialokin
Märchen sprechen die selbe Sprache wie Träume.

Viele Märchen zeigen Lösungswege für allgemeinmenschliche seelische Problemsituationen - aber sie wirken durch ihre Bilder und ihre besondere Sprachform direkt auf das kindliche Selbst, sind nicht für die logische Analyse gemacht.

Die Gevatter Tod- oder auch die Teufels-Überlistungsgeschichten fand ich als Kind auch ganz toll.

Ialokin

Die Liebe zu schenken, den Zauber zu wecken, das Leben zu feiern - das ist unser Sinn.

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18 Okt 2007 08:04 #5295 von Lady of Darkness
"Märchen sind nicht deswegen wichtig, weil sie uns erzählen, dass es Drachen gibt, sondern weil sie uns erzählen, dass man Drachen besiegen kann."

:D

Mit den Erzählungen von Schamanen kenne ich mich nicht aus, weiß auch nicht, ob sie irgendwie anders oder besonders sind - im Vergleich zu "normalen" Geschichten. Wenn man aufmerksam lauscht, findet man immer die Geschichte, die zu einem passt, und das, was die Geschichte einem sagen kann/will.

(Ich bin gegen die "fachmännische" Analyse von Märchen, Sagen, Geschichten oder was auch immer.)

Remember that you're perfect - the gods make no mistakes...

diandrasgeschichtenquelle.org
knusperhaus.wordpress.com

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18 Okt 2007 13:11 #5297 von scarabaea
LoD,

Was meinst du mit fachmännisch? Ich finde zum Beispiel die anthroposophische Deutung nicht schlecht. Allerdings verschweigen die Fachleute oft, dass sie in dem Fall auf M.-L. von Franz zurückgreifen.

Was ich schwierig finde, ist die erotische Deutung wie zum Beispiel im Falle von Rotkäppchen.

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18 Okt 2007 14:11 #5298 von Ialokin
Wie oben schon mal angedeutet. Märchendeutung ist schwierig, weil mensch dazu neigt, seiner Deutung sein Weltbild überzustülpen.

Bei den Anthros ist der Prinz immer der Geist und die Prinzessin die Seele, bei Freudianern sind Schlange und Kelch sexuell besetzt, bei Feminist/innen sind grundsätzlich die Frauen die Heldinnen ... etc. pp. Das ist alles schön und gut, es gibt dabei auch mal Zufallstreffer - aber

- zum einen sind Märchen gute Geschichten, was heißt daß sie für jeden etwas andres bedeuten können ... in einem bestimmten Moment

- zum anderen wirken ihre Bilder wie gesagt direkt auf das Unterbewußte. Um diese Wirkung genau zu verstehen und sie "objektiv" zu analysieren, muß man ein feines Wahrnehmungsvermögen für die Wirkung der Bilder haben und außerdem die seelischen Hintergründe derjenigen, die die Märchen erschufen und überlieferten erahnen - ziemlich schwer.

Darum halte ich es für praktische Zwecke mit LoD: Wenig deuten, aber anregenlassen, von dem, was einem gefällt. Und der Satz

> "Märchen sind nicht deswegen wichtig, weil sie uns erzählen, dass es Drachen gibt, sondern weil sie uns erzählen, dass man Drachen besiegen kann."

trifft IMHO exakt, worum es bei Märchen geht. Um Muster: Schicksals-Muster, Seelenmuster, Geistesmuster, Geschichtenmuster. Märchen sind auch nicht moralisch. Sie erzählen schlicht, wie B passiert, wenn man A tut.

Oft sind es allgemeinmenschliche Muster. Geschichten wie Aschenputtel oder die ungleichen Brüder (Der große und der kleine Klaus) gibt's auf der ganzen Welt mit fast exakt der gleichen Story.

*wink*
Ialokin

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