Die Raunächte
Es ist aber auch die Zeit von Brauchtum und Aberglaube:
- In den zwölf Nächten darf nicht gesponnen werden, es tun dies bloß die Hexen
- Wer in diesen Tagen nach dem Aufstehen pfeift, hat Unglück zu erwarten
- Wer in dieser Zeit eine Tür laut zuschlägt, hat im Sommer den Blitz zu fürchten
- Wer sein Bett in diesen Tagen im Freien lüftet, wird im nächsten Jahr krank
- Alles Ackergerät muss unter Dach sein, kein Backgerät oder Holz darf über Nacht vor dem Ofen liegen bleiben
- Jegliche Arbeit in den Raunächten ist verboten, sonst fällt der Wolf in die Herde und das Vieh gedeiht nicht
- Elstern, die in dieser Zeit geschossen werden sollten zu Pulver verbrannt werden, das hilft gegen das kalte Fieber
- Wenn die Eiszapfen in den Raunächten lang sind, so wird auch der Flachs lang.
- In diesen Tagen haben Heilkräuter ihre größte Wirkungskraft
- Wenn in den Zwölfen viel Wind weht, sterben im Folgejahr viele alte Frauen
(Quelle Aberglauben-Sprüche: Rauhnächte von Sigrid Früh, Stendel - Verlag)
Ich habe in anderen Büchern noch seitenweise solche Sprüche zum Aberglauben gefunden ich wüsste zu gerne ob da was dran ist *g*
Gruss, Baldur
- Du kannst mir keine Angst machen, ich habe Kinder -
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Äh ... ja nun, da haben wir dann ja wohl kein Problem ... oder?

> - Jegliche Arbeit in den Raunächten ist verboten, sonst fällt der Wolf in die Herde und das Vieh gedeiht nicht
Das find ich eine sinnvolle Einrichtung - ich versuch mich jedenfalls instinktiv immer daran zu halten, wenns möglich ist.

Ialo
Die Liebe zu schenken, den Zauber zu wecken, das Leben zu feiern - das ist unser Sinn.
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- Wer sein Bett in diesen Tagen im Freien lüftet, wird im nächsten Jahr krank
Zumindest, wenn er danach sofort wieder ins kalte, klamme Bett hupft...
- Alles Ackergerät muss unter Dach sein, kein Backgerät oder Holz darf über Nacht vor dem Ofen liegen bleiben
Weil teilweise der Wind durch den Schornstein pfeift und Funken stieben und der Holzkrams vor dem offenen Ofen anfängt Feuer zu fangen.
- Jegliche Arbeit in den Raunächten ist verboten, sonst fällt der Wolf in die Herde und das Vieh gedeiht nicht
Leute, habt Spass und zeugt Kinder...
Nicht bei den Elstern!- Elstern, die in dieser Zeit geschossen werden sollten zu Pulver verbrannt werden, das hilft gegen das kalte Fieber
- In diesen Tagen haben Heilkräuter ihre größte Wirkungskraft
Es kommt ja durchaus vor, dass Frost bei Pflanzen recht gut ist, was Wirkstoffgehalt etc angeht...
- Wenn in den Zwölfen viel Wind weht, sterben im Folgejahr viele alte Frauen
Es könnte ja am Wetter gelegen haben... Kalter Wind + alte Frau = Lungenentzündung = ein paar Wochen später (also im neuen Jahr) Todesfall...
Ich habe in anderen Büchern noch seitenweise solche Sprüche zum Aberglauben gefunden ich wüsste zu gerne ob da was dran ist *g*
Also, was mir dazu einfällt, habe ich dazu mal geschrieben...
Okay, nicht immer ganz ernst vielleicht.. .-)
Nocta :witch:
[font=Comic Sans MS:98c5a4ed21]I spent seven years in Snape's potionsclass and all I got was this lousy signature.... [/font:98c5a4ed21]
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Ich finde sie einerseits wirklich amüsant, andererseits ist es spannend über die Hintergründe nachzudenken.
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Ich glaub, aus der gleichen Quelle btw :wink:
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da hätte ich natürlich vorher nachsehen sollen =( ... verzeih mir.
Dafür aber jetzt noch eine besonders kuriose Zugabe:
Die zwölf heiligen Tage von Weihnachten bis Dreikönig heissen die zwölf Lostage. Wie sich das Wetter an diesen Tagen verhällt, so wird es in den zwölf folgenden Monaten sein Soweit so gut, steht ja schon da (siehe Link oben) aber nun noch: Man muss am Weihnachtsabend mit den Beobachtungen beginnen, macht zwölf Ringe auf ein weisses Papier und teilt jeden Ring durch ein Kreuz in vier Teile. Sind nun die ersten sechs Stunden hell und sonnig, so bleibt das erste Viertel des Kreises leer und weiss, und das bedeutet einen trockenen Viertelmonat ist das Wetter aber trüb, dann wird das erste Viertel des Kreises überzeichent und dunkel angemalt, was einen nassen Viertelmonat anzeigt. Ebenso zeichnet man alle übrigen Kreise, oder man schreibt hinein trüb, hell, nass, kalt ... Der 6. Januar ist der dreizehnte Tag und der entscheidet zuletzt, ob die Wetteranzeige an den zwölf Lostagen richtig ist und eintreffen wird. Ist er trocken, so ist die Wetteranzeige richtig, gibts aber Niederschlag, so sind sie zu verwerfen ... und sie sollten ihren Job als Wetterhellseher besser erst im nächstes Jahr beginnen
Viel spass beim Ausprobieren,
mir isses ja zu kompliziert
Baldur
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Ich vermute, diese vielen ängstlich-abergläubische Raunachtsvorstellungen gehen indirekt auf die "Wilde Jagd" im germanischen Heidentum zuruck.
Die Wilde Jagd ist ein Geisterheer, angeführt von Wotan bzw. Odin, in christlichen Zeiten als "wilder Jäger" oder "Hakelberg" umschrieben. Im Asatru steht die Wilde Jagd im Zusammenhang mit der Ahnenverehrung, ihr zu begegnen, ist wie jede Begegnung mit Verstorbenen, nicht ganz ungefährlich. Nachdem auch Wotan selbst in christlicher Zeit dämonisiert worden war, war die Wilde Jagd einfach nur noch gefährlich; sie wurde als Zug der verdammten Seelen gedeutet.
In Volkssagen warnt der getreue Eckhart, der dem Zug mit einem Stab oder Schwert voranschreiten, Wanderer, die der Wilden Jagd begegnen, sich am Wegesrand mit dem Gesicht nach unten zu Boden werfen.
Wie zu Samhain bei den Kelten sind die Raunächte eine Zeit, in der die Grenzen zwischen den Welten durchlässig sind.
Übrigens, Ishtar, Dein Yuleartikel ist äußerst informativ!
BB
MM
"Es gibt mehr Blödsinn zwischen Himmel und Erde als es sich unsere Schulweisheit vorstellen kann."
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da sie nun beginnen,, schreibe ich mal, wie ich mit den Rauhnächten umgehe.
Für mich ist es die Zeit, mich zu sammeln, mich um Liegengebliebenes zu kümmern.
Selbstverständlich nehme ich auch am Familien-Weihnachten teil. Zum Glück steht das heute bei uns nicht mehr unter dem übergroßen "Harmonie-Erwartungsdruck" und "Fest-Erfolgszwang", den ich von früher in unangehmen Erinnerung habe. Heute ist "Weihnachten" willkommener Anlaß, mich von meinem Vater hervorragend bekochen zu lassen. (Er ist begeisterter Hobbykoch. )
Zur Wintersonnenwende (am Morgen nach der längsten Nacht) halte ich ein kleines Ritual im Freien, auf einer Lichtung im Wald ab.
Ja, von dem Volkglauben, dass man zwischen Weihnachten und Neujahr keinen Hausputz machen oder Wäsche aufhängen dürfe, habe ich auch schon als Kind gehört. Ich erinnere mich an eine Episode, als ich ein Kind war, als eine Nachbarin sich darüber wunderte, dass meine Mutter "zwischen den Jahren" Wäsche wusch. Meine Mutter antwortete, Wotan würde ihr schon nicht die Wäsche von der Leine klauen. Tatsächlich fürchtete sich die Nachbarin - eine extrem frömmelnde, wohl fundamentalistische Christin - vor den "dunklen Mächten", der "wilden Jagd", die in den Rauhnächten umgehen sollten. Wotan war für sie ein anderes Wort für den Teufel.
Die Wilde Jagd - unvorbereitet würde ich ihr auch nicht gerne begegnen. Sie ist ein Bestandteil meiner kleine Rituale.
Geruhsame Rauhnächte!
Martin
"Es gibt mehr Blödsinn zwischen Himmel und Erde als es sich unsere Schulweisheit vorstellen kann."
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