Geburtsbericht - wo bleibt der Glaube in der Krise
15 Mai 2011 18:26 #10521
von Mairi
Thig crioch air an t-saoghal ach mairidh gaol agus ceòl.
Geburtsbericht - wo bleibt der Glaube in der Krise wurde erstellt von Mairi
Hallo ihr Lieben,
wie versprochen kommt hier der Geburtsbericht. Lasst euch nicht gleich erschrecken vom Titel, aber er trifft ganz gut, was wir durchhaben. Zu allererst aber hier zur Beruhigung:
Unser kleiner Matz ist am Freitag sicher in unseren armen angekommen und träumt grad im Milchkoma vor sich hin.
Zur Vorbereitung der Geburt hatte ich so einige Sachen im Hinterkopf (inspiriert unter anderem von dem Buch "Geboren im Schutz der großen Göttin), um mich spirituell zu begleiten. Wir hatten eine super Hebammenpraxis gefunden, die sehr gefühlvoll und alternativ mit den Themen Schwangerschaft und Geburt umgeht. Angeschlossen an die Praxis ist auch ein Geburtshaus, in dem unser kleiner Schatz per Wassergeburt auf die Welt kommen sollte. Zwei Hebammen hatten wir uns ausgesucht, die uns durchgängig betreuen.
Für die Geburt habe ich eine etwa 40 cm hohe Göttinstatue aus Ton gefertigt, außerdem Brighid-Kreuze. Ich habe ein Geburtstuch bestickt, außerdem ein Jäckchen für den Kleinen in den Fabren der Schicksalsgöttinnen (schwarz, rot, weiß). Ich hatte roten Lehm aus Schottland mit und einen Segen, den ich sprechen wollte, wenn der Kleine das erste Mal trinkt. Auch wollte ich ihm seinen Milchnamen einflüstern dabei, der mir sicherlich spontan einfallen würde. Zum Schmücken hatte ich Fotos von meiner Mama und meiner Oma, sowie einige persönliche Sachen von meinem Altar. Außerdem schöne Musik und einen extra gebackenen Geburtskuchen, den ich in den ersten Wehen noch fertig gestellt habe. ^^
Nun ja, wie es so ist, kommt manches anders als man denkt. Angekommen im Geburtshaus haben wir erstmal in aller Ruhe in den Wehenpausen alles geschmückt und hergerichtet. Ich habe einen Schutzkreis gezogen und die Göttin eingeladen. Soweit so gut. Mittwoch Abend waren wir drin und bis Donnerstag Abends hatte sich noch nicht viel bewegt. Die Wehen waren einfach zu schwach um den Muttermund zu öffnen, aber zu stark, als dass ich sie noch länger hätte aushalten können. All das tolle Meditieren, Yoga, Cranio-Sacrale, Energiearbeit hat mir leider gar nix genützt um loszulassen. Alles, was ich dachte war: "AUA!!!!!". Also blieb uns nur die Verlegung ins Krankenhaus. Wir entschieden uns für ein katholisches, das sehr ähnliche Ansichten zum Thema Geburt wie unser Geburtshaus hatte (arbeiten unter anderem nach Leboyer usw.). Ich hatte schon gar keinen Nerv mehr, irgendwas im Kreißsaal aufzubauen. Ich wollte es einfach nur noch hinter mir haben. Das einzig religiöse, das ich in den nächsten qualvollen Stunden gedacht hab, war: "Ja, wenn ich in der Wehe schreie, kling ich wirklich wie ein Bär (mein Krafttier)." XD. Am frühen Morgen hatten wir's dann endlich geschafft, der Kleine war trotz allem natürlich geboren wurden (ich war so fertig, dass ich schon unter Tränen nach dem Kaiserschnitt gebettelt hatte) und ist kerngesund und ein Sonnenschein von Anfang an. Aber all meine tollen Pläne waren auf der Strecke geblieben.
Letztendlich ist es schon ein wenig schade, es war alles sehr schön geplant, aber in der Situation war ich zu nix mehr fähig. Ich dachte nicht mehr an das Kind in mir. Ich hatte auch kein Dankgebet auf den Lippen...ich dachte nur: "Endlich ist es vorbei.". Wir drei haben uns dann im Wehenzimmer aneinander gekuschelt und erholt.
Ein wenig erschreckend finde ich es schon, denn es kommt die Frage in mir auf, in wie weit religiöse Zeremonien für mich nur Schauspiel und drum rum sind. Bis jetzt hat mir mein Glaube immer gut geholfen, aber diese Krise war so körperlich, dass der Kopf da nicht mehr mitkam. Auch die unglaubliche Kraft der Presswehen kam mir so gar nicht spirituell vor, aber vielleicht ist das die "dunkle" Seite (mir fällt keine bessere Bezeichnung ein) der Göttin?
Wie waren eure Erfahrungen mit der Geburt?
Liebe Grüße,
Meadhan-Latha + Kleinchen
wie versprochen kommt hier der Geburtsbericht. Lasst euch nicht gleich erschrecken vom Titel, aber er trifft ganz gut, was wir durchhaben. Zu allererst aber hier zur Beruhigung:
Unser kleiner Matz ist am Freitag sicher in unseren armen angekommen und träumt grad im Milchkoma vor sich hin.

Zur Vorbereitung der Geburt hatte ich so einige Sachen im Hinterkopf (inspiriert unter anderem von dem Buch "Geboren im Schutz der großen Göttin), um mich spirituell zu begleiten. Wir hatten eine super Hebammenpraxis gefunden, die sehr gefühlvoll und alternativ mit den Themen Schwangerschaft und Geburt umgeht. Angeschlossen an die Praxis ist auch ein Geburtshaus, in dem unser kleiner Schatz per Wassergeburt auf die Welt kommen sollte. Zwei Hebammen hatten wir uns ausgesucht, die uns durchgängig betreuen.
Für die Geburt habe ich eine etwa 40 cm hohe Göttinstatue aus Ton gefertigt, außerdem Brighid-Kreuze. Ich habe ein Geburtstuch bestickt, außerdem ein Jäckchen für den Kleinen in den Fabren der Schicksalsgöttinnen (schwarz, rot, weiß). Ich hatte roten Lehm aus Schottland mit und einen Segen, den ich sprechen wollte, wenn der Kleine das erste Mal trinkt. Auch wollte ich ihm seinen Milchnamen einflüstern dabei, der mir sicherlich spontan einfallen würde. Zum Schmücken hatte ich Fotos von meiner Mama und meiner Oma, sowie einige persönliche Sachen von meinem Altar. Außerdem schöne Musik und einen extra gebackenen Geburtskuchen, den ich in den ersten Wehen noch fertig gestellt habe. ^^
Nun ja, wie es so ist, kommt manches anders als man denkt. Angekommen im Geburtshaus haben wir erstmal in aller Ruhe in den Wehenpausen alles geschmückt und hergerichtet. Ich habe einen Schutzkreis gezogen und die Göttin eingeladen. Soweit so gut. Mittwoch Abend waren wir drin und bis Donnerstag Abends hatte sich noch nicht viel bewegt. Die Wehen waren einfach zu schwach um den Muttermund zu öffnen, aber zu stark, als dass ich sie noch länger hätte aushalten können. All das tolle Meditieren, Yoga, Cranio-Sacrale, Energiearbeit hat mir leider gar nix genützt um loszulassen. Alles, was ich dachte war: "AUA!!!!!". Also blieb uns nur die Verlegung ins Krankenhaus. Wir entschieden uns für ein katholisches, das sehr ähnliche Ansichten zum Thema Geburt wie unser Geburtshaus hatte (arbeiten unter anderem nach Leboyer usw.). Ich hatte schon gar keinen Nerv mehr, irgendwas im Kreißsaal aufzubauen. Ich wollte es einfach nur noch hinter mir haben. Das einzig religiöse, das ich in den nächsten qualvollen Stunden gedacht hab, war: "Ja, wenn ich in der Wehe schreie, kling ich wirklich wie ein Bär (mein Krafttier)." XD. Am frühen Morgen hatten wir's dann endlich geschafft, der Kleine war trotz allem natürlich geboren wurden (ich war so fertig, dass ich schon unter Tränen nach dem Kaiserschnitt gebettelt hatte) und ist kerngesund und ein Sonnenschein von Anfang an. Aber all meine tollen Pläne waren auf der Strecke geblieben.
Letztendlich ist es schon ein wenig schade, es war alles sehr schön geplant, aber in der Situation war ich zu nix mehr fähig. Ich dachte nicht mehr an das Kind in mir. Ich hatte auch kein Dankgebet auf den Lippen...ich dachte nur: "Endlich ist es vorbei.". Wir drei haben uns dann im Wehenzimmer aneinander gekuschelt und erholt.
Ein wenig erschreckend finde ich es schon, denn es kommt die Frage in mir auf, in wie weit religiöse Zeremonien für mich nur Schauspiel und drum rum sind. Bis jetzt hat mir mein Glaube immer gut geholfen, aber diese Krise war so körperlich, dass der Kopf da nicht mehr mitkam. Auch die unglaubliche Kraft der Presswehen kam mir so gar nicht spirituell vor, aber vielleicht ist das die "dunkle" Seite (mir fällt keine bessere Bezeichnung ein) der Göttin?
Wie waren eure Erfahrungen mit der Geburt?
Liebe Grüße,
Meadhan-Latha + Kleinchen

Thig crioch air an t-saoghal ach mairidh gaol agus ceòl.
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16 Mai 2011 08:57 #10524
von Ialokin
Die Liebe zu schenken, den Zauber zu wecken, das Leben zu feiern - das ist unser Sinn.
Ialokin antwortete auf Aw: Geburtsbericht - wo bleibt der Glaube in der Krise
Hallo Meadhan-Latha 
Zuerst mal ganz herzliche Glückwünsche zur Geburt Eures Kindes!!
Nach allem, was ich über Geburten weiß, ist das,was Du erlebt hast, völlig normal - eine schwere Geburt halt.
Daß Frau dabei so existenziell beansprucht ist, daß sie für Details drumherum keine Aufmerksamkeit mehr aufbringt, ist klar - und da würd ich mir an Deiner Stelle kein bißchen Gedanken machen, geschweige denn schlechtes Gewissen.
Die Geburt ist heilig - genauso wie auch Tod und Zeugung - weil Leben von einer Welt in die andere kommt. Weil die Eltern hinterher ein wahres(!) Wunder(!) im Arm halten. Nicht weil man Kerzen, Räucherkram oder hübsche Dinge ums Bett stellt.
Wenn das Kind heil und gesund angekommen ist, ist es völlig egal, ob Dir dann gerade noch das richtige Gebet einfällt, das Wesentliche ist erreicht. Den Gedanken "endlich ist es vorbei" vielleicht auch im Sinne von "wir habens geschafft", finde ich in dem Moment völlig angemessen.
Die ganzen Vorbereitungen, die Du getroffen hast, sind trotzdem angekommen, in Dir und beim Kind. Schon dadurch daß Du sie ausgeführt hast. Sie werden auch ihre Wirkung haben.
> Ein wenig erschreckend finde ich es schon, denn
> es kommt die Frage in mir auf, in wie weit
> religiöse Zeremonien für mich nur Schauspiel
> und drum rum sind.
Das ist immer wieder eine gute Frage. Auf verschiedenen Leveln stellt man sich die immer wieder neu, gerade wenn man "spirituell" einen Schritt weiter ist.
Die Zeremonien und das ästhetische "Klimbim" dienen dazu, uns in eine bestimmte Haltung und Stimmung zu bringen, uns aufnahmefähig für das eigentliche Geheimnis zu machen. Aber sie sind nicht das Geheimnis.
> Bis jetzt hat mir mein Glaube immer gut
> geholfen, aber diese Krise war so
> körperlich, dass der Kopf da nicht mehr
> mitkam.
Spiritualität ist ja auch keine Kopfsache, es ist eine Sache der Herzensbeziehungen - zu sich selbst, zum Göttlichen, und dann auch allem anderen.
> Auch die unglaubliche Kraft der Presswehen
> kam mir so gar nicht spirituell vor.
Die Presswehen sind heilig/spirituell, weil sie notwendig sind. Wie Gewitter, Super Novae, Orkane. Ehrfurchtgebietend - oder zumindest zum fassungslosen Staunen bringend. Ohne sie gibt's kein Kind.
Ich glaube daß so ein starkes Erlebnis das Verständnis von Spiritualität verändert.
Dein Kind und Du, die es zur Welt gebracht hat, Ihr seid das Wunder, das "Spirituelle" - so sehr, daß jeder schöne Ritus daneben wie ein Staubkorn im Orkan ist.
Alles Glück für Euch!
Ialokin

Zuerst mal ganz herzliche Glückwünsche zur Geburt Eures Kindes!!
Nach allem, was ich über Geburten weiß, ist das,was Du erlebt hast, völlig normal - eine schwere Geburt halt.
Daß Frau dabei so existenziell beansprucht ist, daß sie für Details drumherum keine Aufmerksamkeit mehr aufbringt, ist klar - und da würd ich mir an Deiner Stelle kein bißchen Gedanken machen, geschweige denn schlechtes Gewissen.
Die Geburt ist heilig - genauso wie auch Tod und Zeugung - weil Leben von einer Welt in die andere kommt. Weil die Eltern hinterher ein wahres(!) Wunder(!) im Arm halten. Nicht weil man Kerzen, Räucherkram oder hübsche Dinge ums Bett stellt.
Wenn das Kind heil und gesund angekommen ist, ist es völlig egal, ob Dir dann gerade noch das richtige Gebet einfällt, das Wesentliche ist erreicht. Den Gedanken "endlich ist es vorbei" vielleicht auch im Sinne von "wir habens geschafft", finde ich in dem Moment völlig angemessen.
Die ganzen Vorbereitungen, die Du getroffen hast, sind trotzdem angekommen, in Dir und beim Kind. Schon dadurch daß Du sie ausgeführt hast. Sie werden auch ihre Wirkung haben.
> Ein wenig erschreckend finde ich es schon, denn
> es kommt die Frage in mir auf, in wie weit
> religiöse Zeremonien für mich nur Schauspiel
> und drum rum sind.
Das ist immer wieder eine gute Frage. Auf verschiedenen Leveln stellt man sich die immer wieder neu, gerade wenn man "spirituell" einen Schritt weiter ist.
Die Zeremonien und das ästhetische "Klimbim" dienen dazu, uns in eine bestimmte Haltung und Stimmung zu bringen, uns aufnahmefähig für das eigentliche Geheimnis zu machen. Aber sie sind nicht das Geheimnis.
> Bis jetzt hat mir mein Glaube immer gut
> geholfen, aber diese Krise war so
> körperlich, dass der Kopf da nicht mehr
> mitkam.
Spiritualität ist ja auch keine Kopfsache, es ist eine Sache der Herzensbeziehungen - zu sich selbst, zum Göttlichen, und dann auch allem anderen.
> Auch die unglaubliche Kraft der Presswehen
> kam mir so gar nicht spirituell vor.
Die Presswehen sind heilig/spirituell, weil sie notwendig sind. Wie Gewitter, Super Novae, Orkane. Ehrfurchtgebietend - oder zumindest zum fassungslosen Staunen bringend. Ohne sie gibt's kein Kind.
Ich glaube daß so ein starkes Erlebnis das Verständnis von Spiritualität verändert.
Dein Kind und Du, die es zur Welt gebracht hat, Ihr seid das Wunder, das "Spirituelle" - so sehr, daß jeder schöne Ritus daneben wie ein Staubkorn im Orkan ist.
Alles Glück für Euch!
Ialokin
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16 Mai 2011 12:51 #10528
von Lady of Darkness
Remember that you're perfect - the gods make no mistakes...
diandrasgeschichtenquelle.org
knusperhaus.wordpress.com
Herzlichen Glückwunsch, und vielen Dank für das Mit-Teilen eurer Erfahrungen!
Ich denke, in solch einer Extrem-Situation ist es nicht verwunderlich, wenn man keinen Nerv mehr für das ganze rituelle Drumrum hat. Schließlich schwebt man ja in Lebensgefahr (sozusagen), da hat man ganz andere Dinge im Kopf.
Ich denke, in solch einer Extrem-Situation ist es nicht verwunderlich, wenn man keinen Nerv mehr für das ganze rituelle Drumrum hat. Schließlich schwebt man ja in Lebensgefahr (sozusagen), da hat man ganz andere Dinge im Kopf.
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16 Mai 2011 19:30 - 16 Mai 2011 19:36 #10531
von Ishtar
Ishtar antwortete auf Aw: Geburtsbericht - wo bleibt der Glaube in der Krise
Herzlichen Glückwunsch und wundervolle Kennenlernzeit!

Zerbrich dir nicht so den Kopf über Vorstellung und Realität einer Geburt (und auch das danach
)
Wie Ialo schon sagte, der Akt der Geburt an sich ist etwas heiliges, aber manchmal fühlt sich das "Heilige" einfach nicht so an, wie wir uns "Spiritualität" vorstellen. Ich finde es ist mehr wie eine Natur-Gewalt, die du aber nicht beobachten kannst und beeindruckt sein kannst, weil es sich gerade in deinem Körper abspielt und du bist einfach zu beschäftig mit dieser Sturmgewalt in dir. Mehr in Richtung Extreme Spiritualität über den Körper, körperliche Erschöpfung etc.
Mir ging es übrigens ähnlich (dabei fällt mir ein, dass ich seit über einem Jahr einen Geburtsbericht posten wollte
!): Ich habe mich auf eine spirituelle, natürlich Geburt vorbereitet (Doula- nö, kann ich selbst) und bekam einen (Not-) Kaiserschnitt. Ich war auch viel zu fertig um einen Segen zu sprechen. Vielleicht würde ich das nächste Mal tatsächlich eine Doula oder Ähnliches in Anspruch nehmen für den Segen. 
Ich empfehle übrigens tatsächlich auch einen anderen "priesterlichen Dienst" für ein eventuelles Segnungsritual (falls ihr das plant) in Anspruch zu nehmen. Ich habe mir einen riesigen Stress gemacht, weil ich das Ritual geschrieben habe und alles organisiert, auch wenn nicht geleitet. (Es war sehr, sehr schön, aber ich habe mir zu viel Stress gemacht) Ich habe daraus gelernt, dass auch wenn ich's "kann" gewisse Dinge die einen selbst betreffen in die Hände anderer gelegt werden sollten, selbiges auch für die Geburt. Man weiß halt nicht im Voraus, ob man zu den Müttern gehört, die 7h später schon wieder nach Hause dürfen.
BB
Ishtar
PS: das viele Schöpfungsgöttinnen nach der "Geburt" des Universums sich zurückzogen oder ihre Ruhe haben wollten ist mir danach sehr verständlich geworden.


Zerbrich dir nicht so den Kopf über Vorstellung und Realität einer Geburt (und auch das danach

Wie Ialo schon sagte, der Akt der Geburt an sich ist etwas heiliges, aber manchmal fühlt sich das "Heilige" einfach nicht so an, wie wir uns "Spiritualität" vorstellen. Ich finde es ist mehr wie eine Natur-Gewalt, die du aber nicht beobachten kannst und beeindruckt sein kannst, weil es sich gerade in deinem Körper abspielt und du bist einfach zu beschäftig mit dieser Sturmgewalt in dir. Mehr in Richtung Extreme Spiritualität über den Körper, körperliche Erschöpfung etc.
Mir ging es übrigens ähnlich (dabei fällt mir ein, dass ich seit über einem Jahr einen Geburtsbericht posten wollte


Ich empfehle übrigens tatsächlich auch einen anderen "priesterlichen Dienst" für ein eventuelles Segnungsritual (falls ihr das plant) in Anspruch zu nehmen. Ich habe mir einen riesigen Stress gemacht, weil ich das Ritual geschrieben habe und alles organisiert, auch wenn nicht geleitet. (Es war sehr, sehr schön, aber ich habe mir zu viel Stress gemacht) Ich habe daraus gelernt, dass auch wenn ich's "kann" gewisse Dinge die einen selbst betreffen in die Hände anderer gelegt werden sollten, selbiges auch für die Geburt. Man weiß halt nicht im Voraus, ob man zu den Müttern gehört, die 7h später schon wieder nach Hause dürfen.
BB
Ishtar
PS: das viele Schöpfungsgöttinnen nach der "Geburt" des Universums sich zurückzogen oder ihre Ruhe haben wollten ist mir danach sehr verständlich geworden.
Letzte Änderung: 16 Mai 2011 19:36 von Ishtar.
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18 Mai 2011 09:33 #10535
von Athena
Be who you are and say what you feel, because those who mind don't matter, and those who matter don't mind.
Athena antwortete auf Aw: Geburtsbericht - wo bleibt der Glaube in der Krise
Hi Meadhan Latha,
auch von mir herzliche Glueckwuensche zur Geburt deines Kindes!!
Ich habe aehnliche Erfahrungen wie du gemacht, was Geburt & Glauben angeht:
[bin auch noch nicht dazu gekommen auf dem anderen thread zu posten, Ishtar]
Bei mir fing das schon zu Ende der Schwangerschaft an, dass ich ploetzlich keine Rituale oder irgendein "Brimborium" wollte; sogar mein damaliges Isis-Amulett (was ich fuer etliche Jahre getragen hatte) nahm ich ab, weil ich es einfach nicht mehr an meinem Koerper "ertrug" (!).
Dennoch machte ich am Abend bevor meine Wehen anfingen noch ein einziges Ritual indem ich die Muttergoettin um Beistand bat.
Nachdem ich seit 2 1/2 Tagen zu Hause in den Wehen lag, fing ich an zu bluten und bin mit Abulanz ins Krankenhaus.
Als Muetter koennt ihr euch wohl vorstellen was da im Kopf abgeht...
Jedenfalls hatte ich im Krankenwagen und die ganze Zeit waehrend des langen Geburtsprozesses im Krankenhaus immer nur einen "Gedanken" (oder besser Anruf) im Kopf gehabt... "O Gott" !!
[Anmerkung: mit "Gott" ist hier die Urkraft/Urquelle gemeint, nicht der Christl. Gott und auch nicht der Gehoernte.]
Aber in dieser Extremsituation war ich einfach nur mit der reinen Urenergie verbunden - und diese Erfahrung von Verbindung die ich da hatte, war das groesste spirituelle Geschenk was ich mir vorstelen kann!!!
Das heisst ja nicht, dass die Goettin nicht da war [schliesslich erfahre ich Sie als Aspekt des Goettlichen Ganzen] - ich war einfach nur extrem mit dem Ganzen verbunden ohne spezielle Unterscheidung.
Und auch ich war nach der Geburt soooooooooo fertig, dass es mir nichtmals in den Sinn kam irgendwas "religioeses" zu machen, nichtmals ein klitzekleines Gebet.
Prinzipiell glaube ich, dass in unserer Gesellschaft die Geburt eines Menschen total unterschaetzt wird und sehr falsche Vorstellungen rumgehen, was ja auch gerne von der Film&Fernseh-welt verstaerkt wird... -- ganz besonders betroffen sind da Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind; da sie sich -natuerlich- mit dem Thema beschaeftigen, aber gleichzeitig keine Ahnung haben [koennen!] was auf sei zukommt...
Einen Menschen auf die Welt zu bringen ist wirklich kein Spaziergang im Park! - es verlangt absolut alles von der Frau ab (vielleicht abgesehen von ein paar sehr gluecklichen Frauen, bei denen das Baby anscheinend innerhalb von 2 Stunden oder weniger "rausrutscht").
Da kann niemand (einschliesslich die Mutter selbst!) verlangen, dass dann noch rituelle Dinge abgehalten werden.
Das muesste dann schon jemand anderes als die Mutter selbst machen.
[Ich glaube im Islam nimmt der Vater das Neugeborene in den Arm und spricht Segen- und Dank-gebete auf das Kind.]
Das ist eines der Dinge die ich rueckblickend anders haette machen sollen, aber naja.
Die Krux an der Sache ist, dass einer entweder nicht klar gesagt wird was auf eine zu kommt; und wenn doch, will frau das meist einfach nicht hoeren (weil sie es verstaendlicher weise nicht wahr-haben will) - da ist viel Tabu im Spiel bei dem Thema Geburt!
Auf jeden Fall wuensche ich dir, M_L und deinem Kleinen alles Gute und dass du dich gut erholst - koerperlich, emotional & spirituell.
auch von mir herzliche Glueckwuensche zur Geburt deines Kindes!!

Ich habe aehnliche Erfahrungen wie du gemacht, was Geburt & Glauben angeht:
[bin auch noch nicht dazu gekommen auf dem anderen thread zu posten, Ishtar]
Bei mir fing das schon zu Ende der Schwangerschaft an, dass ich ploetzlich keine Rituale oder irgendein "Brimborium" wollte; sogar mein damaliges Isis-Amulett (was ich fuer etliche Jahre getragen hatte) nahm ich ab, weil ich es einfach nicht mehr an meinem Koerper "ertrug" (!).
Dennoch machte ich am Abend bevor meine Wehen anfingen noch ein einziges Ritual indem ich die Muttergoettin um Beistand bat.
Nachdem ich seit 2 1/2 Tagen zu Hause in den Wehen lag, fing ich an zu bluten und bin mit Abulanz ins Krankenhaus.
Als Muetter koennt ihr euch wohl vorstellen was da im Kopf abgeht...
Jedenfalls hatte ich im Krankenwagen und die ganze Zeit waehrend des langen Geburtsprozesses im Krankenhaus immer nur einen "Gedanken" (oder besser Anruf) im Kopf gehabt... "O Gott" !!

Aber in dieser Extremsituation war ich einfach nur mit der reinen Urenergie verbunden - und diese Erfahrung von Verbindung die ich da hatte, war das groesste spirituelle Geschenk was ich mir vorstelen kann!!!
Das heisst ja nicht, dass die Goettin nicht da war [schliesslich erfahre ich Sie als Aspekt des Goettlichen Ganzen] - ich war einfach nur extrem mit dem Ganzen verbunden ohne spezielle Unterscheidung.
Und auch ich war nach der Geburt soooooooooo fertig, dass es mir nichtmals in den Sinn kam irgendwas "religioeses" zu machen, nichtmals ein klitzekleines Gebet.
Prinzipiell glaube ich, dass in unserer Gesellschaft die Geburt eines Menschen total unterschaetzt wird und sehr falsche Vorstellungen rumgehen, was ja auch gerne von der Film&Fernseh-welt verstaerkt wird... -- ganz besonders betroffen sind da Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind; da sie sich -natuerlich- mit dem Thema beschaeftigen, aber gleichzeitig keine Ahnung haben [koennen!] was auf sei zukommt...
Einen Menschen auf die Welt zu bringen ist wirklich kein Spaziergang im Park! - es verlangt absolut alles von der Frau ab (vielleicht abgesehen von ein paar sehr gluecklichen Frauen, bei denen das Baby anscheinend innerhalb von 2 Stunden oder weniger "rausrutscht").
Da kann niemand (einschliesslich die Mutter selbst!) verlangen, dass dann noch rituelle Dinge abgehalten werden.
Das muesste dann schon jemand anderes als die Mutter selbst machen.
[Ich glaube im Islam nimmt der Vater das Neugeborene in den Arm und spricht Segen- und Dank-gebete auf das Kind.]
Das ist eines der Dinge die ich rueckblickend anders haette machen sollen, aber naja.

Die Krux an der Sache ist, dass einer entweder nicht klar gesagt wird was auf eine zu kommt; und wenn doch, will frau das meist einfach nicht hoeren (weil sie es verstaendlicher weise nicht wahr-haben will) - da ist viel Tabu im Spiel bei dem Thema Geburt!
Auf jeden Fall wuensche ich dir, M_L und deinem Kleinen alles Gute und dass du dich gut erholst - koerperlich, emotional & spirituell.
Be who you are and say what you feel, because those who mind don't matter, and those who matter don't mind.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
18 Mai 2011 12:08 - 18 Mai 2011 12:11 #10537
von Roxane
Roxane antwortete auf Aw: Geburtsbericht - wo bleibt der Glaube in der Krise
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Deines Winzlings!
Meine Tochter ist jetzt 2 Jahre alt. Ich hatte mir auch für die Geburt viel vorgenommen, ein anthroposophisches Krankenhaus ausgesucht und eine super Hebamme etc., und wie oft kam alles ganz anders.
Schon zwei Wochen vor der Geburt konnte ich wegen Wasser in den Beinen nicht mehr laufen, weshalb dann das packen von Ritualzeugs praktisch unterblieb. Ich war froh, meine Wäsche mit zu haben. Glücklicherweise standen im Kreissaal eine Salzlampe, eine angezündete Kerze und ein echter Blumenstrauß, das war schon ein bißchen wie ein Altar. Aber dafür hatte ich ja auch extra die Anthroposophen ausgesucht.
Nach 10 Stunden Wehen habe ich nur noch nach einer PDA gebettelt, aber die Hebamme hat das zwei Stunden hinausgezögert, daß sie dann zwischen zwei Kreischwehen stolz sagen konnte: Na bitte, jetzt ist es bald soweit, Du schaffst das auch ohne Medikamente. DANN dauerte es nochmal eine Stunde!!! Ich hätte alle umbringen können. Aber ich habe es dann ohne Medikamente geschafft. Einerseits bin ich schon stolz auf diese "natürliche" Geburt, gleichzeitig mag ich den Schmerz echt nicht noch mal erleben...
Von Ritual war da absolut keine Rede mehr. Zwischen den Preßwehen habe ich immer wieder nur geschrieben: "Die armen Frauen in Afrika! Die armen, armen Frauen in Afrika! Was machen die, wenn die Löwen kommen?" Weil ich immer daran denken mußte, wie laut ICH jetzt schreie und wie es den Flüchtlingsfrauen in Somalia, Äthiopien und anderen Kriegsgebieten gehen muß, wo sie ihre Kinder alleine, versteckt in der Steppe, bekommen müssen. Jede Realität, jedes politische Denken, alles war ausgeschaltet. Es gab absolut keinen Trost, weil ich immer an die Löwen denken mußte, die Mutter und Kind holen könnten. Vollkommen durchgeknallt.
Als das Baby dann da war, war auch nur noch Erleichterung. Segen? Milchname? Alles vorgenommen, aber dann viel zu erschöpft, um noch über irgendwas nachzudenken. Zumal, was ja alle wissen, die es selbst gemacht haben, die Geburt ja mit dem Kind nicht vorbei ist. Da kommt noch die Nachgeburt (AUAAAAA!!!!!!), das Nähen des Dammrisses, die Versorgung von Kind und Vater, das erste Wickeln des Kindes, das erste Anlegen an die Brust... Da war überhaupt keine Energie mehr von meiner Seite, irgendetwas zu machen. Davon war ich im Nachhinein sehr enttäuscht, zumal ich auch in den folgenden 6 Tagen Krankenhausaufenthalt keine Energie mehr zurückgewann, um noch nachträglich was zu machen.
Das Krankenhaus lag an einem wunderschönen Fluß, und ich hatte mir vorher vorgestellt, mit meinem Neugeborenen auf den Baumwurzeln am Ufer zu sitzen und ihm die Natur vorzustellen (und andersherum). Aber ich konnte die ganze Zeit kaum bis zum Klo laufen wegen Schmerzen und Nachblutungen. Da unterblieb einfach alles Spirituelle.
Nicht mal eine Kinderweihe habe ich hinbekommen. Ich habe schon vier anderen Kindern ein Wiccaning geschenkt, nur für meine eigene Tochter habe ich keine Priesterin zum delegieren gefunden, und da die eigene Energie im ersten halben Jahr komplett fehlte (Kind schlief lange nicht mehrere Stunden am Stück, ich demzufolge auch nicht), und ich Ishtars Erfahrung nur voll stützen kann (daß man eben doch jemand anders holen sollte, selbst wenn man es eigentlich kann), wird sie nun schon bald 3 Jahre alt - ganz ohne Kindersegen. Schnüff.
Aber im Herbst pflanzen wir endlich den Apfelbaum, der im Herbst nach ihrer Geburt von dem Apfelbaum meiner Oma für sie veredelt wurde und erst winterfest wachsen mußte. Vielleicht hole ich dann noch einen Segen nach. Falls ich eine Priesterin finde...
WENN ich doch noch mal schwanger werde, suche ich mir im ersten bis zweiten Drittel der Schwangerschaft eine Freundin, die einen Ritualkasten von mir kriegt und dann nach der Geburt im Krankenhaus einen Besuch machen soll. Darauf freue ich mich schon.
Wohlgemerkt: das Kind interessiert der Segen ja nicht, aber mir hätte es sehr gut getan, auch um vielleicht aus diesem müden, energielosen Status herauszukommen oder um in meine neue Rolle als Mama hineinzuwachsen. Es war ja auch für mich ein Übergangsritus, der bis heute überhaupt nicht gefeiert wurde. Und das fehlt mir sehr.
Meine Tochter ist jetzt 2 Jahre alt. Ich hatte mir auch für die Geburt viel vorgenommen, ein anthroposophisches Krankenhaus ausgesucht und eine super Hebamme etc., und wie oft kam alles ganz anders.
Schon zwei Wochen vor der Geburt konnte ich wegen Wasser in den Beinen nicht mehr laufen, weshalb dann das packen von Ritualzeugs praktisch unterblieb. Ich war froh, meine Wäsche mit zu haben. Glücklicherweise standen im Kreissaal eine Salzlampe, eine angezündete Kerze und ein echter Blumenstrauß, das war schon ein bißchen wie ein Altar. Aber dafür hatte ich ja auch extra die Anthroposophen ausgesucht.
Nach 10 Stunden Wehen habe ich nur noch nach einer PDA gebettelt, aber die Hebamme hat das zwei Stunden hinausgezögert, daß sie dann zwischen zwei Kreischwehen stolz sagen konnte: Na bitte, jetzt ist es bald soweit, Du schaffst das auch ohne Medikamente. DANN dauerte es nochmal eine Stunde!!! Ich hätte alle umbringen können. Aber ich habe es dann ohne Medikamente geschafft. Einerseits bin ich schon stolz auf diese "natürliche" Geburt, gleichzeitig mag ich den Schmerz echt nicht noch mal erleben...
Von Ritual war da absolut keine Rede mehr. Zwischen den Preßwehen habe ich immer wieder nur geschrieben: "Die armen Frauen in Afrika! Die armen, armen Frauen in Afrika! Was machen die, wenn die Löwen kommen?" Weil ich immer daran denken mußte, wie laut ICH jetzt schreie und wie es den Flüchtlingsfrauen in Somalia, Äthiopien und anderen Kriegsgebieten gehen muß, wo sie ihre Kinder alleine, versteckt in der Steppe, bekommen müssen. Jede Realität, jedes politische Denken, alles war ausgeschaltet. Es gab absolut keinen Trost, weil ich immer an die Löwen denken mußte, die Mutter und Kind holen könnten. Vollkommen durchgeknallt.
Als das Baby dann da war, war auch nur noch Erleichterung. Segen? Milchname? Alles vorgenommen, aber dann viel zu erschöpft, um noch über irgendwas nachzudenken. Zumal, was ja alle wissen, die es selbst gemacht haben, die Geburt ja mit dem Kind nicht vorbei ist. Da kommt noch die Nachgeburt (AUAAAAA!!!!!!), das Nähen des Dammrisses, die Versorgung von Kind und Vater, das erste Wickeln des Kindes, das erste Anlegen an die Brust... Da war überhaupt keine Energie mehr von meiner Seite, irgendetwas zu machen. Davon war ich im Nachhinein sehr enttäuscht, zumal ich auch in den folgenden 6 Tagen Krankenhausaufenthalt keine Energie mehr zurückgewann, um noch nachträglich was zu machen.
Das Krankenhaus lag an einem wunderschönen Fluß, und ich hatte mir vorher vorgestellt, mit meinem Neugeborenen auf den Baumwurzeln am Ufer zu sitzen und ihm die Natur vorzustellen (und andersherum). Aber ich konnte die ganze Zeit kaum bis zum Klo laufen wegen Schmerzen und Nachblutungen. Da unterblieb einfach alles Spirituelle.
Nicht mal eine Kinderweihe habe ich hinbekommen. Ich habe schon vier anderen Kindern ein Wiccaning geschenkt, nur für meine eigene Tochter habe ich keine Priesterin zum delegieren gefunden, und da die eigene Energie im ersten halben Jahr komplett fehlte (Kind schlief lange nicht mehrere Stunden am Stück, ich demzufolge auch nicht), und ich Ishtars Erfahrung nur voll stützen kann (daß man eben doch jemand anders holen sollte, selbst wenn man es eigentlich kann), wird sie nun schon bald 3 Jahre alt - ganz ohne Kindersegen. Schnüff.
Aber im Herbst pflanzen wir endlich den Apfelbaum, der im Herbst nach ihrer Geburt von dem Apfelbaum meiner Oma für sie veredelt wurde und erst winterfest wachsen mußte. Vielleicht hole ich dann noch einen Segen nach. Falls ich eine Priesterin finde...
WENN ich doch noch mal schwanger werde, suche ich mir im ersten bis zweiten Drittel der Schwangerschaft eine Freundin, die einen Ritualkasten von mir kriegt und dann nach der Geburt im Krankenhaus einen Besuch machen soll. Darauf freue ich mich schon.
Wohlgemerkt: das Kind interessiert der Segen ja nicht, aber mir hätte es sehr gut getan, auch um vielleicht aus diesem müden, energielosen Status herauszukommen oder um in meine neue Rolle als Mama hineinzuwachsen. Es war ja auch für mich ein Übergangsritus, der bis heute überhaupt nicht gefeiert wurde. Und das fehlt mir sehr.
Letzte Änderung: 18 Mai 2011 12:11 von Roxane.
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19 Mai 2011 17:07 - 19 Mai 2011 17:13 #10539
von Vanessa
Eine Kuh,die rückwärts läuft, macht " HUM " .
Vanessa antwortete auf Aw: Geburtsbericht - wo bleibt der Glaube in der Krise
Grüß Euch ! Und dir,Meadhan_Latha, herzlichen Glückwunsch !
Die Geburt unseres Zwergs verlief auch anders als geplant.Ich hatte zwar nur Kleinigkeiten vorbereitet, da jedes nicht stockkonservative Krankenhaus einfach zu weit weg (oder in den Niederlanden -mein armer, des niederländischen nicht mächtigen Mann- ) lag. Außerdem gab es da so Vorahnungen bezüglich eines Kaiserschnittes, die ich so völlig ignoriert/ verdrängt habe ( wieso auch nicht,ich hatte eine bis zum letzten Tag völlig unkomplizierte Schwangerschaft...)
Dann gab es einen vorzeitigen Blasensprung, zu schwache Wehen und nach ca. 15 Stunden warten/ Wehen "ankurbeln" plötzlich kaum noch Herztöne und einen Notkaiserschnitt.
In dem Moment war ich froh, meinen Glauben (oder überhaupt einen Glauben... ) zu haben. Hebammen und Ärzte wunderten sich über jegliches Fehlen von Panik oder wenigstens Nervosität ( obwohl operierender Arzt mit Skalpell direkt neben mir stand und fragte "Ist sie schon weg ?" (er wollte so schnell wie möglich schneiden, damit Zwerg keine Narkose abbekommt, PDA war nicht möglich...)
Von der ersten Nacht habe ich nicht viel mitbekommen,nur dass die Nachtschwester meine Kleine mehrfach angelegt hat. Im Nachinein bin ich ihr sehr dankbar, denn ohne diesen Einsatz hätte das Stillen wohl nicht so gut geklappt .
Am nächsten Tag war ich wieder auf den Beinen, auch ohne Schmerzmittel. Wenn's mal etwas schlimmer wurde, haben Atemübungen gut funktioniert (und mein Sturkopf...).
Wir sind auch, obwohl November, so schnell wie möglich wieder mit dem Hund spazieren gegangen, Zwerg shön im Tragetuch, etwas weiter außerhalb, das hat mir unheimlich gut getan.
Die Lebensleite haben wir ca. ein halbes Jahr später gefeiert, wobei ich das Ritual selber geleitet habe. Wenn ihr mögt, werde ich Teile davon demnächst mal im Forum einstellen...
Im Großen und ganzen würde ich sagen, dass bei mir der Glaube die ganze Zeit dezent im Hintergrund, aber eben anwesend blieb, und mir das unheimlich viel Kraft ( gerade auch in durchwachten Nächten) gab. Ich fühlte mich einfach nie allein.
So, Schluß für heute, Zwerg ruft
Vanessa
Die Geburt unseres Zwergs verlief auch anders als geplant.Ich hatte zwar nur Kleinigkeiten vorbereitet, da jedes nicht stockkonservative Krankenhaus einfach zu weit weg (oder in den Niederlanden -mein armer, des niederländischen nicht mächtigen Mann- ) lag. Außerdem gab es da so Vorahnungen bezüglich eines Kaiserschnittes, die ich so völlig ignoriert/ verdrängt habe ( wieso auch nicht,ich hatte eine bis zum letzten Tag völlig unkomplizierte Schwangerschaft...)
Dann gab es einen vorzeitigen Blasensprung, zu schwache Wehen und nach ca. 15 Stunden warten/ Wehen "ankurbeln" plötzlich kaum noch Herztöne und einen Notkaiserschnitt.
In dem Moment war ich froh, meinen Glauben (oder überhaupt einen Glauben... ) zu haben. Hebammen und Ärzte wunderten sich über jegliches Fehlen von Panik oder wenigstens Nervosität ( obwohl operierender Arzt mit Skalpell direkt neben mir stand und fragte "Ist sie schon weg ?" (er wollte so schnell wie möglich schneiden, damit Zwerg keine Narkose abbekommt, PDA war nicht möglich...)
Von der ersten Nacht habe ich nicht viel mitbekommen,nur dass die Nachtschwester meine Kleine mehrfach angelegt hat. Im Nachinein bin ich ihr sehr dankbar, denn ohne diesen Einsatz hätte das Stillen wohl nicht so gut geklappt .
Am nächsten Tag war ich wieder auf den Beinen, auch ohne Schmerzmittel. Wenn's mal etwas schlimmer wurde, haben Atemübungen gut funktioniert (und mein Sturkopf...).
Wir sind auch, obwohl November, so schnell wie möglich wieder mit dem Hund spazieren gegangen, Zwerg shön im Tragetuch, etwas weiter außerhalb, das hat mir unheimlich gut getan.
Die Lebensleite haben wir ca. ein halbes Jahr später gefeiert, wobei ich das Ritual selber geleitet habe. Wenn ihr mögt, werde ich Teile davon demnächst mal im Forum einstellen...
Im Großen und ganzen würde ich sagen, dass bei mir der Glaube die ganze Zeit dezent im Hintergrund, aber eben anwesend blieb, und mir das unheimlich viel Kraft ( gerade auch in durchwachten Nächten) gab. Ich fühlte mich einfach nie allein.
So, Schluß für heute, Zwerg ruft

Vanessa
Eine Kuh,die rückwärts läuft, macht " HUM " .
Letzte Änderung: 19 Mai 2011 17:13 von Vanessa.
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19 Mai 2011 19:25 #10540
von Ishtar
Ishtar antwortete auf Aw: Geburtsbericht - wo bleibt der Glaube in der Krise
@ Vanessa
Wow, dein Geburtsbericht klingt meinem nicht unähnlich.
WEnn du willst, kannst du deine Anregungen auch im Pagan Parentingbereich als Artikel (oder mehrere) veröffentlichen. Wollte ich mit meinem Ritual auch noch machen.
BB
Ishtar
Wow, dein Geburtsbericht klingt meinem nicht unähnlich.
WEnn du willst, kannst du deine Anregungen auch im Pagan Parentingbereich als Artikel (oder mehrere) veröffentlichen. Wollte ich mit meinem Ritual auch noch machen.
BB
Ishtar
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21 Mai 2011 10:11 #10542
von galla
galla antwortete auf Aw: Geburtsbericht - wo bleibt der Glaube in der Krise
Hallöchen an alle,
Ich habe noch kein Kind zur Welt gebracht, aber ich fand eure beschriebenen Erlebnisse sehr spannend.
Wie schön Medhan Latha alles vorbereitet hat, und trotz dem es in dem Vorgang der Geburt etwas anders als gedacht ablief, so war doch alles so liebevoll vorbereitet.
Eine Geburt ist eben doch etwas Unvorhersehbares und ich fand den Vergleich mit der Naturgewalt auch sehr schön.
Sollte es bei mir einmal so weit sein werde ich auf eine Freundin vertrauen.
Herzlichen Glückwunsch zu all euren Kindern
liebe Grüße Galla
Ich habe noch kein Kind zur Welt gebracht, aber ich fand eure beschriebenen Erlebnisse sehr spannend.
Wie schön Medhan Latha alles vorbereitet hat, und trotz dem es in dem Vorgang der Geburt etwas anders als gedacht ablief, so war doch alles so liebevoll vorbereitet.

Eine Geburt ist eben doch etwas Unvorhersehbares und ich fand den Vergleich mit der Naturgewalt auch sehr schön.
Sollte es bei mir einmal so weit sein werde ich auf eine Freundin vertrauen.
Herzlichen Glückwunsch zu all euren Kindern

liebe Grüße Galla
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21 Mai 2011 14:34 #10544
von Mairi
Thig crioch air an t-saoghal ach mairidh gaol agus ceòl.
Mairi antwortete auf Aw: Geburtsbericht - wo bleibt der Glaube in der Krise
Hallo ihr Lieben,
na, ich muss sagen, so doof es klingt, es beruhigt mich, zu hören, dass es vielen von euch nicht anders erging. Es wäre in der Tat wirklich nötig, jemand anderes diese Rituale zu übergeben, aber gerade da liegt die Schwierigkeit....ich wüsste auch keinen in meinem Umkreis, der sich das zutrauen würde.
Gestern ist der Nabel abgefallen, ich werde wohl in den nächsten Tagen den Segen nachholen. Kann ja dann noch mal berichten. ^^
Liebe Grüße,
Meadhan-Latha
na, ich muss sagen, so doof es klingt, es beruhigt mich, zu hören, dass es vielen von euch nicht anders erging. Es wäre in der Tat wirklich nötig, jemand anderes diese Rituale zu übergeben, aber gerade da liegt die Schwierigkeit....ich wüsste auch keinen in meinem Umkreis, der sich das zutrauen würde.
Gestern ist der Nabel abgefallen, ich werde wohl in den nächsten Tagen den Segen nachholen. Kann ja dann noch mal berichten. ^^
Liebe Grüße,
Meadhan-Latha
Thig crioch air an t-saoghal ach mairidh gaol agus ceòl.
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