Krippenspiel & Nikolaus ??
es ist jetzt mal wieder die Zeit wo im christlich monopolisierten England (wie ja auch in Deutschland?) im Kindergarten, Schulen & Kindergruppen Krippenspiele abgehalten werden...
Nun mein Kleiner hat noch kein Konzept von irgendeiner organisierten Religion,
aber ich selber bin mir nicht so sicher ob ich ihn bei Krippenspielen teilnehmen lassen soll?
Prinzipiell moechte ich ihn solange er klein ist, Dinge nicht wirklich hinterfragen kann und noch nicht auf seinen eigenen spirituellen "Beinen" steht von jeglicher Praegung der organisierten Religionen (sprich Vater-religionen) fernhalten.
[Wir haben jede Menge anderer Feierlichkeiten, es ist also nicht so dass er von Feierlichkeiten an sich ferngehalten wird - nur eben die paar Dinge die ich nicht zurueck ins Heidnische verwandeln kann.]
Wie macht ihr das?
Und was ist mit Santa (Nikolaus)? - mein Problem mit Nikolaus ist dass ich es/ihn nicht wirklich auf einen heidnischen Ursprung zurueckfuehren kann (so wie mit fast allen anderen "christlichen" Feiertagen, die ja urspruenglich heidnisch sind und dann vom Christentum angeeignet wurden);
ich weiss dass manche Heiden den Nikolaus mit Odin ersetzen - aber Odin & ich sehen nicht Auge zu Auge sondern haben eine respektvolle Haltung von leben & leben lassen

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Was für eine Weltanschauung (oder Religion) jemand später mal entwickelt oder annimmt, entscheidet sich an völlig anderen Dingen.
Ialokin
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Ich finde die Frage recht schwer. Ich habe ja innerlich aufgeatmet, als ich erfuhr, dass "solche" Dinge bei uns im Kindergarten nicht gemacht werden, das einzige was wirklich religiös reinkommt, ist das nicht der Weihnachtsmann, sondern der Nikolaus kommt. Ich werde unseren Sohn mit einem säkulären Weihnachtsmann aufwachsen lassen, ihm aber irgendwann erklären, dass es eine Entwicklung des Archetypens des Herrn der Wilden Jagd ist. Das war für die Germanen natürlich Odin oder der Wode, aber die Kelten kannten ja genauso Cernunnos und Arawan und Gwyn ap Nud, die ähnliche Rollen besetzten. Krippenspiel - am besten ist es vielleicht eine Haltung zu haben so ähnlich wie "für die Christen kommt das Jesuskind zur Welt, für uns ist es das Sonnenkind" - oder wenn er älter ist zu erzählen, dass Mabon dann wiedergefunden wurde? (jaja, nicht ganz "historisch" korrekt, aber wenn die Christen Daten fälschen können wir das auch

Unter fundamentalistischen oder sehr streng religiösen Christen wird übrigens der heidnische Ursprung Weihnachtens gut diskutiert. Es lohnt sich da ein bisschen fit zu sein.
Ich studiere gerade die ganze Zeit, wie ich mich entscheiden würde. Ich glaube ich würde ihn teilnehmen lassen, aber eben so eine Erklärung bringen, mich aber evt. mit der Leitung dann unterhalten, dass nicht alle Kinder christlich erzogen werden und Trennung von Staat und Kirche etc, evt. vorher noch mit anderen Eltern sprechen von denen ich weiß, dass sie diese Feste nicht so feiern (z.B. Muslime oder Zeugen Jehovas

Aus heidnischer Sicht finde ich folgende Liedbeiträge inspirierend: Emeral Rose Santa Claus is Pagan too (gibt es immer noch nicht bei amazon zum downloaden, ich hätte das so gern

BB
Ishtar
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Der fairness halber muss ich sagen dass unser Kindergarten auch bemueht ist multi-faith zu sein (so wurde z.b. erst vor kurzem Bilder fuer Diwali gebastelt) und nicht religioese Anlaesse (wie z.b. Kate&Wills Hochzeit, Poppy Day u.ae.) finden genau so Beachtung.
Ich versuche heraus zu spueren was mich eigentlich stoert/beunruhigt...
vielleicht die Besorgnis dass mein Kind unbewusst einfach von der christlichen Praegung [zu sehr] beeinflusst wird?
Dass er vielleicht irgendwelche Jesus-Lieder (oder schlimmer noch Gebete) aufschnappt & das in sein Unterbewusstsein einsinkt bevor er ueberhaupt alt genug ist sich ueberhaupt mit Religion auseinanderzusetzen?
- wahrscheinlich ist es eine unrealistische Wunschvorstellung von mir ihn von der christlichen Praegung fernzuhalten...

(Prinzipiell ist mir natuerlich auch klar dass es mein Problem ist und fuer mein Kind wahrscheinlich ziemlich unrelevant ist.)
Auch stoert mich mit welcher Selbstverstaendlichkeit ueberall angenommen wird dass man Christ ist

(nicht dass ich mit meiner Religion hausieren gehe, aber verleugnen tu ich sie auch nicht)
Hi Ishtar, also mit Weihnachtsmann bin ich einfach ueberhaupt nicht happy -weder mit der christlichen Variante (Nikolaus), noch der heidnischen (Odin, "Herr der Wilden Jagd) - und eine saekulaere Variante mit ueberhaupt keinem Bezug - ja das ist halt ein alter Mann der Kindern Suessigkeiten bringt... finde ich auch nicht doll.
Leider ist Santa bei uns ganz gross.
Das ist dann halt eines der wenigen Dinge wo ich mein Kind tatsaechlich von den mainstream Aktivitaeten ausschliesse (ebenso wie von "Kindergottesdiensten" oder anderen Veranstaltungen in der Kirche die dann christlich verbraemt werden) - das nehme ich auf meine Kappe & stehe auch dazu, denn falls mein Sohn da spaeter eine Erklaerung will kann ich sie guten Gewissens geben.
Dafuer kommt aber in unserer Familie Frau Holle am Weihnachtsabend & bleibt fuer die 13 Rauhnaechte

(ja es sind 13 und nicht 12 wenn man vom 24. Dez. bis 5 Jan. rechnet):
Sie bekommt einen dekorierten Ehrenplatz/Throne am Kamin [der leider nur elektisch ist

und wenn es ihr bei uns gefallen hat gibt sie uns hoffentlich ihren Segen & vielleicht sogar eine Kleinigkeit fuer unseren Kleinen

BTW bei mir kommt nur ein Lied an - fand mein Sohn aber gleich toll "look a fire!"

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Ich finde, das beschreibt ganz gut, wie solche Mythen wirken, und warum sie (das ist meine Interpretation) wichtig sind.
Gegen Ende gibt es einen Dialog zwischen Susanne und TOD, der mir sehr aus der Seele spricht, warum die Sonne nicht mehr aufginge, wenn Hogfather (der Scheibenwelt-Weihnachtsmann) stürbe.
Ialokin
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was mich angeht, so habe ich mittlerweile kein großes Problem mehr damit, meine Kinder mit verschiedenen Religionen bekannt zu machen. Bei uns zu Hause erleben sie das auch so.
Mein Glück ist es wahrscheinlich, dass ich persönlich Religion - und Kirche - in meinem Leben nicht als negativ, bedrängend oder beherrschend erlebt habe. Der Nachteil daran ist vielleicht (in den Augen einiger) dass ich da wenig Grenzen sehe und recht unbekümmert damit umgehe.
Meine Kinder können gerne zum Krippenspiel gehen und haben das auch getan, als sie in dem entsprechenden Alter waren. Ialokin hat das sehr schön gesagt, dass man das als Mythologie im besten Sinne betrachten kann - so sehe ich das auch. Für mich ist auch bei Figuren wie Nikolaus und St. Martin wichtiger, was sie aussagen, und nicht, ob sie nun christelich sind oder nicht.
Kinder gehen ihren eigenen Weg, und ich fürchte, wir können durch ein zu viel an Sorge nicht unbedingt helfen. Oder ist das ein Anlaß zur Hoffnung?
liebe Grüße
Nivien
Jede gute Sache ist scharf. (Gurdijeff)
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Hi Ialokin, danke fuer den Tip,Wenn Du magst, Capricorn, lies doch mal Hogfather bzw. Schweinsgalopp von Terry Pratchett.
Ich finde, das beschreibt ganz gut, wie solche Mythen wirken, und warum sie (das ist meine Interpretation) wichtig sind.
Gegen Ende gibt es einen Dialog zwischen Susanne und TOD, der mir sehr aus der Seele spricht, warum die Sonne nicht mehr aufginge, wenn Hogfather (der Scheibenwelt-Weihnachtsmann) stürbe.
Ialokin
den Hogfather habe ich mal vor Jahren als Film gesehen, konnte mich aber nicht mehr genau dran erinnern.
Mein Mann als totaler Pratchett-fan (der all seine Buecher hat) hat mir dann die Stelle rausgesucht, selber nochmal gelesen und meinte "Pratchett is wirklich sehr tiefsinnig" - dem stimme ich zu!
Prinzipiell bin ich da auf der gleichen Seite mir dir Ialokin

-ich mag halt nur die Figur des Nikolaus / Weihnachtsmann / Odin / Hogfather nicht;
aber dafuer kommt bei uns ja Lady Holle (ein mehr als ebenbuertiger "Ersatz" wie ich finde)

und das Mysterium von Mittwinter mittsamt Mythologie kommt ohne Weihnachtsmann auch nicht zu kurz.
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Ist ja auch okay. Ich mag auch keineswegs alle Märchen/Mythen usw.
Mit dem Weihnachtsmann konnte ich nie viel anfangen. Nikolaus allerdings mit Rentier, Nordpol, Ruprecht usw. hat für mich schon einige nette Gimmicks, wenn auch nicht viel Tiefsinn.

Ialokin
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Gleichzeitig habe ich mir ueberlegt dass wenn wir unserem Sohn keine heidnische Version des Santa geben, der hier so allgegenwaertig ist zur "Christmastime" (sprich von Mitte August an

...also wurde "Santa" in unsere Familientradition eingebaut: als Weihnachts-Gnom; ein Freund von Lady Holle der mit den ganzen Weihnachtsvorbereitungen/Festivitaeten hilft.

Mein Mann, der sehr gut im Geschichtenerzaehlen ist, schreibt nun unsere Familien-Yule-Lore als Geschichte mit all den heidnischen Elementen die ich einbringen moechte.

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