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Verlust sozialer Funktionen?
- Lady of Darkness
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Die meisten "großen" Religionen haben neben einem spirituellen und einem reglementierenden Aspekt auch einen sozialisierenden resp. eingliedernden Aspekt. D.h. Leute, die mit diesem Glauben außer der Kirchensteuer nichts gemein haben, gehen trotzdem regelmäßig hin udn beteiligen sich, weil diese Religion für sie identitätsstiftende und eingliedernde Funktion hat (dieses "Grüppchenverhalten").
Im Hexenwesen und den übrigen vergleichbaren heidnischen Wegen gibt es natürlich den reglementierenden (wenn auch weniger stark) und den spirituellen Aspekt, aber wie steht es mit dem Sozialen? Der Austausch in der Gruppe mag zwar gewünscht sein (deswegen sind viele hier, gelle?), aber ich empfinde diesen Teilaspekt alswesentlich unwichtiger als die anderen beiden.
Irre ich mich da?
Wenn es diesen Verlust (resp. diese Funktionsverlagerung) tatsächlich gibt, ist es ein Vor- oder ein Nachteil?
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Ich nicht. Ich denke, es ist ein großes Manko, ein echter Verlust für die Menschheit (kein Scherz), daß das bisher so schwach ausgeprägt ist.
Liegt aber vermutlich daran, daß die Zahl zu klein ist. In San Franzisko hat man das Problem glaube ich eher nicht.

Ialokin
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Ich fänd es auch wesentlich leichter, wenn ich Freitags um 3 (pm) in dem nächsten Hain einkehren und "gleichgesinnte" Hexen treffen könnte.
Das wird ja vielleicht noch...
*überlegtschonmalwieweitesvonhierauszumnächstenHainist*
Rosa
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- Anufa Ellhorn
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Imho ein mehr als spannendes Thema, das den Göttern sei Dank zur Zeit so einige Leuts beschäftigen dürfte.
Allerdings kommen wir bei all den Diskussionen immer wieder auf einen Punkt - mal früher und mal später: wie soll sich eine soziale Funktion ergeben, wenn sich die Praktizierenden selbst nicht auf ein bestimmtest Bild einigen können, das überhaupt als soziale Funktion definiert werden könnte.
Wenn jeder mit "ich mach wo will" unterwegs ist, dann ist das mit sozial wirklich funktionierender Arbeit nunmal mehr als schwer :mrgreen:
Bright blessings
Anufa
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Anufa
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Wenn ich darüber hinaus mal sozial werden wollt, dann würd ich mich ned an konfessionelle Zwänge halten und halt auch mal z.B. mit nem Muslim über Gott und die Welt austauschen. So ne wöchentliche *damusstdujetzthinunddasdauertzweistundenunddasingstundlobpreistdudannaufknopfdruckliebereald* ?
Wohl wahr LoD grauslich was bei rumkommt wennst zu denken ansetzt ! [font=Times New Roman:da9da98cfb]*sfg*[/font:da9da98cfb]
;o) [font=Times New Roman:da9da98cfb]eald ...[/font:da9da98cfb]
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Meine Frage wäre jetzt: Was für soziale Funktionen???
Ich meine - wieviele Heiden, Hexen, Wicca arbeiten im medizinischen Bereich, egal, welcher Ausrichtung?? Wieviel Heiden, Hexen, Wicca sind sozial engagiert in Bürgerinitiativen, im Umwelt- und/oder Tierschutz??? Überall trifft man Menschen und "Gleichgesinnte".
Zählt das nicht, nur weil nicht außen groß "PAGAN" dran steht???
Und innerhalb fester Zirkel oder Coven findet meiner Erfahrung nach schon neben der spirituellen Arbeit auch ein sozialer Austausch statt, denn wie sonst könnte man ein Gruppenbewußtsein schaffen, um dieses Energiegebilde "Coven" zu begründen??
So funktioniert es vielleicht im "sehr kleinen" Rahmen..... ist dann allerdings die Frage, ob es im Größeren überhaupt funktionieren muß!!??
Ich meine - man beachte, wie sozialinkompetent "gleichgesinnte Heiden" auf Internetboards miteinander umgehen..... oder in heidnischen Vereinen oder Dachverbänden...... aber vielleicht sind ja solche Negativbeispiele dazu da, um eine Gemeinschaft zum Wachsen zu bringen.... *lol*
Who knows.....
BB
Arion
Rose: Blanche, Du bist eine billige Klampfe!
Blanche: SCHLAMPE, Rose, es heißt SCHLAMPE..... ich bin eine billige SCHLAMPE!!!
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Allerdings kommen wir bei all den Diskussionen immer wieder auf einen Punkt - mal früher und mal später: wie soll sich eine soziale Funktion ergeben, wenn sich die Praktizierenden selbst nicht auf ein bestimmtest Bild einigen können, das überhaupt als soziale Funktion definiert werden könnte.
Wenn jeder mit "ich mach wo will" unterwegs ist, dann ist das mit sozial wirklich funktionierender Arbeit nunmal mehr als schwer Mr. Green
Jep, das trifft es meiner Meinung nach genau.
Ein Punkt ist sicherlich, wir sind zu wenig gut organisiert. Die einzigen, die meiner Meinung nach ein gewisses übergreifendes Netzwerk vorweisen können sind die Traditionellen Wiccas.
Vielleicht liegt es auch daran, dass wir zu viel Äpfel mit Birnen mischen wollen. Bsp: Es gibt Traditionelle Wiccas, freifliegende Wiccas, Hexen, Nicht-gelabelte Heiden (diese Gruppen machen imho teilweise etwas recht ähnliches, zumindest von ähnlichen Quellen inspiriert). Asatru, Hellenen, Romuva etc. deren Ritualtätigkeiten anders sind, allerdings teilweise Überlappungen aufweisen. Dianische und Pandea - die sich zwar mit der ersten Gruppe mischen können und ähnlich Praktizieren können, aber da ist manchmal das Problem mit dem Gott. Es gibt dieses Allgemeine Obst, aber die Frage ist ob bei solchen sozialen Funktionen man wirklich zusammenarbeiten kann als Äpfel und Birnen?
Allerdings seh ich grad auch einen riesigen bürokratischen Berg auf uns zurollen. Und das ganze Machtgepicke, denn das ist imho der Grund, warum sich so viele Vereine etc. in die Haare kriegen. zu viele Häuptlinge.
Einen der eingliedernde Funktionen des Christentums sehe ich übrigens in den bäuerlichen Kalender der assimiliert wurde - der ja, sehr häufig heidnischen Ursprungs ist.
Allerdings weiß ich selbst ehrlich auch nicht wirklich eine Lösung.
Weiß jemand aus erster Handr, wie das genau in den Staaten abläuft, so als vergleich?
BB
Ishtar
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> Wenn jeder mit "ich mach wo will" unterwegs ist, dann ist das mit sozial wirklich funktionierender Arbeit nunmal mehr als schwer Mr. Green
Kommt drauf an, was Du damit meinst. Diversität der Anschauungen und Praktiken ist jedenfalls kein Grund, warum das nicht gehen sollte, solange es ein gemeinsames Fundament an Werten und (auf diese Werte bezogenen) Zielen gibt.
Im Grunde genommen ist ja "ich mach wo will" sogar gerade ein verbindender Wert der Hexen, wenn man es so ausrückt: Jede/r ist ihr eigene höchste spriituelle Autorität. Oder solange es niemandem schadet, tu was Du willst.
> Meine Frage wäre jetzt: Was für soziale Funktionen???
Kindergärten, Jugendgruppen, Schulen, Krankenhäuser, öffentliche Treffpunkte, öffentliche Bibliotheken, Nachbarschaftskreise, praktisches Priestertum (Rites of Passage, Seelsorge), Stimmen zur öffentlichen Diskussion beisteuern, Kommunikation unterschiedlicher Kulturen, öffentliche Jahreskeisfeste, Förderugn einer (teilweise öffentlichen) Kultur, an der jede/r sich aktiv (und nicht nur rezipierend) beteiligen kann (Kreis- etc. Tänze, Singen, Geschichten erzählen ... ) ... da fällt mir eigentlich genug ein.

> die Frage ist ob bei solchen sozialen Funktionen man wirklich zusammenarbeiten kann als Äpfel und Birnen
Wie gesagt, das Entscheidende ist ein gemeinsames Fundament an Werten. Im Bereich einiger Hundert Leute ist das kein Problem, wie man an Reclaiming oder an Findhorn studieren kann, die keineswegs homogene Gruppen sind.
> Weiß jemand aus erster Handr, wie das genau in den Staaten abläuft, so als vergleich?
Naja, in San Franzisko gibts einfach genug davon: Z.B. verantaltet Reclaiming dort jedes Jahr zu Samhain einen öffentlichen Spiral Dance, der Volksmassen anzieht. Siehe www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?file=...0/31/MNG1GM35GB1.DTL für dieses Jahr z.B.
Was bei uns also - denk ich mir grad so - fehlen würde, wäre genügend Masse (also Leute, die sich explizit einer hexischen oder meinetwegen auch heidnischen Kultur verpflichtet fühlen und daran auch öffentlich teilnehmen möchten) und eben ein definiertes Set von gemeinsamen Werten, auf die man sich beziehen kann, wenn Bewertungen unklar sind.
Was man nicht braucht, ist eine übergeordnete Organisation - Reclaiming z.B. hat so gut wie keine (mehr), bildet nur welche zu gegebenen Anlässen.
Was man wohl auch braucht, ist der Wunsch der Aktiven, etwas zu geben, etwas beizutragen.
Liebe Grüße von
Ialokin
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Die Übernahme öffentlicher Funktionen wäre erst ein zweiter Punkt, wenn man denn mal irgendwann ordentlich organisiert wäre.
Aber ich verstehe nicht ganz, wo das "Ich mache, was ich will und wie ich es will" ein Hindernis bei der Grüppchen- und Gruppenbildung sein soll. Beim Handball wirft doch auch jeder so, wie er es gut findet - hauptsache auf's Tor und ohne Verletzte. Etwas vergleichbares sollte man im spirituellen Bereich doch auch schaffen können? (Wie so eine ORganisation aussehen sollte und welcher arme Hammel sich den Papierkram antäte, darüber reden iwr erst einmal nicht, okay? *gg*)
Aber dieses "Dazugehören" (abfällig auch als Mitläufertum bezeichnet) findet im "Heidenspaß" eigentlich seltenst statt. Ob das jetzt eine Verbesserung ist? EIne Verschlechterung? Es gibt Tage, da liebe ich es, für mich zu sein und zu tun, wie mir gefällt. An anderen Tagen wäre mir dann doch Rücksprache oder (soziale) Unterstützung lieb, und die findet bei uns z.B. nur in sehr engem Rahmen (Schwester und beste Freundin) statt, wo auch noch Kilometerschen zwischen liegen ... so etwas.
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Sind dafür nicht z.B. die Stammtische da? Auch da ist ein Problem wohl mangelnde Menge. Oder vielleicht auch, daß die Maßstäbe zu unklar sind. Man weiß halt nie, auf wen oder was man sich da einläßt. Gäbe es ein Set von Werten, auf das man sich bezöge (nur mal so als Beispiel: "Neulinge werden freundlich und ohne Arroganz behandelt"), wäre die Hemmschwelle da vielleicht niedriger und es gäbe viel mehr solche Treffen.
> Wie so eine ORganisation aussehen sollte und welcher arme Hammel sich den Papierkram antäte, darüber reden iwr erst einmal nicht, okay
Ich wiederhol's gerne noch mal, bis es zu den Ohren heraushängt: Eine übergeordnete Organisation im Sinne von Verwaltung ist NICHT nötig, es gibt Beispiele wie's ohne geht. Übrigens nicht nur im großen Maßstab und weit weg, wie Reclaiming, sondern auch hier um die Ecke das "Magische Netz".
Und vielleicht wäre gerade das eines unserer hervorstechendsten Unterscheidungsmerkmale zu anderen Gruppen.

Ialokin
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