Das Herz des Hexenglaubens

Huhu Nivien

Gardnerianer sind \"Ackerbaukulturhexen\" mit Betonung auf Fruchtbarkeit. Feri ist eine Tradition mit Betonung auf Ekstase und Kunst. Dianisch ist vor allem feministisch. Reclaiming vor allem politisch-ökologisch-(und auch)feministisch. Die - ich nenn sie jetzt mal \"echten\" oder \"klassischen\" oder \"berufs-\" - Hexen hab/tten ihren Schwerpunkt auf Heilen und Alltagsmagie.

In dem Sinne hat jede Tradition ihre Schwerpunkte und damit zum Teil auch eine ganz andere Weltsicht.
Außer der Grenzüberschreitung und LoDs perfekter Definition gibt es da, glaub ich, so gut wie keine Gemeinsamkeiten, die für alle zuträfen.

Die Berufshexe feiert keine Kreisrituale und kennt vielleicht auch keine Göttin, Feris halten nichts von der Wiccan Rede, Dianen finden männliche Götter überflüssig usw. ...

Ialokin

Ich finde, hier kommen viele wahre und tiefgehende Antworten.

@Undine
> Ialokin,Du gibst mir doch darin recht?
Worin jetzt genau?

> Aber alle haben Vertrauen in das Göttliche.
Darin z.B., wobei das vielleicht nicht alle \"göttlich\" nennen.

*wink*
Ialo

@scarabea: Natürlich ahben heute die meisten ernstzunehmenden heilenden Hexen zusätzlich irgendwelche diplome und Ausbildungen. Das ist auch gut so - aus mehrererlei Hinsicht. Zum einen braucht man natürlich einen (legalen) Hintergrund für die Arbeit, die man tut. Und zum anderen - auch die alten \"Heiler\" hatten eine Ausbildung. Sie bekamen nur keine Urkunde dafür. Aber ausgebildet wurden sie - nicht jede/r musst das Rad neu erfinden.

An der Idee, sich umfassende Informationen zu verschaffen, finde ich zunächst nichts verwerfliches. Auch das hindert uns daran, das Rad immer wieder neu zu erschaffen. Wenn wir uns altbekanntes anlesen, anstatt auf alles selbst kommen zu müssen, stehen wir sozusagen \"auf den Schultern von Riesen\".

Allerdings gibt es tatsächlich Leute, die \"Ich habe viele Bücher über Hexerei gelesen\" verwechseln mit \"Ich bin eine Hexe\". Ein wesentlicher Punkt für das Hexe-Sein ist tatsächlich das _Sein_, das Leben, das Erleben und Erfahren der Welt mit all ihren Facetten dun schönen und nicht-so-schönen Ecken. Natürlich kann man niemandem den Titel \"Hexe\" absprechen (und wenn man es könnte, wer verliehe einem die Macht, das zu tun?), aber ich finde schon, dass auch eine bestimmte Lebenshaltung dazu gehört. Vielleicht ein besonderes Bewusstsein für Macht (und die damit verbundene Verantwortung)? Okay, bestimmt nicht nur das, aber das ist ein Punkt, der bestimmt allen Hexen eigen ist ...