Freikirche und Wicca

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02 Dez 2007 20:22 #5852 von aksis
Freikirche und Wicca wurde erstellt von aksis
Beim herumstöbern in diversen Suchmaschinen zum Thema Wicca, Hexen und verwandten Themen bin ich auf Einzeleinträge und auch \"Christliche Foren\" gestoßen welche sich gar unchristlich zu diesen Themen äußern.
Diese ganzen Pfingstkirchen und Freikirchen tun sich da mit regelrechten Hasstiraden hervor. Eigentlich müsste jedem der mit Wicca zu tun hat Hörner wachsen und ein Symbol angeheftet werden damit der wahre Gläubige Abstand nehmen kann.
Ich hatte schon immer ein Vorurteil diesen Kirchen gegenüber aber dass dort derart offen ein Feindbild propagiert wird war mir neu. Die Leute mit dem Fischaufkleber auf ihren Autos geben sich doch nach aussen immer so tolerant. Schade dass von den meist jungen Mitgliedern diese Haltung nicht hinterfragt wird und den Predigern nicht zu ein wenig Zurückhaltung geraten wird.
Die ganze Haltung trägt schon leicht faschistoide Züge, Ausgrenzung durch Symbole und Zensur da war doch mal was ...

aksis

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03 Dez 2007 16:16 #5856 von scarabaea
Ich glaube, das ist auch der Grund, weshalb heidnische Foren und Gemeinschaften so einen großen Zulauf haben. Die Menschen wollen keinen Hass, sie wollen eine fröhliche positive und kreative Religion. Bislang läßt das Heidentum moderner Prägung noch jede Möglichkeit zu. Ich fürchte allerdings, dass die zunehmende Organisation, die Spezialisierung und Etablierung spezieller Traditionen auf Dauer zu einer ähnlichen Auswirkung führen kann, wenn es zum Beispiel darum geht, welche Tradition die richtige ist.

Ich hoffe, wir können uns noch lange diese Offenheit und Toleranz erhalten.

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03 Dez 2007 18:05 - 03 Dez 2007 18:06 #5859 von Robin
Muss dir da widersprechen,aksis. EIne ehemalige Studienkollegin und eine enge Mitarbeiterin sind beide aktive Freikirchlerinnen. Auf etwas anderes als ein überraschtes Gesicht und ein paar halbinteressierte Fragen bin ich noch nie gestoßen. Habe auch schon an einer FK-Erntedankfeier teilgenommen, als Ex-Katholikin-Neu-Heidin. Man hat immer ein paar Idioten und fanatische Spinner, aber das macht noch lange nicht die Grundhaltung einer ganzen Glaubensrichtung aus.

Liebe Grüße, Robin
Letzte Änderung: 03 Dez 2007 18:06 von Robin.

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03 Dez 2007 19:23 #5862 von Nivien
Hallo,

da ich in einem Landstrich aufgewachsen bin, in dem es sehr viele Freikirchen gibt, habe ich in meiner Jugend einige Erfahrung damit sammeln können. Und - aber das ist natürlich auch nur ein ganz persönlicher Ausschnitt der Welt - ich habe beides erlebt: sehr liebe, mitfühlende Menschen und ziemlich krasse Fundamentalisten.

Es wäre sicher schön, wenn mehr Verständnis füreinander zustande käme.
*Weihnachtswunsch*

BB
Nivien

Jede gute Sache ist scharf. (Gurdijeff)

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03 Dez 2007 19:38 #5863 von scarabaea
Man sollte nicht verallgemeinern. Allerdings gibt es zum Thema Samhain und Halloween schon einige christliche Statements auf Internetseiten, die sehr erschreckend sind. Heute immer noch zu behaupten, Neuheiden würden kleine Kinder verspeisen, ist schon mehr als hart. Natürlich kann man sagen, dass das Spinner sind. Erschreckend ist dabei, dass so etwas einfach behauptet werden kann, und anscheinend keine christliche Kirche auf die Idee kommt, die Schäfchen mal zur Ordnung zu rufen.

Ich bin mal gespannt, ob der Bischof der Wuppertaler Mormonengemeinde mir wieder eine Weihnachtsnachricht zukommen läßt. Ich bin zwar schon vor Jahrzehnten ausgetreten, aber meine Daten sind wohl noch gespeichert. Der vorjährige Weihnachtsbrief hatte eine sehr düstere Tendenz. Da wurde gemahnt, man solle bereits Weihnachten schon an Ostern und das Opfer Christi denken.

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10 Dez 2007 16:09 - 10 Dez 2007 16:10 #5923 von Witch of sadness
vor kurzem war ich in einem christlichem Forum mit Chat (jesus.de). Sort wurde ich gesperrt, weil ich sagte, dass ich eine Wicca bin, und darin glücklich bin. Das sagt wohl genug!

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Letzte Änderung: 10 Dez 2007 16:10 von Witch of sadness.

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10 Dez 2007 16:55 #5924 von scarabaea
Und wir diskutieren immer wieder aufs Neue, ob man gleichzeitig Hexe und Christ sein kann!

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13 Dez 2007 09:55 #5943 von Ishtar
Gleichzeitig Hexe und Christ sein geht meiner Meinung nach nur wenn man Hexe als Handwerk betreibt und nicht als Religion.

Ich denke es ist akzeptabel sich beidem zugehörig zu fühlen - für eine Weile - aber irgendwann muss man sich meiner Meinung nach für eine Religion entscheiden. Aus dem simplen und einfachen Grund, dass das Christentum sich stark mit naturreligiösen Vorstellungen beißt und auch keine anderen Götter neben Gottvater haben will. Diese Religionen schließen meiner Meinung nach einander aus. Auch das Weltbild und so. Zwar sind einige progressive Pfarrer und Strömungen im Christentum dem naturreligiösen häufig doch recht nahe, doch ich denke, dass am Schluss eine Entscheidung gefällt werden muss.

BB
Ishtar

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14 Dez 2007 08:20 #5948 von Nivien
Hallo ihr,

aus meinem Lebensweg kann ich das jedenfalls bestätigen. Ich habe lange Zeit gedacht, ich könnte zwei Religionen folgen - irgendwann hat es mich innerlich zerrissen. An den Folgen knabbere ich noch immer, aber für mich habe ich immerhin dadurch herausgefunden: \"es kann nur einen geben\" ;)

Ich kenne aber auch Menschen, die das anders sehen und auch so praktizieren.

BB
Nivien

Jede gute Sache ist scharf. (Gurdijeff)

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14 Dez 2007 11:06 #5959 von Ialokin
Huhu :-)

> aus dem simplen und einfachen Grund, dass das Christentum sich stark mit naturreligiösen Vorstellungen beißt und auch keine anderen Götter neben Gottvater haben will. Diese Religionen schließen meiner Meinung nach einander aus. Auch das Weltbild und so.


> Ich habe lange Zeit gedacht, ich könnte zwei Religionen folgen - irgendwann hat es mich innerlich zerrissen. An den Folgen knabbere ich noch immer, aber für mich habe ich immerhin dadurch herausgefunden: \"es kann nur einen geben

So sicher bin ich mir da nicht. Ich glaube, solche Aussagen beruhen (oft) darauf, daß man eine Religion zu sehr an einer spezielle Auswahl ihrer Erscheinungsformen mißt und nicht an ihrem geistigen Gehalt. Mir fallen auf Anhieb 4 bekannte Christen ein (der Hl. Franziskus, der sogenannte Armenpriester Abbe Pierre, der Mönch David Steindl-Rast und der Abt Frere Roger von Taize), sowie mehrere mir bekannte (eine hamburger Pfarrerin, ein evangelischer Laienprediger und einige esoterische Christen aus Schottland), deren Ansichten sich von unseren hauptsächlich in der Form unterscheiden, im Gehalt aber kaum (z.B. Ablehnung der Erbsünde als \"angeborener Schuld\", 10 Gebote als Aufforderung zur Selbstverantwortung anstatt als Zwangsmittel, Ablehnung von Frauendiskriminierung auch im Priesteramt, Ablehnung der Idee einer ewigen Verdammnis, Ablehnung von Angst als Mittel der Menschenbeeinflussung und vieles anderes).

Im Gegensatz zu dem, was hier im Forum oft behauptet wird, sind solche Christen in meinen Augen keine Exoten, sondern vielmehr solche, die ernsthaft und tief über ihre Religion nachgedacht haben und ein sehr viel tiefgehenderes Verständnis der zugrundeliegenden Ideen haben als relativ unreflektierte Durchschnittschristen, die ihre Anschauugnen einfach nur mit der Sturheit der Ignoranz vertreten.

Was alle Religionen gemeinsam haben ist die Suche nach Gott/der Göttin. Immer wenn diese Suche aufrichtig ist, also auch bereit ist, alles Bisherige zu hinterfragen, wenn es der Gottessuche m Wege steht, immer dann ist eine Verständigung zwischen Angehörigen verschiedener Religionen möglich, oft sogar recht einfach.

Unvereinbar sind nur Anschauungen von Leuten, die nicht mehr suchen, sondern meinen, sie hätten letzte Antworten. Institutionen (in allen Religionen) versuchen gern, den Eindruck zu erwecken, sie hätten letzte Antworten. Aufrichtige Menschen (in allen Religionen) wissen, daß es nie eine letzte Antwort gibt - und darin verstehen sie einander.

Ialokin

Die Liebe zu schenken, den Zauber zu wecken, das Leben zu feiern - das ist unser Sinn.

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