Was lest ihr so?
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10 Aug 2007 17:54 #4894
von Morgaine le Fay
Morgaine le Fay antwortete auf Re: Was lest ihr so?
Ich les grad den neuen Potter.
Was auch sonst *gg*?
Was auch sonst *gg*?
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- sternhagel
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10 Aug 2007 23:18 #4895
von sternhagel
Manche Enten können schwimmen, andere können gar nichts.
sternhagel antwortete auf Re: Was lest ihr so?
Ja pfui Deife! :icon_1:
Ich halte erbittert dagegen: Elias Canetti, "Die Blendung". Groß-ar-tig.
Wirre Leseprobe, bittesehr:
„Wie sollte sie sich über ihre wirtschaftliche Sphäre erheben? Unter Analphabeten gilt Geld als der entscheidende Beweis für alles: für Freundschaft, für Güte, für Bildung, für Macht, für Liebe. Bei einer Frau wird der einfache Tatbestand durch ihre Schwäche kompliziert. Weil sie ihm ihre Ersparnisse schenken will, muss sie ihn sechs Wochen lang mit denselben Worten quälen. Sie sagt es ihm nicht einfach und gerade auf den Kopf zu: ich liebe dich, da hast du mein Geld.“
„Wie ungerecht, dachte er, den Mund kann ich schließen, wann ich will, so fest ich will, und was hat ein Mund zu besagen? Für die Nahrung ist er da, und doch so gut geschützt, aber die Ohren sind jedem Ergusse ausgeliefert!“
„Von den Verrückten hatte er ein grobes und einfaches Bild. Er definierte sie als Menschen, die das Widersprechendste tun, doch für alles dieselben Worte haben.“
„Einen Tag lang rühre er sich nicht und tue keinem Menschen was zuleid’. Spreche man aber ein überflüssiges Wort zu ihm, so pflege er seinen alten Armeerevolver zu ziehen und einen auf der Stelle niederzuschießen. […] Übrigens schieße er ja die Leute nicht gleich tot. Er ziele auf die Beine. In ein paar Wochen seien die Angeschossenen wieder gesund. Nur in einem Falle verstehe er keinen Spaß. Dieser Fall sei das viele Fragen. Er vertrage keine Fragen. Da erkundige sich zum Beispiel einer ganz harmlos nach seiner Gesundheit. In der nächsten Sekunde sei der Betreffende eine Leiche. Denn in diesem Fall ziele der Freund direkt ins Herz. Das sei so seine Gewohnheit.“
„Was wollen Sie, sagt das Schwein, ich hab’ ihn selbst einmal gehört, was fang’ ich mit dem vielen Dreck an. […] [Z]um Fressen ist ihm der Dreck gut genug. Was wollen Sie, sagt er, der Dreck bleibt hier monatelang liegen, lieber hab’ ich was davon und stopf mich satt damit. Er hat ein eigenes Kochbuch zusammengestellt, mit vielen Rezepten drin, jetzt sucht er einen Verleger dafür. […] [H]undertunddrei Rezepte hat diese Sau, jeden Monat erfindet sie ein neues dazu […].“
„Sie lebten immer in Halluzinationen; sie verstanden es nicht einmal, einen klaren Satz zu bilden. Man musste erraten, was sie dachten, wenn es einen interessierte; besser war es, man kümmerte sich nicht darum. Unter ihnen kam man sich vor wie in einer Irrenanstalt. Ob sie lachten oder weinten, sie trugen zu jeder Zeit Fratzen, sie waren unheilbar, einer so feig wie der andere […].“
„Blindheit ist eine Waffe, gegen Zeit und Raum; unser Dasein eine einzige, ungeheuerliche Blindheit, bis auf das Wenige, das wir durch unsere kleinlichen Sinne – kleinlich ihrem Wesen wie ihrer Reichweite nach – erfahren. Das herrschende Prinzip im Kosmos ist die Blindheit. Sie ermöglicht ein Nebeneinander von Dingen, die unmöglich wären, wenn sie einander sähen. Sie gestattet as Abreißen der Zeit dort, wo man ihr nicht gewachsen wäre. Was zum Beispiel ist eine Dauerspore anderes als ein Stück Leben, das sich bis auf Widerruf mit Blindheit umhüllt? Der Zeit, die ein Kontinuum ist, zu entrinnen, gibt es nur ein Mittel. indem man sie von Zeit zu Zeit nicht mehr sieht, zerbricht man sie in die Stücke, die man von ihr kennt. […] ‚Esse percipi’, Sein ist Wahrgenommenwerden, was ich nicht wahrnehme, existiert nicht. Wehe den schwachen Geschöpfen, die sich sehen und gehen lassen, wie es sich trifft!“
Gibt's für einen Zehner vom Fischer-Verlag. :biggthumpup:
Ich halte erbittert dagegen: Elias Canetti, "Die Blendung". Groß-ar-tig.
Wirre Leseprobe, bittesehr:
„Wie sollte sie sich über ihre wirtschaftliche Sphäre erheben? Unter Analphabeten gilt Geld als der entscheidende Beweis für alles: für Freundschaft, für Güte, für Bildung, für Macht, für Liebe. Bei einer Frau wird der einfache Tatbestand durch ihre Schwäche kompliziert. Weil sie ihm ihre Ersparnisse schenken will, muss sie ihn sechs Wochen lang mit denselben Worten quälen. Sie sagt es ihm nicht einfach und gerade auf den Kopf zu: ich liebe dich, da hast du mein Geld.“
„Wie ungerecht, dachte er, den Mund kann ich schließen, wann ich will, so fest ich will, und was hat ein Mund zu besagen? Für die Nahrung ist er da, und doch so gut geschützt, aber die Ohren sind jedem Ergusse ausgeliefert!“
„Von den Verrückten hatte er ein grobes und einfaches Bild. Er definierte sie als Menschen, die das Widersprechendste tun, doch für alles dieselben Worte haben.“
„Einen Tag lang rühre er sich nicht und tue keinem Menschen was zuleid’. Spreche man aber ein überflüssiges Wort zu ihm, so pflege er seinen alten Armeerevolver zu ziehen und einen auf der Stelle niederzuschießen. […] Übrigens schieße er ja die Leute nicht gleich tot. Er ziele auf die Beine. In ein paar Wochen seien die Angeschossenen wieder gesund. Nur in einem Falle verstehe er keinen Spaß. Dieser Fall sei das viele Fragen. Er vertrage keine Fragen. Da erkundige sich zum Beispiel einer ganz harmlos nach seiner Gesundheit. In der nächsten Sekunde sei der Betreffende eine Leiche. Denn in diesem Fall ziele der Freund direkt ins Herz. Das sei so seine Gewohnheit.“
„Was wollen Sie, sagt das Schwein, ich hab’ ihn selbst einmal gehört, was fang’ ich mit dem vielen Dreck an. […] [Z]um Fressen ist ihm der Dreck gut genug. Was wollen Sie, sagt er, der Dreck bleibt hier monatelang liegen, lieber hab’ ich was davon und stopf mich satt damit. Er hat ein eigenes Kochbuch zusammengestellt, mit vielen Rezepten drin, jetzt sucht er einen Verleger dafür. […] [H]undertunddrei Rezepte hat diese Sau, jeden Monat erfindet sie ein neues dazu […].“
„Sie lebten immer in Halluzinationen; sie verstanden es nicht einmal, einen klaren Satz zu bilden. Man musste erraten, was sie dachten, wenn es einen interessierte; besser war es, man kümmerte sich nicht darum. Unter ihnen kam man sich vor wie in einer Irrenanstalt. Ob sie lachten oder weinten, sie trugen zu jeder Zeit Fratzen, sie waren unheilbar, einer so feig wie der andere […].“
„Blindheit ist eine Waffe, gegen Zeit und Raum; unser Dasein eine einzige, ungeheuerliche Blindheit, bis auf das Wenige, das wir durch unsere kleinlichen Sinne – kleinlich ihrem Wesen wie ihrer Reichweite nach – erfahren. Das herrschende Prinzip im Kosmos ist die Blindheit. Sie ermöglicht ein Nebeneinander von Dingen, die unmöglich wären, wenn sie einander sähen. Sie gestattet as Abreißen der Zeit dort, wo man ihr nicht gewachsen wäre. Was zum Beispiel ist eine Dauerspore anderes als ein Stück Leben, das sich bis auf Widerruf mit Blindheit umhüllt? Der Zeit, die ein Kontinuum ist, zu entrinnen, gibt es nur ein Mittel. indem man sie von Zeit zu Zeit nicht mehr sieht, zerbricht man sie in die Stücke, die man von ihr kennt. […] ‚Esse percipi’, Sein ist Wahrgenommenwerden, was ich nicht wahrnehme, existiert nicht. Wehe den schwachen Geschöpfen, die sich sehen und gehen lassen, wie es sich trifft!“
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- Morgaine le Fay
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11 Aug 2007 09:36 #4896
von Morgaine le Fay
Morgaine le Fay antwortete auf Re: Was lest ihr so?
Ich hab ne Woche versucht mich zu wehren, aber in England is das halt nicht so leicht... :oops:
Wenn du einmal den Kopf drehst, siehst bestimmt 3 Leute die grad Potter lesen *gg*
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12 Aug 2007 18:36 #4899
von Robin
Robin antwortete auf Re: Was lest ihr so?
Und es lohnt sich auch! Ich fands gut. Habe es jetzt zweimal gelesen und übersetze mit bei Harry-auf-Deutsch.
Im Moment lese ich Faye Kellerman auf Englisch: Serpent's tooth und ab heute Abend vermutlich den 'Deutschland in den 30-ern Roman'.
Liebe Grüße, Robin
Im Moment lese ich Faye Kellerman auf Englisch: Serpent's tooth und ab heute Abend vermutlich den 'Deutschland in den 30-ern Roman'.
Liebe Grüße, Robin
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- Lady Ragnell
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12 Aug 2007 19:11 #4900
von Lady Ragnell
Lady Ragnell antwortete auf Re: Was lest ihr so?
Derzeit lese ich immernoch alles was mit Kindern und Partizipation oder beidem zu tun hat und was sich um die Bildungs- und Erziehungspläne dreht...*puh* ich bin soooo froh, wenn ich endlcih mal wieder was sinnfreies, lustiges lesen kann

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- Lady of Darkness
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16 Aug 2007 07:32 #4915
von Lady of Darkness
Remember that you're perfect - the gods make no mistakes...
diandrasgeschichtenquelle.org
knusperhaus.wordpress.com
Lady of Darkness antwortete auf Re: Was lest ihr so?
"Jajas Klau" von Henky Hentschel ... ich fand das Buch neulich in einem Outdoor-Bücherschrank und wusste genau, dass ich davon schonmal _irgendwo_ gehört hatte. Wenn man es arg zusammengefasst erzählen will, geht es um einen jungen Mann, der auf der Sonntagsinsel aufwächst, sein Leben als Fischer meistert und auf der Suche nach den perfekten Tönen ist, um eine Sammlung magischer Trommeln zusammenzustellen. Der "Klau", von dem die Rede ist, ist ein magischer Vogel, den er unbedingt ausbrüten möchte, um ein Mädchen für sich zu gewinnen. Bislang bin ich zu etwa 3/4 durch und mag es sehr - die exotische Welt, die wunderschönen Beschreibungen, ...
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- sternhagel
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16 Aug 2007 21:02 #4916
von sternhagel
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sternhagel antwortete auf Re: Was lest ihr so?
Ach! Da staune ich aber, denn das lese ich auch gerade, da mir heute im halbwachen Zustand eingefallen ist, dass ich irgendwann mal so ein Buch gekauft hatte, in dem es um einen hellhörigen Jungen geht, der sich Wachsstöpsel in die Ohren gestopft hat. - Gut... Man kann das Buch natürlich auch aus anderen Gründen lesen. :book:
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- Morgaine le Fay
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18 Aug 2007 09:48 #4917
von Morgaine le Fay
Morgaine le Fay antwortete auf Re: Was lest ihr so?
Fertig gepottert. Fand das Buch ziemlich gut. :smiles:
Fang jetzt Überredung von Jane Austen an. Eigentlich mag ich die Frau ja nicht, aber das Buch gehört gelesen (kann das nicht mit ansehn, wenn ein Buch im Regal verrottet :oops: ).
Fang jetzt Überredung von Jane Austen an. Eigentlich mag ich die Frau ja nicht, aber das Buch gehört gelesen (kann das nicht mit ansehn, wenn ein Buch im Regal verrottet :oops: ).
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- sternhagel
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19 Aug 2007 10:00 #4918
von sternhagel
Manche Enten können schwimmen, andere können gar nichts.
sternhagel antwortete auf Re: Was lest ihr so?
OK Morgaine, wenn du das hinkriegst, werde ich dir meinen fettesten Respekt aussprechen. Ich weiß mit Sicherheit, dass ich bis zur Doktorarbeit (und darüber hinaus) niemals ein Buch von Austen werde durchlesen können. Erzähl doch hinterher, was diese Erfahrung gefühlsmäßig mit dir angerichtet hat. :erm:
Empfehlung:
www.freeweb.hu/tchl/salinger/teddy.html
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19 Aug 2007 19:52 #4919
von Robin
Robin antwortete auf Re: Was lest ihr so?
Ich habe versucht mir 'Sinn und Sinnlichkeit' zumindest mal als Hörbuch an zu tun, da es mit dem Lesen absolut nicht gehen wollte: habe nach 2 CDs aufgegeben. Diese verkorksten Weiber und dazu die Stimme von Sibel Kekilli oder wie sie heißt, das was zuviel!
Brrrrrrrr
Liebe Grüße, Robin
Brrrrrrrr
Liebe Grüße, Robin
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