Drucken

Die Götter wollten offensichtlich etwas anderes als wir dieses Jahr. Die ursprüngliche Herausforderung war es ein Ritual zu schreiben, was für Kinder interessant ist, aber auch für Erwachsene spirituell bedeutungsvoll.

Ein Tag vor dem Ritual kamen die ersten Absagen, viele Aufgrund von Krankheit. Am Tag selbst warteten wir vergeblich auf 5 weitere Teilnehmer. (mitlerweile hatte sich geklärt, dass SMS und Emails mich nicht erreicht haben). Anwesend waren zwei Erwachsene, drei Kinder und zwei nichtheidnische Partner - die sich dazu entschieden mitzumachen. Wir saßen beisammen und sangen ein paar Weihnachtslieder (Memo an mich - das nächste mal anders Planen, da sich meine beiden Kinder um meine Harfe stritten). 

Das ursprüngliche Ritual wurde dann kurzerhand "umgeworfen" und zu einem Kinderritual umfunktioniert. Wir gingen grob die Änderungen durch, bereiteten uns innerhlich auf viel Spontanität vor, und begannen sobad es Dunkel wurde.

Eine Lichterkette ist um den Nemeton gespannt worden, diese hätte erst wenn die "Sonne" befreit war entzündet werden sollen, aber da sie etwas empfindlich und wohl bald den "Geist" aufgebend war, ließen wir sie von Anfang an an.

Mit einer blinkenden und leuchtenden Seifenblasenpistole wurde der Ritualplatz dann "Sauber" gemacht (Diese war bei meinem Sohn unglaublich beliebt und er war mit sehr großem Eifer dabei).

Für die Erschaffung des Kosmos sangen wir das Kinderlied:

Der große, der hohe, der schöne Weltenbaum   
(Arme ausbreiten und dastehen wie ein Baum)
Der hat ganz tiefe Wurzeln, die bringen Wasser rauf
(Arme an den Beinen entlang nach unten und ausbreiten, „Wasser schöpfen“ und zum Bauch bringen)
Und seine langen Äste die reichen bis zum Himmel
(Arme von unten nach oben ziehen und ausbreiten)
und fangen dort die Sterne, damit sie und hier wärmen.  
(Sterne fangen, zum Bauch bringen und dann in der Mitte zeigen).  (Ishtar)


Wir luden unsere Gäste ein und erzählten dann die Geschichte (unterbrochen von den Fragen meines Sohnes: Wann zünden wir den Turm an?..... wann zünden wir endlich den Turm an? - man merkt deutlich wo die Prioritäten waren....)

Ich verschwand dann und zog mich um und kam nachdem der Turm verbrannt worden ist gekrönt mit Lucia-Krone und Isisflügeln als Sonnengöttin Ethniu wieder. (Mama bist du das?). Sehr beeindruckt waren vor allem die Mädchen von den großen goldenen Isisflügeln. Es gab ein Getränk und jedes Kind erhielt noch einen Stern aus Holz zum Anmalen und ein Teelicht reintun.
Unser Omen, das ich vor dem Umziehen gezogen hatte war "Gerechtigkeit". Für die Kinder umgesetzt: Achtet immer darauf, dass das was ihr anderen tut man auch euch antun wird. Trefft eure Entscheidungen indem ihr vorher nachdenkt.

Den Kindern scheint es Spaß gemacht zu haben. Am nächsten Tag war bei meinem Sohn die Geschichte Thema (allerdings hat er Balor und Lugh durcheinander geworfen) und das ich weg war und dann als Fee (nein, Sonnengöttin) wiederkam.

Zusätzlich haben wir darüber diskutiert, im nächsten Jahr vier Kinderrituale und vier Erwachsenenrituale zu machen. Wir sind einfach eindeutig Familienorientiert :-).

Anmelden