Die Glissborn Quelle liegt im Norden vom Nemeton, in der Nähe des Odenbergs. Angeblich soll er den Chatten bereits als eine heilige Quelle gegolten haben.
Mir ist nicht bekannt, dass es entsprechende Funde dort gab. Allerdings gilt der Odenberg aber als Wodan's Berg und in der Nähe gibt es genügend Funde aus der Hallstatt, Bronze- und Eisenzeit. Auf dem Odenberg selbst sidn zwei Ringwallanlagen aus dem Frühmitelalter. 
Der Odenberg wird 1154 als Wuodenberg zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

 

Sage
Die Sage der Entstehung des Glissborns findet sich 1835 bei Jacob Grimm (783, [891]). Die Grimmbrüder kommen beide aus der Kasseler Gegend.
Frei erzählt:


Einst kam Karl der Große mit seinem Heer in die Gudensberger Landschaft. Siegreich sagen die einen, fliehend die anderen. Seine Krieger waren sehr durstig.

Der König saß auf einem schneeweißen Pferd und spornte das Pferd so stark an, dass es kräftig mit dem Huf auf den Boden aufschlug.
Ein Stein wurde zur Seite geschlagen, auf dem der Hufabdruck noch heute zu sehen ist. Und aus der Öffnung wo der Stein lag sprudelte eine Quelle hervor und die ganze Armee konnte sich daran erquicken. Das Wasser dieser Quelle heißt heute Glissborn und liegt im Osten des Odenberges. DAs Wasser ist klar und eiskalt und es besitzt die Gabe, dass es ohne Seife rein wäscht. Aus weit her kommen die Frauen um die weiße Wäsche dort zu waschen.

 

 

 


Der Glissborn war die Trinkwasserquelle von drei Dörfen und wird auch heute noch so genutzt.

Historisch gibt es Parallelen mit einer Wittekind (Widukind) Sage. Hier ist Wittekind der Häuptling der Sachsen und im Streit mit dem missionierenden Karl den Großen. Wittekind bat um ein Zeichen und sein Pferd schlug aus und die Wittekindquelle nahe der Porta Westfalika entstand. Dies deutete Wittekind so, dass er sich taufen lassen sollte  (Paetow, 188) Wittekind wurde im 8. Jahrhundert nach 8 jahren Krieg mit karl dem Großen getauft.  Interessanterweise ist eine Laténe-Siedlung an der Stelle der Quelle.
Es wird ersichtlich, dass hier eine christliche neuerzählung durchgeführt wurde. So wurde auch Wodan, der im Odenberg schläft durch Karl den Großen als „bergentrückter“ Held ersetzt. Die Geschichten könnten aber auch erst im 18. Jahrhundert entwickelt worden sein.
Eine Interessante Parallele findet sich nämlich in der Sage um das griechische Pferd Pegasus.
Die älteste erhaltene Version kommt aus dem 3. Jahrhunder vor unsere Zeitrechnung von Aratus Phaenomena (“Phaemonmena”). Er erzählt von den Konstellationen, dass Pegasus, das geflügelte Pferd die Quelle Hippocrene auf dem Berg Helicon durch einen Huftritt entstehen ließ. Pegasus war das „Kind“ der Medusa, Tochter der chtonischen Seegottheiten Phorkys und Keto, mit dem Meeresgott Poseidon. In einer Version sprang Pegasus aus ihrem Nacken, nachdem sie von Perseue enthauptet wurde, in der anderen entstand er aus den Blutstropfen der Medusa, als diese den Boden berührten. Die Verbindung mit den Meeresgöttern, die sich auch im Keltischen Manannan dessesn Wagen von Pferden über das Meer gezogen wird zeigt, erklärt, warum ein Pferdehufschlag in der Lage ist eine Quelle zu erschaffen. Pegasus soll auch die Blitze des zeus tragen. Der Helicon war der heilige Berg der Musen, so dass Pegasus mit Poesie verbunden wurden. Antonius Liberalis  (Celoria, 60).
 erklärt im 2 Jahrhunder unserer Zeitrechnung, warum Pegasus auf den Berg Helikon aufschlug: Der Berg wurde schwellte an wenn die Musen sangen und damit er nicht zu groß werde, wurde Pegasus befohlen die Quelle als eine Art Katharsis zu erschaffen.
Bellerophon, ein weiterer griechischer Held, der auf dem Pegasus reitet war während der Aufklärungszeit ein weit verbreitetes Bild. Es ist gut möglich, dass diese Sage sich so mit Karl dem Großen vermischte.
 

 

Ritualtauglichkeit

Wir haben unsere Ostarfeier 2015 an der Glissbornquelle gefeiert.
Das Wasser wird nach wie vor als Trinkwasser genutzt und die Quelle sollte mit dem nötigen Respekt behandelt werden. Ritualgaben sollten wieder mitgenommen werden, auch Wunschbänder etc.,

Wie kommt man da hin?
Um zum Glissborn zu gelangen parkt man sein Auto am besten in der Ortschaft Dissen an der Straße "Zum Scharfenstein".

Dann läuft man hinaus zur K6, die Hauptstraße parallel zur Autobahn. Kurz vor dem Ort biegt bei der Hauptstraße eine geteerte Straße, nur für den Landwirtschaftlichen Verkehrt zugelassene Straße rechts ab (Dissen im Rücken). Diese Straße verläuft in einer Kurve nach oben und wird zur Brücke über die Autobahn. Man könnte jetzt theoretisch die ganze Straße geradeaus laufen - zuletzt würde man aber am Feld ohne Straße entlanglaufen. Deshalb ist es besser einmal runter zu laufen zur parallelen Straße und diese so lange entlang zu laufen, bis man zu einer großen Linde kommt. Nach links oben sieht man mehrere Bäume. Dort, zwischen den Bäumen befindet sich der Glissborn. Je nach Laufgeschwindigkeit ca. 15 Minuten. 

 

Anmelden