Moira Geryland, Tochter von Marion Zimmer Bradley, erhebt in Ihrem jüngst in den USA erschienen Buch „The last Closet: The Dark Side of Avalon“ schwere Vorwürfe gegen Isaac Bonewits, Gründungsmitglieder von Ár nDraíocht Féin.
Die Autorin gibt in ihrem Buch einen vollen Bericht ihrer erschütternden Vernachlässigungs- und Missbrauchserlebnisse während ihrer Kindheit wider, wie sie später den Mut fand ihren Vater Walter Breen anzuzeigen und damit ins Gefängnis brachte. In diesen sehr detaillierten und emotionalen Berichten über das Leben ihrer Eltern und mit Ihren Eltern befinden sich auch Anschuldigungen, dass der 2010 verstorbene ADF Gründer Isaac Bonewits an dem sexuellen Missbrauch beteiligt war.
Ihre Beschreibungen und Reaktionen auf Bonewits lassen vermuten, dass es 1972 zu sexuellen Handlungen zwischen ihm und ihr kam, die nicht einvernehmlich waren und vor der Gründung ADFs stattgefunden haben. Die Autorin drückt sich bezüglich der vermutlichen Tat sehr unspezifisch aus. Ich empfehle daher den Blogg von „The Wild Hunt" (TWH / Anm.: Blogg ist in Englisch) zu lesen, der das Buch zusammenfasst, die Anschuldigungen und auch einige Hintergründe zu dieser erschütternden Geschichte liefert und die Bonewits betreffenden Aussagen zitiert, oder das Buch selbst zu lesen.
ADF wurde 1983 gegründet, Isaac Bonewits leitete die Organisation bis 1996 und trat danach bis zu seinem Tod 2010 in den Hintergrund. ADF hatte bisher 6 verschiedene Leiter (Erzdruiden) und wird von einer Gruppe aus 9 „Vorstandsvorsitzenden“ (Mutter Hain genannt) mit Wahlrecht und zwei Beisitzern geleitet.
Der ADF Mutterhain veröffentlichte am 10. Januar – vor Erscheinen des Artikels - auf der offiziellen Facebook Seite ein Statement an die Mitglieder und die Pagane Gemeinschaft gerichtet.
Im Licht der kürzlichen Anschuldigungen gegen Bonewits, äußerte der amtierende ADF Erzdruide Rev. Jean (Drum) Pagano öffentlich: „Wir verabscheuen und verurteilen jegliche Handlungen sexueller Aggression gegenüber jeder Person, ob sie ein Mitglied von ADF ist oder nicht. Solche Handlungen sind mit unserern Tugenden und unserem Verständnis unserer Praxis inkompatibel. Diese Anschuldigungen sind extrem verstörend.“ Die offizielle Richtlinie gegen sexuelle Fehlhandlungen von 2012 findet ihr unter folgendem Link.
Ein Tag nach Veröffentlichung des TWH Artikels betont Jean Pagano in einem weiteren Statement, dass es die “wichtigste Verpflichtung als spirituelle Organisation ist unsere Mitglieder vor Schaden zu schützen und einen sicheren Raum für Zeremonien und persönlichen Erfahrungen zu schaffen.“ Weiterhin betont Jean Pagano, die Wichtigkeit, das Opfer mit ihren Geschichten Hilfe suchen können. „Wir wollen eine Atmosphäre innerhalb von ADF bauen, dass den Opfern von Misshandlungen das Selbstvertrauen gibt sich zu öffnen und zu verhindern, dass die Misshandlungen anderen widerfahren.“
Aus einem der größeren US Haine wurde folgendes verlautbart: „ADF ist auf Isaacs Vision hin gegründet worden. Wir können das nicht ändern; Aber ADFs Vision […] ist zu etwas größerem geworden als jedes Individuum. Isaac hat keinen Einfluss auf unsere Zukunft. In so vielfacher Weise haben wir uns von seiner Vision weiterentwickelt.“
Jean Pagano sagte in diesem Zusammenhang: „ADF ist eine spirituelle Organisation, die in ihrer mehr als 30 jährigen Existenz aus den Beiträgen hunderter von Mitgliedern resultiert. Während Isaac Bonewits unser Gründer war, wurde die Organisation bewusst so geschaffen, dass sie nicht an einer einzelnen Person hängt. Eine Person alleine kann nicht ADF repräsentieren.“
Die letzten zwei Tage waren sehr hart und aufwühlend für die Ar nDraíocht Féin Gemeinschaft. Sowohl die Leitung als auch die Mitglieder reagierten vielfach geschockt mit Wut und Traurigkeit und sprachen ihr Mitgefühl für das Opfer aus und forderten Solidarität für die Opfer von Misshandlungen und sexuellem Missbrauch. Verschiedene ADF Priester haben sich zusammen getan um Mitglieder, die von dieser Nachricht und den anschließenden Diskussionen aufgewühlt oder gar getriggert wurden / werden könnten zu unterstützen. Eine spezielle Emailadresse wurde für diese zusätzliche seelsorgerische Unterstützung eingerichtet.