Ein Erfahrungsbericht einer heidnischen Mama über ihr erstes Jahresfest mit ihrer damals 8 jährigen Tochter
Mabon 02 mit Dani
Ich habe dieses Jahre das erste Mal ein bisschen Mabon mit meiner Tochter (8 Jahre) gefeiert. Kein Ritual, aber doch ein kleines Fest mit ihr gefeiert.
Ich habe mich Nachmittags an den Tisch gesetzt und wollte ein paar Harze im Mörser für eine Räucherung zerkleinern. Da kam meine Tochter ins Zimmer und fragte mich, was ich da mache. Ich sagte ihr, das heute ein Feiertag der Hexen ist und ich es hier ein bisschen feiern möchte. Sie war ganz aufgeregt und fragte mich ob sie nicht mitmachen darf und ob sie mir etwas helfen kann. Selbstverständlich war ich einverstanden. Sie setzte sich an den Tisch und ich ließ sie im Mörser die Harze und Kräuter für die Räucherung zerkleinern.
Dann entzündete ich die Kohle und Dani streute die Mischung drauf. Sie war begeistert von dem Rauch und wie angenehm es geduftet hat.
Nachdem ich die Kerzen auf dem Altar angemacht hatte kuschelten wir uns auf das Sofa und sie wollte wissen was das denn für ein Feiertag ist. Ich erklärte ihr das es auch das Erntefest der Hexen ist. Da rannte sie schnell in die Küche und holte einen Apfel, den sie auf den Altar legte. "" So sieht es doch schon viel schöner aus Mami""
Dann wollte sie mehr von den Feiertagen wissen und ich habe ihr den Jahreskreis erklärt und alle ihre Fragen geduldig beantwortet.
Danach haben wir zusammen gekocht. Wir dankten der Mutter Göttin für die herrlichen Zutaten (Möhren und Kartoffeln) sie sie wachsen lässt. Nach dem Essen habe ich aus einem Buch schöne Hexengeschichten vorgelesen und meine Tochter hat ein wunderschönes ""Hexenbild"" gemalt. Eine Hexe vor ihrem Haus, die auf eine Freundin wartet um mit ihr zu feiern.
Für uns beide war es ein superschöner Nachmittag und als mein Mann am Abend von der Arbeit kam, hat sie ihm das alles ganz aufgeregt erzählt.
Das kleine Fest hat ihr wohl sehr gut gefallen und sie hat anscheinend auch lange darüber nachgedacht, denn ein paar Tage später sagte sie beim Mittagessen, das sie auch so eine Hexe wie die Mama werden möchte. Ich beziehe sie jetzt immer ein kleines bisschen mehr ein bzw. in die Altargestaltung. Jetzt habe haben wir den Altar ein wenig herbstlich hergerichtet. Sie hat die Farbe der Kerzen und ein schönes Potpourris ausgesucht. Es macht so viel Spaß zu sehen mit welcher Natürlichkeit sie damit umgeht.
Kurzbiographie:
Ich bin im August 1970 geboren. Verheiratet mit einem sehr lieben Mann, der zwar Atheist ist, mich aber bei allem was ich tue voll unterstützt. Seit 1994 Mutter einer Tochter. Mein Besen steht in Hamburg. Mein Traum ist aber ein kleines Häuschen irgendwo im Grünen, möglichst an einem Waldrand :-) . Seit 1998 habe ich den alten Weg für mich gefunden. Ich bin eine freifliegende Hexe, orientiere mich aber sehr stark an den verschiedenen Wicca-Traditionen. Ich beschäftige mich hauptsächlich mit der Traumdeutung, den Kräutern und alles was man so aus ihnen brauen kann und Heilkunde. Ich habe meine Tochter bewusst nicht taufen lassen, da ich ihr alle Wege der verschiedenen Religionen offen halten möchte und sie nicht von Geburt an in eine Schublade pressen, wie es meine Eltern bei mir getan haben. Das war mir schon klar, bevor ich MEINEN Weg gefunden hatte. Das erste was meine Tochter bewusst mit erlebt ist natürlich mein Glaube und für mich als Heidin ist es nicht immer leicht ein gesundes Gleichgewicht zu finden, was ich ihr wann erzähle und erkläre. Aber da verlasse ich mich ganz auf mein Gefühl und auch darauf das meine Tochter zu mir kommt mit ihren Fragen und Gefühlen.
© von Mooncat, Mabon 2002