Zentrale Adresse:
Es existiert keine Zentrale Adresse für Wicca weder in Deutschland, noch in einem anderen Land. Wiccas praktizieren in relativ kleinen Gruppen, die Coven genannt werden. Diese Gruppen sind meist völlig autonom. Einige Wiccas sind jedoch in den gängigen heidnischen Vereinen wie PF-DACH, Pf-international Deutschland, Rabenclan oder Steinkreis vertreten. Es existiert aber keine Hauptvertretung.
Verwandte Traditionen und Religionen unter denen auch manchmal Wiccas genannt werden:
Hexenkult, Hexen, "Craft", Zunft, Göttinnenverehrer, Neuheiden, Pagane, Nordische (oder eine andere Traditionsbezeichnung), Paganismus, Erdreligionen, Erdmysterien, Alte Religion, Alter Weg, Druidentum, Schamanismus.
Vorsicht: All diese Gruppen haben einige Grundlegende Ähnlichkeiten, es gibt jedoch auch genauso viele feine Unterscheidungen.
Leitung:
Es existiert keine zentrale Leitung oder Vertretung. Innerhalb mancher Coven hat die jeweilige Hohepriesterin bzw. der Hohepriester oder ein Priesterpaar die Leitung, andere Coven kommen ohne Leitung aus, oder die Leitung wechselt entweder zu einem vorgegebenen Zeitpunkt (z.B. 1 Jahr) oder von Treffen zu Treffen. Manchmal werden die Leiter gewählt.
Mitgliedschaft:
Aufgrund der kompletten Autonomie der einzelnen Coven kann weder über die genaue Anzahl der Mitglieder, noch über die einzelnen Mitgliedschaftsbestimmungen eine Aussage getroffen werden. Viele Wiccas sind auch freifliegend - ohne Covenanschluss.
Zugehörige wird man entweder durch eine Initiation durch einen anderen Wicca (im Traditionellen Wicca muss dieser auch noch Gegengeschlechtlich sein und den entsprechenden Grad innehalten) oder durch Selbstinitiation oder einem Hingaberitual (Dedikation).
Manche Traditionelle Wiccas akzeptieren nur die Initiation durch einen anderen Wicca als gültig. Die modernen progressiven Tendenzen gehen aber dahin auch Dedikationen und Selbstinitiationen als valide anzusehen. Die Tradition des Seax-Wicca basiert sogar auf Selbstinitiation.
Historische Ursprünge:
Wicca ist eine teilweise Rekonstruktion der Naturverehrenden Religionen des vorchristlichen Europas. Die Romantische Bewegung und spätere Okkulte Bewegung wie auch Bücher des frühen 20 Jh. von Margaret Murray, Robert Graves und Gerald B. Gardner beeinflussten diese Religion im hohen Maße. Auch die Ökologische und feministische Bewegung gingen mit Bücher von Szusanne Budapest und Miriam Simos (Starhawk) nicht spurlos an Wicca vorbei und Romane wie die Marion Zimmer Bradleys "Nebel von Avalon" brachten Viele zur Zunft. Ursprünglich befand sich Wicca auf einem Kontinuum zwischen der Volksmagie der Weisen Frauen und Männer und der Ritualmagie. Heute kann man von einem Kontinuum zwischen Schamanischen Techniken und Ritualmagie sprechen. Je nach Coven ist die Gewichtung mehr in die eine oder andere Richtung. Tendenziell finden sich im Modernen Wicca vermehrt Tendenzen schamanische Techniken mit einzubinden.
Mit der Absetzung des Anti-Witchcraft Paragraphen 1951 in England trat Gerald Gardner als Hexe an die Öffentlichkeit. Ihm folgte später Alex Sanders, der auch vielen Reportern Gelegenheiten zu pikanten Fotos gab. 1962 emigrierten zwei Gardner Schüler Raymond (Robat) und Rosemary (Lady Rowen) Buckland in die USA und brachten die Linie des Gardner Wiccas dorthin. Es ist unklar, über welchen Weg traditionelles Wicca nach Deutschland kam, einige sprechen davon, dass Alex Sanders selbst einmal nach Deutschland kam, andere tendieren Vivianne Crowley als Verantwortliche für den Deutschen Strang zu sehen. Gleichzeitig wurden viele Leute durch das Lesen von Wicca-Literatur auf die Bewegung aufmerksam und eine Reihe selbstgegründeter Coven entstanden, manche mit nur kurzer Lebensdauer, andere aus denen später eine Tradition wurde. Die Rituale entstanden aus veröffentlichten Büchern, anderen Religionen und eigener Inspiration. Im Allgemeinen werden die selbstgegründeten Coven ebenfalls als valide angesehen, wie jene traditionellen, die ihre Linie zu Gardner oder Sanders zurückverfolgen können. Trotzdem ist dieses Thema manchmal Zündstoff und wird unter "Witchwars" oder "Bitchwars" diskutiert. Viele Wiccas wie z.B. Janet Farrar und Gavin Bone, aber auch Phyllis Curott tendieren mittlerweile zu einem progressiven und modernen Ansatz des Wiccas.
Grundlegende Glaubensinhalte:
Wiccas verehren das Heilige als in der Natur innewohnend, oft durch Vater Himmel und Mutter Erde personifiziert. Als Polytheisten gebrauchen einige verschiedene Gottheiten, die sie als bestimmte Persönlichkeiten wahrnehmen. Individuen wählen ihre Gottheit aus diversen Gottheiten verschiedener Pantheone, deren Geschichte sie als besonders inspirierend erachten und auf die sie sich zur persönlichen Verehrung am meisten beziehen wollen. Ähnlich werden Coven einige Gottheiten als Gruppenfokus wählen. Manchmal werden diese spezifischen Gottheiten auch geheim gehalten. Andere haben einen stärkeren Pantheistischen Ansatz und gehen von personifizierten Gottheiten weg.
Es ist äußerst wichtig zu begreifen das Wiccas in keinster Weise an "Satan" oder den "Teufel" glauben oder diesen Verehren. Die meisten betrachten Satan und den Teufel als Rebellion gegen die christlich-jüdischen Religionen und somit im Wiccaglauben nicht existent. Wiccas beziehen sich nicht auf die Bibel, sie betrachten sie als eine unter vielen mythischen Wegen, der in Bezug auf ihre Kernideen für sie weniger brauchbar ist als andere, doch immer noch ein zu respektierender Weg darstellt. Die meisten Wiccas praktizieren auch Magie. Unter Magie wird die Lenkung und Gebrauch "psychischer Energie" verstanden, der natürlichen und unsichtbaren Kräfte welche alle Lebewesen innewohnt oder umhüllt. Wiccas benutzen Tanz, Gesang (Chant), kreative Visualisierung und Hypnose um die psychische Energie zu fokussieren und zu lenken. Die Ziele sind oft Heilung, Schutz, Unterstützung von Mitglieder in verschiedenen Situationen. Diese Unterstützung wird auf Anfrage auch auf Nicht-Mitglieder erweitert. Viele, aber nicht alle Wiccas glauben an Reinkarnation. Die meisten Gruppen haben handgeschriebene Bücher, in denen eine Kollektion von Ritualen, Regeln etc. zu finden sind. Diese Bücher sind im Allgemeinen bekannt als das Buch der Schatten. Teil der religiösen Ausbildung eines neuen Mitglieds ist es dieses Abzuschreiben. Über die Jahre, wie die Inspiration es bringt, wird neues Material hinzugefügt. Im Normalfall ist der Zugang zu diesen Büchern nur initiierten Mitgliedern dieser Religion zugänglich. Heutzutage sind computerisierte Bücher der Schatten ebenfalls weit verbreitet.
Ausübung und Verhaltenscodex:
Als eine der Hauptethischen Anweisungen im Wicca wird aus der "Wicca Weisung" (Wicca Rede) ein Satz zitiert: "solange es niemanden schadet, tu was du willst". Die Weisung erfüllt die gleiche Funktion als die "Goldene Regel" für Juden und Christen; alle anderen ethischen Lehren werden als Ausarbeitungen und Anwendungen der Weisung gesehen. Es ist eine Anweisung situationaler Ethik, welche die Selbstverantwortung des Individuums betont schaden zu vermeiden. Wicca wurde beschrieben, als dass sie eine "hohe Wahlethik" besitzt. Aufgrund der grundlegenden Orientierung an der Natur, betrachten viele Wiccas alle Lebenden Dinge als Heilig, und zeigen eine besondere Sorge auf ökologische Themen. Aufgrund dessen werden einige eine Pazifistische Position wählen. Einige sind Vegetarier, andere betrachten Selbstverteidigung als eines der Wege der Natur und sie können an Kriegen teilnehmen, wenn diese ihnen als gerechtfertigt erscheinen. Die Religion diktiert weder die eine, noch die andere Position. Die Gesellschaftliche Akzeptanz erlaubt es Wiccas noch nicht sich öffentlich zu ihrem Glauben zu bekennen, ohne Vergeltungsmaßnahmen, Verlust des Arbeitsplatzes, Sorgerechtentzug, Belustigung fürchten zu müssen. Vorurteile gegenüber Wicca basieren auf einer Vermischung zwischen Hexentum und Satanismus. Verstecken ist eine traditionelle Wicca-Verteidigung gegenüber Verfolgung. Wiccas zelebrieren 8 Feste, genannt die Sabbats, diese dienen der Verbindungen zum jahreszeitlichen Rhythmus der Natur. Diese sind:
- 1 od. 2. Februar [Imbolc, Oimelc, Brigit's Tag],
- 21. März [Ostara, Frühjahrsequinox],
- 30. April [Beltane, Mai Vorabend],
- 21. Juni [Mittsommer, Litha, Sommersonnenwende],
- 1. August [Lughnasad, Lammas, Schnitterfest],
- 21. September [Erntedank, Mabon, Herbstequinox],
- 31. Oktober [Samhain, Ahnenfest],
- 21. Dezember 21 [Mittwinter, Wintersonnenwende, Yule]
Einige Gruppen sind der Meinung, man kann sich um die Tage herum treffen, während andere auf das genaue Datum pochen. Es gibt zudem auch verschiedene Berechnungsweisen der Festtage. Zusätzlich werden sich einige Gruppen auch zum Vollmond, andere zusätzlich noch zum Schwarzmond treffen. Es existieren auch Treffen zur Religiösen Ausbildung und zum Austausch und manche Rituale wie z.B. Heilungsrituale werden angesetzt, wenn sie notwendig sind. Ritualschmuck ist für viele Wiccas besonders wichtig. Nebst eines Symbols ihrer Religiösen Hingabe, sind diese Talismane oft auch gesegnet worden.
Organisation und Struktur:
Viele Wiccas treffen sich in einem Coven, einer kleine Gruppe mit mehreren Personen. Jeder Coven ist autonom. Die meisten werden von einer Hohenpriesterin geleitet, andere auch von einem Hohenpriester, einige von einem Priesterpaar und andere haben keinen offiziellen Leiter. Jeder initiierte wird als Priesterin oder Priester seiner Tradition gesehen. Viele Coven sind relativ klein. 13 ist das traditionelle Maximum, aber nicht ein absolutes Maximum. Aufgrund der Größe ist die Verbindung unter den Mitgliedern meist sehr stark. Es gibt viele verschiedenen Traditionen im Wicca. Das Spektrum kann von Traditionellem Wicca bis eklektisches Wicca rangieren. Eine der typischen Unterschiede ist, dass traditionelle Gruppen eine vorgegebene Sammlung an Liturgien verfolgen, wo Eklektische Gruppen stärker auf die momentanen Inspirationen eingehen oder verschiedenen Traditionen gar miteinander vermischen. Während viele Wiccas in Coven praktizieren, existieren auch so genannte Solitaries oder Freifliegende, welche manchmal initiiert, manchmal selbstinitiiert sind und die ihren Glauben alleine ausüben.
Rolle der Priester:
In einem traditionellen Coven wird die Hohepriesterin oft vom Hohenpriester unterstützt. Sie dient sowohl als Leiterin der Rituale, als auch als Lehrerin und Seelsorgerin für die Covenmitglieder, manchmal auch für nicht zugehörige Heiden. Eklektische Coven tendieren dazu diese Rollen stärker zu verteilen, manchmal übernehmen sie alle gleichstark. Es existiert keine offizielle öffentliche Priesterschaft.
Die Priesterschaft setzt keine Seelsorgerische, psychologische Ausbildung oder Beratende Ausbildung voraus, obwohl einige Wiccas sich für derartige Ausbildungen - wenn es sich um eine öffentliche Priesterschaft und nicht um die Priesterschaftstradition im eigenen Coven handelt - einsetzen.
Götterdienst:
Wiccas verehren meist in Gruppen. Individuen, die momentan nicht mit einem Coven in Verbindung stehen, oder momentan von ihrem Coven örtlich getrennt sind, praktizieren manchmal auch alleine, manchmal formen sich auch kleine ad-hoc Gruppen um religiöse Feste wahrzunehmen. Oft besteht auch die Möglichkeit sich einem größeren Treffen von Vereinen organisiert anzuschließen. Einige, aber nicht alle Wicca Coven praktizieren im Sternengewand, Nackt, als ein Zeichen ihrer Verbindung mit der Natur, einige tragen Roben, andere normale Alltagskleidung. Die meisten, aber nicht alle Wicca Coven, segnen und teilen einen Kelch mit Wein als Teil des Rituals. Die meisten Wiccas gebrauchen einen Ritualdolch (Athame), manche auch einen Stab um die Energie zu fokussieren und zu lenken. Coven haben oft auch Ritualschwerter. Diese Werkzeuge, wie auch andere Werkzeuge sind sehr individuell und persönlich und werden meist nicht mit anderen geteilt, oder sollten nicht ihren Besitzer verlassen. Andere oft benutzte Ritualwerkzeuge sind eine Wasserschale, eine Schale mit Salz, ein Räuchergefäß, eine Platte mit einem Symbol drauf (Pentakel), Statuen und Kunstwerke welche die Göttin und den Gott repräsentieren. Die meisten Gruppen werden Kuchen, Kekse oder Brot zusammen mit dem Wein segnen und teilen. All diese Ritualwerkzeuge können sowohl in Gruppenritualen als auch im Privaten Rahmen vorkommen.
Nahrungsregeln oder Restriktionen:
Es existieren keine religiös begründeten Nahrungstabus im Wicca. Einige Wiccas sind Vegetarier, andere nicht. Einige haben das Tabu das Fleisch ihres Krafttieres nicht zu essen. Diese Nahrungstabus sind allerdings persönlicher Wahl und nicht in der Religion verankert.
Wiccaning - Kindstaufe
Es gibt keine Regelung über die Taufe eines Neugeborenen. Einige Wiccas erbeten sich so den Schutz ihrer Götter für ihr Kind, andere sehen es als eine offizielle Begrüßung des neuen Erdenkindes. Andere warten bis das Kind als genug ist um selbst entscheiden zu können, ob es als Wicca getauft werden möchte oder einer anderen Religion. Der Inhalt ist persönlicher Wahl und nicht religiös vorgeschrieben. Eine Wiccataufe bedeutet meist nicht, dass das Kind diesen Weg nun immer gehen muss. Wenn Paten ausgesucht werden, ist es somit aus religiöser Sicht auch kein Problem, wenn diese einer anderen Religion angehören. Meistens wird das Kind mit dem Wiccaning-Ritual gar nicht in die Religionsgemeinschaft aufgenommen, sondern dafür wird noch ein separates Hingaberitual (Dedikation) abgehalten. Ab einem gewissen Alter auch eine Initiation.
Übergangsfeste
Übergänge wie der Eintritt der Pubertät, der Beginn der Elternschaft, Eintritt in das Alter zur Menopause (Croning) werden oft rituell begangen. Diese Feiern sollen den Teilnehmern helfen den Übergang in eine andere Lebensphase besser zu realisieren, zu begreifen und zu meistern. Welche besondere Bedeutung ihnen zugestanden wird und wie stark sie gefeiert werden hängt vom Coven, der Tradition und den Teilnehmern ab. Diese Feste können auch für Nicht-Wiccas praktiziert werden.
Handfasting - Hochzeit
Als Handfasting ist das Hochzeitsritual im Wicca bekannt. Das Hochzeitspaar und ihre Vereinigung vor den Göttern ist der Mittelpunkt dieses Festes, wobei sehr stark auf die Wünsche des Paares eingegangen. Von der Religion her gibt es bei Ehen mit konfessionslosen Partner oder Partnern einer anderen Religion keine Probleme. Wenn Trauzeugen erwünscht sind, ist auch deren Religionszugehörigkeit nicht wichtig. Anders als in den USA können Wiccapriester, genau wie Christliche Pfarrer, in Deutschland keine rechtsgültigen Ehen schließen und das Paar muss noch zum Standesamt. Das Wicca-Handfasting hat vor dem Gesetz keine Gültigkeit! Wicca-Ehen können auf eine gewisse Anzahl Jahre beschränkt werden (z.B. 1 Jahr auf Probe) und danach mit einem kleinen Ritual wieder getrennt werden. Dies gilt wiederum nur für die religiös geschlossene Ehe und nicht für die rechtliche auf dem Standesamt.
Die meisten Wiccas sind der Meinung, dass ein Handfasting nach einer Trennung / Scheidung auch rituell gelöst werden muss und werden ein derartiges Ritual begehen.
Beerdigung- und Bestattungsanforderungen:
Es gibt keine von der Religion auferlegte Bestimmungen, auch nicht in Bezug auf Erdbestattung oder Feuerbestattung. Ist der Betroffene Mitglied eines Covens, ist es oft angebracht den Coven im Vorfeld zu informieren, da es wünschenswert ist, wenn eine Hohepriesterin oder ein Hohepriester beim Tod anwesend ist, da es in manchen Wicca-coven spezielle Übergangshilfen für Sterbende gibt. Die Momentane rechtliche Lage macht es Wiccas unmöglich öffentliche Übergangsrituale für ihre Covenmitglieder oder Freunde zu feiern, so dass diese meist abgesondert vom Sarg stattfinden. Viele Wiccas haben Probleme mit dem momentan vorherrschenden Friedhofszwang in Deutschland. In der Schweiz können Urnen mit nach Hause genommen werden, so dass dort in Absprache mit den Angehörigen die Übergangsfeste in einem anderen Rahmen stattfinden können. Viele Wünschen sich auch die Möglichkeit eines Wicca- Priesterlichen Hospizes auch für freifliegende Wiccas ohne Coven anschluss.
Wenn nicht anders dargelegt, sollte im Todesfall evt. der Heimat-Coven oder befreundete Wiccas über den Verbleib der Ritualwerkzeuge befragt werden. Oft wird sich ein Mitglied des Covens entsprechend zu Wort melden.
Medizinische Versorgung:
Es existieren keine besonderen medizinische Beschränkungen. Da Wiccas aber im Allgemeinen an die Wirkung spiritueller und psychischer Heilung glauben - auch gemeinsam mit schulmedizinischer Versorgung - sollten andere Wiccas insbesondere Wiccapriester auf verlangen des Patienten auch privilegierte Besuchserlaubnis erhalten, als handelt es sich dabei um Familienmitglieder, ebenso auf der Intensivstation. Da viele Wiccas aber auch an Heilung auf Distanz glauben, sollte im Fall einer schweren Erkrankung der Heimat-Coven benachrichtigt werden. Wiccas selbst können den Kontakt erleichtern indem sie eine Kontaktperson diesbezüglich angeben. Meist handelt es sich bei einem Coven dabei um die Hohepriesterin oder den Hohenpriester.
Beziehung zu anderen Religionen:
Im Allgemeinen Respektieren Wiccas alle anderen Religionen und betrachten weder ihren eigenen noch einen anderen Weg als besser oder "die Wahrheit". Missionierung ist im Wicca verpönt, es herrscht die Überzeugung, dass die Leute, für die Wicca ihr Weg ist, schon früher oder später diesen selbst finden werden und jeder aus freien Stücken dem Wicca-Weg folgen sollte und nicht weil er von einem anderen Wicca davon überzeugt wurde. Wiccas werden ermutigt andere Religionen kennen zu lernen und können - wenn sie selbst dies wünschen - an deren Gottesdienst teilnehmen.
Dieser Text basiert auf dem Handbuch für Militärspfarrer der US-army. Da Wicca in den USA anerkannte Religion ist, stellt sich die Vernetzung der Coven dort viel stärker dar. In Deutschland dominiert vor allem die Soloarbeit, allerdings ist die Basis des Wiccas Covenarbeit. Ich habe den Text anhand von neuen Erkenntnissen wie z.B. Ronald Huttons "Triumph of the Moon" ergänzt, und nach besten Möglichkeiten für den deutschsprachigen Raum umgeschrieben, wie auch versucht neue Tendenzen und aktuelle Diskussionen mit hineinzubringen. Mir sind die Begräbnisbestimmungen für Österreich nicht bekannt. Wenn jemand aus Österreich diese Ergänzen möchte würde ich mich sehr darüber freuen.
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