Mit dem Erwerb eines eigenen Grundstückts /Gartens wurde es Zeit einen eigenen Nemeton (einen Heiligen Hain, Tempel, Schrein, Ritualplatz....) bauen zu wollen. Manch einer wird jetzt fragen warum bauen, die Natur bietet doch genug schöne Plätze. Dem stimme ich zu. Legt man aber wie bei einem Neubau üblich das Grundstück erst überhaupt an, so wird der Nemeton von der Skizze an gebaut. Skizze aus Knete

Wozu überhaupt einen eigenen heiligen Hain, einen eigenen Nemeton bauen?
Ich sehe das Neuheidentum als Religion.  Ich weiß, dass viele Spiritualität, Philosophie, Weltanschauung bevorzugen. Häufig weil Religion einfach auch in der Geschichte einen negativen Ruf erhalten hat. Religion hat Struktur. Zum Vor- und Nachteil. Ich will aber auch von Religion sprechen, weil es das ist, was es vor dem Christentum war und ich mir für das Neuheidentum wünsche, dass es seinen Platz gleichberechtigt neben den anderen Religionen erhält. Das geht nur, wenn es eine Religion ist. Zumal verstehe ich das Wort Religion als in seinem Ursprung als in Beziehung treten zu den Göttern und genau das ist es, was ich durch Rituale zu den Jahreskreisfesten tue.

Wie man bereits in anderen Ländern und bei anderen Neuheidnischen Traditionen sehen kann, gibt es durchaus schon Bemühungen eigene Kultstätten wieder zu erschaffen (z.B. der frühere Steinkreis bei Sonora Sunrise Grove, White Mountain Temple, der griechische Tessaloniki Tempel), da die alten häufig als archäologische Stätten benutzt werden, öffentlich sind, oder durch die Öffentlichkeit so sehr gelitten haben, dass sie abgeriegelt werden mussten (z.B. Stonehenge, New Grange) oder auch von Menschen benutzt werden, die neuheidnische Religionen für ihre ausschließenden und historisch unkorrekten Braunen Ideologien missbrauchen (z.B. Externsteine). Zusätzlich ist der Zulauf an den Hochfesten an solch öffentlichen Stätten zeitweilig enorm zum individuellen Vor- und Nachteil je nach Geschmack.

Wo habe ich bisher Rituale erlebt habe:
In der freien Natur, in Parks, in eigens gemieteten Grillhütten, -häusern oder Seminarorten (Häuser, Camps….), in Privathäusern und Gärten, an öffentlichen (eigens gemieteten) Kultstätten, in Ordenshäusern, in Schrebergärten (und man wage es nicht zu glauben mitten in einem Café bei dem was eigentlich ein Stammtisch sein sollte! Dies gehörte allerdings eher zu den negativen Erlebnissen).

Besondere Einflüsse:

Besonders angenehm fand ich den Ritualplatz in der Gruppe von Daniel McKenzie. Nicht weit von seiner Wohnung entfernt, wo die Lehreinheiten stattfanden, ging es über einen kurzen Weg zu einem versteckten „Schrebergarten“. In die eine Richtung sah man Felder, die anderen waren umringt von Hecken. Man war draußen und fühlte sich dennoch geschützt. Bei schlechtem Wetter war man einfach auch schnell wieder im warmen. Es war also draußen aber nicht ganz draußen. Entspricht den „Ansprüchen“ des modernen Menschen und befriedigt doch das Bedürfnis nach Einklang mit der Natur. Seien wir ehrlich, in den kälteren Jahreszeiten mag man doch nicht stundenlang draußen Feiern….. ich denke da eindrückliche Rituale bei Eisregen und zentimeter Hoch fallendem Schnee (so n’Mist, wir haben das Feuer nicht zugedeckt, jetzt müssen wir erst die während des Anfangs des Rituals gefallenen 10 cm Schnee entfernen……). So schön die Rituale waren, so gerne ist man für die Feier danach im Warmen!
Der Einfluss hier war also vornehmlich die Bequemlichkeit die es mit sich bringt den Ritualplatz in der Nähe eines geschützten Hauses zu haben für den Winter und bei schlechtem Wetter.

Weiterhin hat mich die unglaubliche Schönheit des Sonora Sunrise Groves Stones Circle tief beeindruckt. Seine Verbindung zwischen Moderne und Tradition, welche sehr stark unsere heutige neuheidnische Religion darstellt, als Verbindung zum Alten Weg und doch in moderner Interpretation. Der Einfluss hier war die Spannugn zwischen Moderne und Tradition. 

Ein weiterer starker Einfluss war die ursprüngliche, einfacheSchönheit der Stebykla in Dangaus (Litauen), die von der Romuva Bewegung manchmal genutzt wird. Hier war es vor allem der geschützte Ring aus Pfälern, die Göttinnenstatue und die "Girlanden" welche die Pfähle verbinden die mich inspiriert haben.

Da wir gerade gebaut haben, ist es mir nicht möglich ein separates Grundstück zu kaufen, also muss der eigene Garten herhalten.
Ich arbeite gerne nach der Regel: Die Ritualgegenstände folgen der Praxis. Folglich sollte auch mein Nemeton der Praxis folgen.

Ich praktiziere eine Mischung aus:
Druidentum bzw. Druidcraft (von Wicca beeinflusst) mit Rekonstruktionistischem Einfluss aus dem ADF, Volkstradition und Westlicher Mysterien Tradition (Hohe, bzw. Spirituelle Magie), mit einem kleinen Sahnehäubchen an schamanischen Anstrich dann und wann. 

Was mir also wichtig war: ein Außentempel, der mir sehr viel Freiheit gab. Aber eigentlich passt ja alles sehr gut zusammen, die Form der Hohen Magie, die eher in Tempeln zelebriert vielleicht ausgenommen, aber die Form die ich draußen feiere ist sowieso stark erdverbunden und passt somit wieder auf den heidnische Weg. Autoren wie z.B. John und Caitlin Matthews sehen das Neuheidentum sowieso als einheimischen Strang der Westlichen Mysterien Tradition. Also: passt.

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qwertzs Avatar
qwertz antwortete auf das Thema: #11354 13 Nov 2011 11:50
Ja, da muss ich dir zustimmen.
Er hat eine sehr angenehme Umgebung geschaffen mit einen sehr guten Hintergund und ich bedauere, das ich derzeit Zeitlich nicht in der Lage bin weiterhin mit ihm zu arbeiten.

Tja...wozu einen Raum, einen Ort erschaffen, der besonders ist...
Eigendlich nur um das Innere nach Aussen zu Projekzieren, obwohl das Äusere in diesen Fall hilft das innere " aufzubauen"
Für mich ist der Kreis kein Kreis, sondern ein Symbol für die Sphäre die uns umgibt als Energiefeld mit den 4 Toren der Elemente oder den "Elementarebenen" und dem was über uns und unter uns ist.

Im grunde würde ich es sehr interessant finden, wenn eine größere Gemeinschaft aus Neuheiden verschiedener Traditionen einen Ort wiedererschaffen würde, der als gemeinsamer Anlaufpunkt dienen könnte, denoch bin ich da skeptisch, denn ich bezweifle das sich die unterschiedlichen Traditionen einig werden würden.

Derzeit arbeite ich in einen sehr kleinen Rahmen daheim...

Vörður