Die keltische Göttin Brighid gehört vielleicht zu den ältesten Göttinnen Europas, die (teilweise zwar unter christlichem Mantel) ungebrochen bis heute verehrt wurde. Viele ihrer Wurzeln greifen zurück auf die Mythologie der Steinzeit und Eisenzeit. Sie wurde unter vielen Namen bekannt und ihre Verehrung findet sich nicht nur Irland und Nordengland, sondern auch auf dem Festland.
Namen unter denen Brighid bekannt ist:Brigit, Brigid, Bhride, Brid, Bride [Bruiid oder Braidi ausgesprochen], Briga, Brigantia, Bridget, Brigindo, Brittania, Briginda, Brigdu.
Titel – Namenszugaben
- Brighid-nam-Bratta(Brighid des Umhangs)
- Brighid-Muirghin-na-tuinne(Brighid der Empfängnis der Wellen)
- Brighid-sluagh(Brighid der unsterblichen Gastgeber)
- Brighid-nan-sitheachseang(Brighid des dünnen Feen-volks)
- Brighid des Volks der Grünen Umhänge
- Brighid der Harfe, der Trauernden, der Prophezeihung, der reinen Liebe
- Breo-Saighit, die Flamme von Irland, Feuriger Pfeil
- Ihr Name bedeutet „Hoheit“ oder „Erhabenheit“.
Schirmherrin
Auf der Druidisch-Adligen Ebene: Brighid Göttin der Heiler, Poeten und Inspiration und Schmiede,Patronin der Kriegskunst (oder Briga).
Auf der Bäuerlichen Ebene: Feuer des Herdes, Herrin der Fruchtbarkeit, Landwirtschaft, Geburt, Ernten, Schutz der Kinder (Es heißt, dass Brighid sich über jede Wiege lehnt) und bei der Geburt, Trauer. Große Muttergöttin.
Mysterienebene: Herrin des Göttlichen Feuers, Vermittlerin zwischen Himmel und Erde, Göttin der Initiation.
Angerufen für:
Trauer, Fruchtbarkeit, kreative Inspiration, Heilung, Geburt, aller Formen von Feuer oder Wassermagie, Schutz des Landes, für die Künste und das Handwerk, Hüterin der Kinder. Manchen Quellen zufolge wurde sie auch als Kriegsgöttin angerufen, Divination, Schamanismus.
Feiertag:
31. Januar – 1. Februar (Imbolc, auch bekannt als Brigid’s Day, Oimelc, Candlemass, Lichtmess). Imbolc ist eines der vier keltischen Feste die aus Quellen namentlich belegt sind.
Es wird als ein Fest der Milch und der jungen Lämmer gefeiert. Die christliche Kirche übernahm es als Fest wenn Maria die Verunreinigung der Geburt überstanden hat (Nach Biblischer Überlieferung ist eine Frau nach der Geburt eines Mädchens für 80 und bei einem Jungen für 40 Tage unrein) und als Gedenktag an die Heilige Brigit
Korrespondenzen:
Feuer, Brombeer (Brombeerwein ist ihr heilig), Quellen, Milch, Schilde, Lämmer, das Herz, das Herdfeuer
Tarotkarten: die Königin, die Kraft
Farben: Rot, weiß
Ein Altar ihr zu ehren sollte immer eine brennende Flamme haben, wenn nicht sogar ein „ewiges Licht“.
Ihr symbol ist das Brighid-Kreuz. Traditionell aus Stroh oder Binsen gefertigt. Man hing es im Haus oder über der Haustür zum Schutz auf.
Brighid’s Mantel wird ebenso viel Bedeutung zugeteilt.
Speer und Pfeil sind ihr ebenfalls heilig
Tiere: Kühe (brigid besaß zwei Kühe), Schafe, Lämmer (zum fest Imbolg gehörend). Manchen Quellen zufolge Besaß sie auch einen Eber und einen Widder.
Mythologie
Brighid und die Tuatha De Danann
Die irische Göttin Brighid gehört zu den ältesten Gottheiten der irischen Mythologie und ist auch in Schottland und England zu finden. In einem mittelalterlichen Manuskript heißt es, sie sei aus der „Zeit des Deluge“
Brighidwar ein Mitglied der Tuatha De Danann, dem Volk der Göttin Danu, die als sehr gebildet und in so manchen Künsten bewandert galten. Es heißt, sie erreichten Irland nicht wie alle anderen Invasoren mit einem Schiff, sondern sie kamen aus dem Nebel heraus. Hier ist sie die Tochter des Dagdas, der als Patrone der Druiden gilt. Brighid soll eine Dichterin der Tuatha De Danann gewesen sein, anderen Quellen zufolge hatte sie noch zwei weitere Schwestern, manchmal tragen diese den gleichen Namen, eine soll Heilerin, die andere Schmiedin gewesen sein. Allerdings gibt es auch Hinweise auf sie als eine Göttin vor der Zeit der Tuatha De Danann.
Dazu zählt, dass ihr Name unter anderem „Die Erhabene“ heißt, was auch der gleiche Name der Eriu ist, eines der drei Herrinnen zu denen Amergin, ein Sohn Mileds, reiste, um die Erlaubnis zur Eroberung Irlands zu erhalten. Eriu war auch ein anderer Name Irlands, was diese Göttin zur Hoheitsgewalt und das Land an sich macht.
Brighid und Bres
In einem Mythos ist Brighid mit Bres verheiratet. Er ist halb-Fomorianer und Herrscher der Kinder von Danu. Während der zweiten Schlacht des Magh Tuireadh zwischen den Tuatha De Danann und den Fomoren verwundete Brighids Sohn Ruadan den Schmiedegott Giobhnui und wird anschließend im Kampf getötet. Brighid ging selbst auf das Kriegsfeld und beklagte ihren Sohn. Es heißt, sie sei die erste gewesen, welche über den Tod eines geliebten Menschen wehklagte (caoine). So wurde sie zur Trösterin aller Trauernden. In Irland war es noch lange Brauch Frauen anzuheuern, die am Grabe wehklagten. Dieser Brauch wurde auch in Griechenland und Ägypten gepflegt und reicht sogar nach Mesopotamien zurück.
Brighid und Cailleach – eine Jahreszeitliche Verbindung
Im mythos von Brighid und Cailleach finden wir auch Hinweise auf Brighid als Jahreszeitliche Göttin. Die große Ähnlichkeit ihres Namens, mit dem Wort für Braut sollte ebenfalls nicht von der Hand gewiesen werden. Sie könnte den Frühlings und Sommeraspekt des Landes darstellen. In der ersten Sage reist die Cailleach, die alte Frau des Winters zu einer Insel, wo der Brunnen der Jugend liegt. Wenn die Morgensonne aufgeht trinkt sie das Wasser und verwandelt sich in Bride, die Jungfrau. Hier können wir einen Ursprung der Wiccamythologie sehen, wo sich die Göttin zu Imbolc selbst wieder erneuert und verjüngt.
In der zweiten Sage wird Bride von der Cailleach in einem Berg gefangen gehalten. Es ist Cailleach’s eigener Sohn der sich in die leuchtende Bride verliebt und sie aus der Gefangenschaft befreit. Wütend verfolgte Cailleach das junge Paar mit einem Sturm und wird schließlich zu Stein.
Brighid und das heilige Feuer
Den hauptaspekt der Brighid bildet das Feuer.
- Feuer der Inspiration und Divination
- Feuer der Heilung und der Fruchtbarkeit
- Feuer der Schmiede und des Handwerks
Brighid wurde zu Sonnenaufgang geboren und es heißt, ihr Haus erschien wie von Flammen umgeben. Bei ihrer Geburt erschien eine Flammensäule über ihren Kopf, die bis in den Himmel reichte. Diese Verbindung zwischen Himmel und Erde ist sehr interessant und bringt uns Bride als Vermittlerin und Verbinderin näher. Sie steht so mit der Heiligen Flamme der Initiation und Erleuchtung zusammen. Kein wunder, dass Imbolc oft als Datum für Initiationen genommen wird. Die Assoziation mit dem Sonnenaufgang ihrer Geburt hat ebenfalls sehr viel Symbolik. So wird Brighid auch mit der Sonne in Verbindung gebracht, was wieder zu ihrem Jahreszeitlichen Aspekt als Frühlings – Sommergöttin passt.
Herrin des Ewigen Feuers
Das ewige Feuer am Himmel ist die Sonne, deren irdisches Symbol das Feuer ist. Bereits ihre Geburt weist darauf hin, dass Brighid als Erdgöttin das Ewige Feuer der Sonne auf die Erde bringt. In ihrem Heiligtum auf Kildare wurde ein ewiges Feuer gehütet, ähnlich wie für die Vesta in Rom. Auch das Herdfeuer im Haus ist ein Symbol dieses ewigen Feuers. In früheren Zeiten durfte nur ein Schamanen-Priester dieses Feuer entzünden und es war die Aufgabe der Herrin des Hauses darauf zu achten, dass es niemals erlosch (außer zu bestimmten rituellen Daten). Das Herdfeuer ist Brighid ebenso heilig. Das Feuer sollte immer an sein und jeden Abend würde die Frau des Haushaltes das Feuer bedecken (engl. Smoor), damit es die Nacht hindurch am brennen bleibt und dabei Brighid um Schutz bitten. An Imbolg wurde Eberesche für das Herdfeuer benutzt und am Morgen wurde nach dem Symbol Brighids auf dem Holz ausschau gehalten. Dieses sollte wie der Fußabdruck eines Schwans oder einer Gans aussehen und ein Segen der Göttin bedeuten. Das Holz sollte über Nacht also nicht komplett abbrennen. Dieses Symbol erklärt uns auch mehrere Assoziationen zwischen Brighid und Schwänen in der Carmina Gadelica.
Göttin der Poeten, Barden und Druiden
Divination
Brighid wird als die Göttin aller Divination angesehen. Besonders nahe steht ihr jedoch die Augurie, welche auch als Firth of Brighid bekannt ist. Die Technik wird beschrieben, dass man die Hände zu einem Fernrohr formt um verlorene Tiere und Menschen zu finden, oder die Gesundheit einer abwesenden geliebten Person zu überprüfen. Im Irische-Gälische Gebrauch entwickelte sich daraus der Gebrauch der Handinnenflächeals „Sehfläche“ um das Sonnenlicht auszublenden und den Seher zu fokussieren.
Der Frithir oder Seher welcher die Wahrsagung des Firth durchführte, beging diese Form der Divination am ersten Montag des Quartals, zu Sonnenaufgang, Barfuß und ohne Handschuhe nachdem er gefastet hat. Besondere Gebete wurden an Brighid gerichtet, während er Deosil (sonnwärts) um den Hausstand lief. Dann, mit verbundenen Augen geht der Frithir zur Schwelle des Hauses, legt eine Hand an jeden Türpfosten und betet dass ihm Einsicht gewährt wird. Dann schaut er mit offenen Augen unbeweglich nach vorne und merkt sich alles was er sieht.
Sieht er eine Person oder ein Tier aufstehen, bedeutet dies gute Gesundheit, während liegen Krankheit oder Tod bedeutet. Wenn sich Vögel nähern bedeutet dies gute Gesundheit. Eine Ente bedeutet Sicherheit für Matrosen, während ein Rabe Tod anzeigt.
Kreative Inspiration
Wie eine Muse wird Brighid auch als Geberin der kreativen und poetischen Inspiration verehrt. Frühe Irische Poeten trugen Mäntel aus Vogelfedern. Dies bringt sie einmal sehr stark mit den Schamanen in Verbindung, aber auch wieder mit der Vogelsymbolik der Göttin. Im Wort „Entchant“ = verzaubern findet sich auch die Wurzel für das Wort „singen“ (to chant). Es gibt eine enge Verbindung zwischen den Visionen der keltischen druiden-schamanen und der Barden. Den frühen Barden sagt man nach, dass sie Menschen Krankheiten „ansingen“ konnten.
Herrin der Schmiede und der Kriegskunst
Als Herrin der Schmiede wird Brighid in einem alten irischen Gedicht erwähnt. Auch hier ist die Verbindung zum Schamanismus wieder deutlich zu sehen. Die Kunst des Schmiedens war einst ein Geheimnis, welches von Schamanen gehütet wurde. Es war ein magisches Ritual zu schmieden, noch stärker im Wechsel der Bronze zur Eisenzeit, denn ursprünglich dachte man, dass ein Schwert nur aus dem Metall der Sterne (Meteoritenstein) geschmiedet werden konnte. Das legendäre Schwert Excalibur, das König Artus von der Herrin des Sees verliehen wurde, wurde von Frauen auf Avalon geschmiedet. Obwohl Frauen als Hüterinnen des Feuers nicht ungewöhnlich sind, ist die Assoziation von Frauen und der Schmiedekunst in überlieferter Zeit sehr vermännlicht worden. Zwei Hinweise auf Schmiedende Frauen in der keltischen Mythologie können also sehr wohl eine Parallele aufweisen. Vor allem, da dies nicht die einzige Verbindung zwischen Brighid und Avalon ist.
Von der Schmiede kommt die Verbindung zur Kriegskunst. Diese zeigt sich auch bei den Brigantes, der Soldaten der Göttin Brighid. Eine andere Theorie geht allerdings davon aus, dass Brighid die Hauptgöttin dieses Stammes war und sich von dort aus (oder durch Völkerwanderung) in ganz Irland und in andere Länder verbreitete. Ihre Assoziation mit der Kriegskunst könnte aber auch durch die Verbindung mit der römischen Minerva verstärkt worden sein. Zur ihrem als Aspekt als Herrin der Kriegskunst passt auch, dass es angeblich sie war, welche die Kriegsschreie erfand, mit denen die Feinde erschreckt wurden.
Wasser und Heilung
Auch Wasser ist der Göttin heilig. Mehrer Flüsse, Quellen und Brunnen mit Heilkräften sind ihrgeweiht. Besonders heilig sind ihr auch Warmwasserquellen, welche die beiden Kräfte, Wasser und Feuer miteinander verbinden. Es war früher üblich die Quellen mit Blumen und Pflanzen zu zieren, aber auch Münzen oder andere Silberobjekte wurden ihr geopfert.
Brighid und die Hoheitsgewalt des Landes
Ihr Name bedeutet „die Erhabene“ und basiert auf dem indoeuropäischen Stamm „bri“, was „Hoheit“, „Machtfülle“ oder „Hoheitsmacht“ bedeutet. Dieser Wortstamm findet sich in einer Vielzahl an Orts- und Flußnamen wieder: Bragana (Portugal), Bregenz (Österreich), Brig (Schweiz), Brega (Irland). Auch er Fluß Brent der das frühere Sumpfgebiet um Glastonbury herum entwässerte fällt in diese Kategorie. Wir können uns Fragen, ob Brighid die Göttin der Insel Avalon war. Auf die Verbindung zwischen der Schmiedekunst und Avalon habe ich bereits hingewiesen. Brighid’s große Verbreitung und Verbindung mit Orten und Flüssen zeigt sie uns als Verkörperung der Erde und der Herrschaft des Landes. Diese Verbindung zeigt sich auch darin, dass Brigantia, wie Brighid in England genannt wurde, als Britannia die Verkörperung Britanniens darstellt. Da Brighid immer mehr Aspekte der Großen Göttin Danu übernahm, entstand auch die Verbindung zwischen ihr und der Morrigan, dem Dunklen Aspekt der Danu. Allerdings besitzt sie mit den Sagen um Cailleach und Brighid bereits eine Verbindung zu einem dunklen Aspekt.
In zwei Geschichten und einem Brauch begegnet uns Brighid als die Herrschaftsgewalt des Landes: In einer Geschichte bestimmt sie den König des Landes, indem sie sich ihm als alte Hexe zeigt und nur er kann sie küssen. Auf die Frage wer sie sei, antwortet sie mit „Mein Name ist die Hoheitsmacht des Landes“. Einen weiteren Hinweis erhalten wir aus einer Legende der christianisierten Heiligen Brigit: Sie erhält das Land für ihr Kloster indem sie ihren Mantel auswirft, der sich über das Land ausweitet.Interessant ist auch, dass sie als weibliche Äbtissin die Bischöffe ernennt.
Überlappungen:
Aufgrund von Darlughdacha, einer Vertrauten der Heiligen Brigit, deren Name Tochter des Lugh bedeutet, stellte Mary Condren die Theorie auf, dass Darlughdacha der eigentliche Name der Göttin Brighid sei und Brighid eher ein Titel darstellt.
Brighid wird häufiger in sehr großer Nähe mit Danu, der großen Muttergöttin der Tuata De Danan gebracht und weist viele Parallelen mit ihr auf. Da Brighid in Irland an sehr großer Popularität gewann, ist es möglich, dass sie Aspekte der großen Muttergöttin Danu übernahm. Sicherlich ist sie zu den großen Muttergöttinnen zu zählen, deren Verehrung ihre Wurzeln in der Steinzeit hat.
Ó'Hógáin verbindet die Heilige Brigit dagegen mit der Göttin Boann (Flußgöttin des Boann). Insoweit interessant als das es eine Verbindung zwischen Boann und der Morrigan gibt.
Übernahme in andere Pantheons
Romanisierung:
Die Römer brachten Brighid mit Minerva in Verbindung, da sie ebenfalls eine Göttin ist, die Hoheitsgewalt, Weisheit und Inspiration gewährt und die Handwerkskunst unterstützt.
Christianisierung, die heilige Brigit
Die irische Verehrung der Brighid war so stark, dass sie ins Christentum in die Verehrung der Heiligen Brigit überging.
Die Heilige Brigit ist Überlieferungen zufolge 453 u.Z. In County Down geboren. Ihr Vater, Dubhtach war ein Druide (hier sehen wir die Verbindung zu Dagda, als Patron der Druiden), der sie nach dem Alten Weg aufzog und zur Insel Iona (auch als Druiden Insel bekannt) brachte und zur ban-drui, Druidin, ausbildete.
Ihre Vertraute war Darlughdacha (Tochter des Lugh), von der es hieß, sie hätte in Kildare mit Brigit das Bett geteilt. Manche Lesben sehen Brigidh deshalb auch als Göttin der Lesben.
Es erstaunt nicht, dass das Fest der Heiligen Brigit auf Imbolc gelegt wurde, angeblich weil die Heilige Brigit zu diesem Zeitpunkt gestorben war.
Nach iro-christlicher Tradition ist die Heilige Brigit Jesus’ Hebamme und Ziehmutter. Sie war auch eine Freundin seiner Mutter Maria und stand ihr zur Seite. Weswegen im Gälischen eines ihrer häufigsten Namen Muime Chriosd, (Ziehmutter Christi) ist. In diversen Gedichten wird sie Maria im Rang gleichgestellt, wird als Mutter Christi bezeichnet oder Maria der Gälen.
Die Heilige Brigit wurde als Patronin des Hofs und des Viehsund Beschützerin des Haushaltes von Feuer und Krankheit verehrt.
Brigit wurde vom heiligen Patrick konvertiert und ihre Popularität stand mit der seinigen in ständiger Konkurrenz.Vieles deutet darauf hin, dass eine heilige Brigit niemals wirklich existiert hatte, sondern es sich dabei um die Umwandlung der Göttin in eine Heilige handelte, da ihre Popularität anders nicht gebrochen werden konnte.
Brigit wurde später Äbtissin der Abtei in Kildare und den Legenden zufolge war sie es, die die Bischöfe in ihrer Region ins Amt berief. Eine merkwürdige Rolle für eine Äbtissin, die eher an Brighid und die Hoheitsgewalt des Landes erinnert. Ihre Bischöfe mussten auch ausgebildete Goldschmiede sein, was uns nochmals in die Nähe der Göttin bringt. Die Geschichte wie sie das Land für ihre Abtei erhielt ist ebenso interessant, sie wurde dazu angewiesen ihren Mantel auszubreiten und so viel Land wie dieser umfassen konnte, solle ihr gehören. Ihr Mantel wuchs von Zauberhand und breitete sich über viele Hektare Land aus. Auch diese Geschichte erinnert uns an Brighid als Herrin des Landes.
Figuren der heiligen Brigit zeigen Tag- und Nachtsymbole in Form von einem Sonnen- oder Sternenkranz. Wie Maria kann sie aber auch auf der Mondsichel stehend entdeckt werden und als Beherrscherin über die Schlange.
Heilige Stätten:
Kildare in Irland von Cill-Dara, Kirche der Eiche, ist ein besonders bekanntes Heiligtum der Brighid und war vor der Vereinnahmung durch das Christentum bereits ein heidnischer Kultort. 19 Frauen bewahrten das Feuer. Jede abwechselnd einen ganzen Tag von Sonnenuntergang zu Sonnenuntergang. Es heißt, Brighid selbst bewache ihre Flamme am 20. Tag. Die Frauen wurden als die Jungfrauen des Feuers bezeichnet Inghean au dagha und als Feuerbewahrer Brecohwidh. Brudins war ebenfalls eine Bezeichnung, die heute allerdings an Bedeutung gewechselt hat denn mit den Brudins sein, bedeutet heute mit den Feen sein. Meiner Meinung nach zeigt diese Wortentwicklung sehr deutlich, wie versucht wurde alte Götter als „Märchengestalten“ zu entmachten. Die Zahl 19 stellt den heiligen Jahreszyklus der Kelten dar, denn es brauchte 19 Jahre, für einen neuen Mond, bis er sich wieder am Tag der Wintersonnenwende befindet. Die Flamme wurde von einer (wahrscheinlich Weißdorn-) Hecke umgeben. Der Platz soll 20 Fuß groß, viereckig mit Dach gewesen sein. Es heißt, sie hätten bis ins 18. Jh. dieses Lied gesungen: "Bride, excellent woman, sudden flame, may the fiery, bright sun take us to the lasting kingdom." - Bride ausgezeichnete Frau, unerwartete Flamme ,möge die feurige, leuchtende Sonneuns zum ewigen Reich geleiten”
Im Zuge der Christianisierung versuchten viele Bischöfe diesen heidnischen Brauch auszulöschen. Als ihnen dies nicht möglich war, wurde die Heilige Stätte eingenommen und Christianisiert. Die Jungfrauen wurden durch Nonnen ersetzt. 1220 wurde das Feuer schließlich auf Anweisung des Erzbischofs Heinrich von Dublin gelöscht. Dennoch gab es wohl mehrere Personen, die weiterhin eine Flamme bewahrten.
Im 18. Jh. wurde der Schrein in Kildare von der Monarchie geschlossen.
1960, im II. Vatikanum wurde beschlossen, dass es nicht genügend Beweise gibt um die Existenz und Heiligsprechung der Brigit aufrechtzuerhalten und sie wurde aus dem Canon entfernt. Dies betraf auch ihren Orden, der allerdings weiter bestehen blieb.
Zu Imbolc 1993 wurde das Feuer in Kildare von Schwester Mary Minehan eine Brigida-Nonne neu entfacht. Eine heilige Flamme brennt seitdem in ihrem Haus weiter. Viele heidnische Gruppen aus der näheren Umgebung sollten diese Brauch auch pflegen.
Viele Quellen und Brunnen deren Schutzherrin Brighid ist existieren noch heute und es heißt, dass sie viele Krankheiten heilen. In Kilfenora in CO in Irland gibt es eine besonders schöne. Sie wird Clare genannt und ist ein bedeutender Schrein der Heiligen Brigit welches von Nonnen gepflegt wird.
Überhaupt empfiehlt es sich nach Stätten der Heiligen Brigit zu suchen, so kommt man schnell an Kraftorte der Göttin.
Folklore
- Zu Imbolc werden diverse Strohkreuze, genannt Brighid’s Cross gemacht. Davon gibt es zwei Varianten. Laut einer Quelle sind die irischen Brighid Kreuze 3 Strahlig, es gibt aber auch eine Variante mit vier Strahlen. Beide Varianten werden als ein altes Sonnensymbol gesehen.
- In La Fheill Brighid (2. Februar) kommen die Frauen zusammen um ein Bild der Göttin als Jungfrau zu machen. Sie trägt ein weißes Kleid und einen Kristall über ihrem Herzen. Anschließend wird sie in einem Wiegenähnlichen Korb gelegt. Brighid wird dann mit Liedern von der Hausherrin ins Haus eingeladen. (Es heißt, wenn das Bett am nächsten Morgen unordentlich ist, war Brighid da).
- Eine andere Tradition ist es ein Stück Brot, Milch und eine Kerze für Brighid draußen zu lassen.
- In der Carmina Gadelica gibt es eine Stelle, wo sie in Beziehung zu einer Schlange die aus einem Hügel zu Latha Fheill herauskommt in Zusammenhang gesetzt wird. Dies könnte in Bezug zu älteren Assoziationen stehen, wo sie als eine Fomorische Erdgöttin dargestellt wird. In den West-Highlands gibt es einen Spruch, der dies unterstützt: „Früh an Bride’s Morgen wird die Schlange aus dem Loch kommen. Ich werde die Schlange nicht stören noch wird die Schlange mich stören.“Ein ähnlicher Spruch kann auch gefunden werden, bei dem stattdessen von der Königin die Rede ist.
- Durch wiederholung der Genealogie Brighids soll man immer beschützt werden.
- Ihr magischer Mantel wurde häufig gepriesen: „oh Brighid wirf deinen Mantel über mein Haupt. Dein leuchtender Mantel mich beschützen soll. Die Iren stellen ihre Freunde „unter Brighid’s Mantel“. „Mögest du sicher sein und warm haben unter Brighid’s Mantel“
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