Brighid Kreuze werden jährlich zu Imbolc erneuert und ganzjährig über der Haustür aufgehängt. Sie schützen so das Haus und seine Einwohner vor Krankheiten, Hunger und Feuer.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Formen (dreiarmig, vierarmig, rautenförmig, mit webmuster etc). Auf Bildern sieht man den vierarmigen und dreiarmigen Typen am häufigsten.
Die Kreuze werden aus Stroh (auch Weizenähren) oder Binsen erstellt. Traditioneller scheint Binsen gewesen zu sein, allerdings wird heute eher auf Stroh zurückgegriffen.
Man kann entweder in Absprache mit dem Bauern vom Feldrand einige Büschel abschneiden oder man geht in den Bastelladen und kauft sich eine Packung Bastelstroh.
Ursprünglich scheint man sie gemeinsam geflochten zu haben, nachdem man mit einem Schwellenritual die Göttin ins Haus begrüßt hat. Es wird auch gesagt, dass das vierarmige für das Haus und das dreiarmige für den Stall ist. Allerdings gibt es sehr große lokale Unterschiede. Das macht insofern Sinn, als dass der Segen der Göttin ins Haus eingetreten ist. Die Brighid-kreuze wurden jährlich erneuert.
Im Grunde genommen haben wir es hier meiner Meinung nach mit einem heidnischen "Pendant" zum seit dem 16. Jahrhundert entstandene christlichen Brauchs des Dreikönigssegens (Sternsinger) zu tun. Der Dreikönigssegen (K+M+B später C+M+B) wird durch die Sternsinger am (Vorabend des) 6. Januar mit Kreide an den Türrahmen geschrieben. Die Buchstaben sind dabei die Anfangsbuchstaben der nicht gesicherten „Heiligen Drei Könige“. Mit der Wiederbelebung des Brauches nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Segen in „Christus segne dieses Haus“ = „Christus Mansionem Benedicat“ verändert. Dies ist insofern interessant, als das es Verbindungen zwischen dem 6. Januar und den Riten um Brighid gibt. (siehe Imbolc Überdenken).
(Bild "House number and St. Brigid Cross, Northern Ireland. By Ardfern (Own work) [CC-BY-SA-3.0])
Anleitungen findet ihr auf den nächsten beiden Seiten.
Quelle:
Seán Ò Duinn OSB "The Rites of Brigid. Goddess and Saint".
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