Aus der Provence habe ich die Tradition der Santons kennengelernt. Figuren, die die üblichen Krippendarstellungen ergänzen und die Handwerksberufe der bäuerlichen Gegend darstellen. Auch Gestalten aus der Erzählungen können gefunden werden oder moderne Figuren wie der Weihnachtsmann. So machte ich mich also auf den Weg meine Krippe zu planen. Meine Idee war es die verschiedenen Handwerksberufe den Sternzeichen zuzuordnen. Im Forum konnte ich mich glücklicherweise über die Zuordnung austauschen und so entstand die Krippe:
Für den Hintergrund und die Unterlage habe ich Kork gewählt. Der Hintergrund stellt eine Hügellandschaft dar. Am Himmel sieht man die Zirkumpolarsterne, das Symbol Schamasch’s für die Sonne, die demnächst im Osten aufgehen wird. Im Westen geht Nanna-Sin (Mond) unter und Ischtar, die Venus kündigt die nahende Wiedergeburt der Sonne an.
Die Göttin, im Blau der Nacht, als Himmelskönigin steht im Urhügel, der die Verbindung zwischen Himmel und Erde darstellt und das Universum symbolisiert. Sie ist schwanger. (Ich habe schon überlegt ein paar Sterne auf den Umhang zu malen, habe mich aber nicht getraut). Der Gott der Unterwelt steht als älterer Hirte mit wehendem Mantel neben ihr. Der Wind der Zeit weht über ihn hinweg und bald wird die Essenz dieses Körpers verschwinden und erneuert werden. Neben der Göttin steht die Spinnerin und symbolisiert die Nornen und die zeigt auch, dass die weise Alte diese Zeit des Jahres regiert. Der Esel steht für mich symbolisch für das alte Jahr. (meine Interpretation).
Die anderen Figuren gehen ihrem Alltag nach. Ein Hirte im Gespräch mit einem Widder (Widder) ist zu sehen. Die Schokoladenherstellerin hat bereits die Milch von der Kuh geholt (Stier). Von weitem reitet ein Paar daher (Zwillinge), die schwangere Hebamme unterhält sich mit der Chocolatière. Der Tambourinaire (Löwe) bereitet seine Vorstellung vor. Die Lavendelschnitterin (Jungfrau) und der Winzer (Waage) kommen gemeinsam von der Arbeit. Die Spinnerin (Skorpion) steht ebenfalls bei der Chocolatière. Der Jäger (Schütze) kommt mit seinem Hund von einer erfolgreichen Jagd zurück. Eine Frau, die bei der Spinnerin steht melkt die Ziege (Steinbock), während der Wasserträger (Wassermann) und der Fischer (Fische) vom Fluss kommen.
Das Bild der Krippe ändert sich zur Wintersonnenwende. Die Herrin der Nacht hat das Sonnenkind geboren und so trägt auch sie jetzt das goldene Kleid der Sonne. Der Sonnenprinz liegt im Stroh, das schnell Feuer fangen kann und so das neu entfachte Licht "füttert". Der entzückte Mann steht symbolisch für den Schlangenträger daneben und verkündet die Rückkehr des Lichtes. Der Stier, der als altes Herrschafts- und Königssymbol aus Mesopotamien zeigt, dass es sich hierbei um eine wichtige Geburt handelt. Das Jahr huldigt der neuen Sonne und bereitet sich vor einzeln vorzutreten und seine Gaben dem Licht zu bringen, damit es kräftig wird für dieses Jahr. Der junge Bär läuft symbolisch für die Zirkumpolarsterne ebenfalls zum Sonnenprinzen.Mit der Sonne ist auch die Fruchtbarkeit ins Land eingezogen. Ein Schaf säugt seine Jungen und kündigt so Imbolc an. Die Häsin mit ihren Jungen neben der Göttin ruft uns das Frühlingsfest Ostara in Erinnerung. Ein Baum ist erblüht und auf dem Dach des Urhügels singen die Tauben, symbolisch für die Liebesgöttin, die zu Beltane dominant sein wird. Das Ferkelchen fand ich einfach süß.
Etwas unglücklich bin ich noch mit dem Namen „Krippe“ für den heidnischen Bereich finde ich es etwas unpassend. Weihnachtslaraium fiel mir als Alternative ein. Leider weiß damit aber Ott-Normalverbraucher nicht was gemeint ist. Bei Krippe hat jede/r eine gewisse Vorstellung und ich muss nicht groß erklären.
Ich hoffe, das konnte den einen oder andern etwas inspirieren.
Wenn ihr eigene Ideen für eine Krippe habt würde ich mich freuen diese zu erfahren.