Mehrere Gottheiten stehen mit der Wintersonnenwende in Verbindung. Hier wird au einige von ihnen näher eingegangen.
Balder / Baldur
Germanischer Lichtgott, der so hell sein soll, dass ein Licht von ihm scheint. Als er von seinem Tod zu träumen begann, ging seine Mutter Frigga zu jeder Pflanze und forderte von ihr das Versprechen Balder nicht zu verletzen. Sie vergaß allerdings die Mistel und Loki schnitze einen Speer mit einer Mistelspitze und lies den Blinden Gott Haldur/ Hödur diesen werfen. Er traf Balder, der daraufhin starb. Erst nach Ragnarök wird er wiedergeboren werden.
Der Grüne Ritter
In der Winterszeit kam ein Grüner Ritter mit einer riesigen Axt in König Artus’ Halle. Jemand sollte ihm mit seiner Axt einen Schlag versetzen und er würde diesen in einem Jahr erwidern. Nur Gawain war mutig genug sich dieser Queste zu stellen. Er enthauptete den Grünen Ritter, der jedoch seinen Kopf wieder aufheben und ansetzen konnte. Im nächsten Jahr würde er den Schlag zurückgeben. So machte sich Gawain auf den Weg eine Lösung zu finden. Der Grüne Ritter wird als eine Inkarnation des Wintergeistes gesehen und seine Herausforderung ist der Vorbote für den Kampf um die Frühlingsbraut.
Mabon
Mabon (Mah-bawn) ap Modron. Ist das keltische Kind des Versprechens. Sein Name wird als „Der große Sohn der großen Mutter“ übersetzt. Mabon bedeutet Jugendlicher, Sohn, junger Mann, ap Sohn oder Abkömmling von und modron ist etwas unsicher, wird allerdings gemeinhin als mit dem Gälischen „Matrona“ = Mutter verwandt angesehen. Mabon wird als eine kleinere Sonnengottheit angesehen, allerdings aber auch mit der Jagd und der Unterwelt assoziiert, mit Musik, Liebe und Fruchtbarkeit. Er repräsentiert den Jahreslauf der Natur und kann mit Persephone verglichen werden. Im Mabinogion wird er in der Geschichte „Culhwch ac Olwen“ von Cei und Bedwyr (Kay und Bedevere) befreit. Da er der beste Jäger ist, kann nur er den Eber Twrch Trwyth fangen. Mabon wurde als drei Tage altes Baby aus den Armen seiner Mutter gestohlen. Er wurde in Caer Llowy (oft als Stadt des Lichts übersetzt) gefangen gehalten. Nur der Lachs Llyn Llyw, das älteste Tier auf der Welt, weiß wo sein Gefängnis ist. Der Eber wird oft als ein Symbol für die Dunkelheit interpretiert, die Mabon als Champion des Lichts jagen muss. Er macht die Fruchtbarkeit des Landes möglich, indem Culhwch und Olwen anschließend heiraten können. Mabon wird oft mit dem Irischen Oengus mac Og (König von Tir na nOg und Newgrange, Sohn des Dagda und der Boann(d) gleichgesetzt. Es wird auch diskutiert, in wie fern er mit Pryderi gleichgesetzt werden kann und natürlich über den Ursprung des Wortes Mabinogi.
Angus / Oengus
Dagda gibt Elcmar Boand / Boann’s Ehemann einen Auftrag und lässt dann die Zeit für 9 Monate still stehen. Während dieser Zeit liegt er bei ihr und sie gebiert Angus, Gott der Liebe und der Jugend. Er wird mit Mittwinter assoziiert, wegen Brugh na Bóinne (New Grange). Aber auch von Cúchulainn heißt es, er sei in New Grange von seiner Mutter Dechtine empfangen worden. Als geistiger Vater wird Lugh – eine Opfer/Sonnengottheit gesehen.
Amaterasu
Sie ist die große Sonnengöttin Japans und eine der höchsten Shinto-Gottheiten, Königin aller Kami, der Natur innewohnenden Kräfte. Betrunken beleidigte sie ihr Bruder Susanoo indem er über ihre Reisfelder trampelte und ihre Tempel beschmutzte. Sie zog sich in eine Höhle zurück und die Welt wurde dunkel und die Vegetation begann zu sterben. Mehrere Götter versuchten sie aus ihrer Höhle zu locken, doch sie blieb dort. Erst die sinnliche Göttin Uzume brachte sie dazu aus der Höhle zu kommen, indem sie nur in Blättern und Blumen gekleidet für die anderen Göttern tanzte. Das Lachen und die Freude lockte Amaterasu aus ihrer Höhle hervor. Hinter Uzume befand sich ein großer Spiegel und als Amaterasu hervorschaute, trat sie zur Seite, so das Amaterasu zum ersten Mal ihr eigenes Gesicht und ihre strahlende Schönheit erblickte.
Apollo
Um die Mittwinterzeit wurde Apollo in einer Höhle auf der Insel Delos geboren als Sohn des Zeus und der Leto, die Zeus als ein Schwan begattete. Bei der Geburt unterstützte seine zuvor geborene Zwillingsschwester Artemis. In nur drei Tagen war er erwachsen und machte sich auf nach Delphi, wo er die Schlange tötete, die ihm Hera, Zeus’ eifersüchtige Gemahlin geschickt hatte. Apollos Tempel wurde von Bienen aus Wachs und Federn gemacht. Es gibt zwei Theorien zu der Geschichte. Es ist möglich, dass sie einen religiösen Wechsel beschreibt, wo das Orakel von Delphi, das urspr. einer weiblichen Gottheit (womöglich einer Erdgöttin und Unterweltsgöttin) gewidmet war an die Apollo-Anhänger überging. Die andere Theorie besagt, dass Apollo selbst ursprünglich ein Unterweltsgott war. Möglich ist auch, dass durch die Übernahme die Seher und Unterweltsaspekte überhaupt mit Apollo vermischt wurden.
Mithras
Der Kult des Apollo wurde später durch einen weiteren Sonnenheros ersetzt, dem des Mithras. Ursprünglich eine iranisch – persische Gottheit, die durch Soldaten ins römische Reich eingeführt wurde und vor allem auch von Soldaten praktiziert wurde. Der Mithraskult ist uns aus dem 6. Jh. vuZ belegt. Mithras wurde vom höchsten Gott des Lichtes auf die Erde geschickt, um einen großen Bullen zu töten, dessen Blut die Quelle der Fruchtbarkeit auf der Erde sein sollte. Die Einweihungsrituale in diesen Kult verlangten viel ab und waren entsprechend blutig. Zentral war das Töten des Stieres. Bei Mithras’ Geburt waren Hirten zugegen und als Mithras zu seinem Vater zurückkehrte nahm er ein letzten Mahl mit seinen Anhängern ein, was später als eine Kommunion mit Wein und Brot tradiert wurde. Es wurde gesagt, dass er nicht gestorben war, sondern zu seinem Vater in dem Himmel zurückgekehrt. Am Tag des Gerichts würde er zurückkehren und seine Anhänger würden aus ihren Gräbern auferstehen.
Da der Mithraskult vor dem Christentum etabliert war geben uns seine Rituale und Praktiken einen großen Einblick in die Ursprünge der heute als christlich bekannten Praktiken. Es wird auch verständlich, warum der Mithraskult als eines der größten Konkurrenten des florierenden Christentums nach der Institutionalisierung aufs Schärfste verfolgt wurde
Osiris – Horus
Einige der Osiris-Mysterien fanden ebenfalls um Mittwinter statt. Sohn der Urgötter Geb (Erde) und Nuit (Himmel) brachte er Friede und Künste in die Welt. Er war mit Isis verheiratet, hatte allerdings mit Nephtys Anubis gezeugt. Set, sein Bruder war eifersüchtig und tötete und zerstückelte ihn. Die lange Reise der Isis begann, die die Teile ihres Gatten überall suchen musste. Am 25. Dezember waren alle seine Teile wieder zusammengesetzt – somit seine zweite Geburt (die auch als Initiation gesehen werden kann). Horus, der Falkengott den Isis mit Osiris zeugte, wird manchmal auch als seine re-inkarnation interpretiert. Isis, mit dem Horuskind auf dem Schoß wurde später zum Urbild der Maria mit dem Jesuskind.
Attis
Wurde ebenfalls zur Wintersonnenwende geboren. Er ist der Sohn der Kybele, der großen syrisch-anatolischen Muttergöttin (manchmal wird sie auch Isis genannt). Kybele war weit vor dem 3. Jh. vuZ (integration in den römischen Pantheon) im Kleinasiatischen Raum bekannt. Sie wurde zeitweilig auch zur nationalen Göttin und war die persönliche Göttin des Kaisers Claudius. Zu dieser Zeit wurde sie als Magna Mater verehrt und hatte wahrscheinlich auch einige Aspekte anderer Muttergöttinnen integriert. Die Rituale ihres Sohnes Attis kennzeichneten das bäuerliche Jahr und hatten ihren Höhepunkt zur Wintersonnenwende. Attis wurde durch die Liebe seiner Mutter Kybele in den Wahnsinn getrieben und kastrierte sich selbst unter einer Kiefer, welche zum Symbol seines Opfers wurde. Von seinen Anhängern wurde er als Vater bezeichnet. Zu Mittwinter wurde eine Kiefer zuerst geschmückt und dann gefällt. Die Priester ders Kultes waren ebenfalls Eunuchen, die während des Festes auch oft Selbstgeisselung ausübten. Auch Attis wurde in einer Höhle geboren.
Holda / Hulda / Holde / Frau Holle / Perchta / Percht
Frau Holle ist vielen aus dem Märchen bekannt. Wenn sie ihre Daunen ausschüttet schneit es. Sie belohnt die fleißigen und bestraft die faulen. Ihr anderes Gesicht zeigt sie aber auch bei der Wilden Jagd. Der Wode (Wotan) wird ihr zur Seite gestellt, was sie auch in Verbindung mit Frigg bringt. Oft wird sie aber auch mit Kindern in Verbindung gebracht.