In diesem Artikel findet ihr einige Ideen für die Planung eures Yulefestes

Julscheit
Eine persönliche Idee von mir ist es, den Julscheit mit etwas Stroh vom letzten Lughnasadfest zu schmücken. Wir schaffen so eine Verbindung zwischen dem Opfer des Sonnengottes und seiner Wiedergeburt. Die Idee mit dem Trankopfer über dem Scheit gefällt mir auch sehr gut – und es unterstützt nebenbei noch das Entzünden. Die Idee mit dem Ältesten und Jüngsten Anwesenden finde ich ebenfalls sehr gut umsetzbar, vor allem weil es die Familie unterstützt und mit Jüngsten und Ältesten eine Verbindung zum Neuen und Alten Jahr schafft. Das Aufbewahren des letzten Rests würde ich ebenfalls berücksichtigen. Hat man keinen Ofen oder Kamin, könnte man im Garten eine Feuerstelle errichten, oder eine Aufsuchen – es empfiehlt sich hier auch Glühwein, Punsch oder Met in einer Thermosflasche mitzunehmen! Wer keinen Garten hat, sollte sich entweder ein Scheit schenken lassen (am besten gibt man einigen heidnischen Freunden einen Tipp) oder ihn doch kaufen – einfach in den Wald gehen und einen Ast absägen ist verboten und sollte auch zum Schutz der Bäume nicht einfach so gemacht werden!  Folgenden Spruch habe ich aus dem unten als Quelle angegebenen Buch von John Matthews:
"Beim Hereinbringen:
Willkommen Julscheit willkommen!
Bring deinen Segen in dieses Haus und allen die hier wohnen
Willkommen Julscheit willkommen!
Beim Anzünden:
Ich entzünde dieses Mittwinterfeuer
Im Namen der Ahnen und der Heiligen [Gott und Göttin], welche diese Welt beschützen;
Möge diese Flamme usn alle wärmen und möge diese Light uns an die immer zurückkehrende Sonne erinnern."

Räucherung
Die Zeit der Reinigung beginnt und da diverse Räucherungsbräuche belegt sind, ist es sicherlich eine gute Idee das Haus mit Weihrauch zu reinigen. Traditionell werden Mittwinter, Neujahr und der Perchtentag angegeben. Persönlich bevorzuge ich den Perchtentag.. Räucherwerk könnte auch zusammen mit dem Julscheit verbrannt werden.


Weihwasser herstellen
Mehrere Wasserbräuche zeigen an, dass das zu dieser Zeit geschöpfte Wasser besonders viel Kraft hatte. Wie Imbolc die Zeit ist die Kerzen zu weihen, könnte dies eine gute Zeit sein Weihwasser herzustellen um aufzubewahren.

Zeit Dazwischen – Eine persönliche Angleichung
Ich persönlich harmonisiere gerne. Am idealsten finde ich es die Deko erst am 13. Dezember – zum Lucientag aufzustellen. Leider ist das nicht immer praktisch umsetzbar, wenn z.B. vorher ein Julpunsch stattfindet. Ich feiere Mittwinter möglichst am astronomisch genauen Datum – mehr oder weniger. Da wir ja wissen, dass die Sonne stillzustehen scheint, nehme ich die restlichen Tage bis zum 25. als weitere „Weihnachtstage“ – meist sind wir sowieso unterwegs Eltern, Schwiegereltern besuchen, so dass sowieso an mehreren Tagen gefeiert wird. Anschließend beginnen die Raunächte, die am 6. Januar zu Ende sind. Ich habe die Berechnung so gestaltet, weil es mir gerade als ich noch in der Schweiz wohnte so möglich war, mich den üblichen  Feierlichkeiten problemlos anzuschließen.
In meiner Tradition wird zu Samhain der Tempel geschlossen und alle Lichter ausgemacht. Dies hat den Vorteil, dass der Tempel eine Pause erhält. Wenn viel gearbeitet wird, ist dies wichtig. Brennt ein „ewiges“ Altarlicht, bleibt dieses allerdings weiterhin bestehen. Dies empfehle ich allerdings nur Leuten, die einen Garten haben, wo z.B. eine „Grabkerze“ ohne Schaden anrichten zu können, immer anbleiben kann. Für mich ist das die Zeit noch stärker nach Innen zu gehen – wobei das natürlich in unserer Zeit nicht immer so möglich ist. Zu Yule wird zuerst auch das letzte Licht ausgemacht oder rituell ausgemacht und die Dunkelheit noch einmal gespürt. Dann wird das Licht wieder angemacht und der Tempel geöffnet. Für mich ist die gesamte Zeit zwischen Samhain und Yule eine „Zeit dazwischen“, allerdings noch nicht direkt die „Zeit zwischen den Jahren“ die ich speziell als die Rauhnächte ansehe. Den Jahresbeginn nehme ich wie allgemein üblich zum 1. Januar – allerdings dauert es noch etwas länger, bis die Rauhnächte zu Ende sind – und ebenso dauert es auch meist etwas länger, bis man sich daran gewöhnt hat, die neue Jahreszahl zu schreiben. Ich empfinde den Jahreswechseln nicht als festen Punkt, sondern als eine breitere Grenze. Am 6. Januar feiere ich das Ende der Rauhnächte und die Deko wird entsorgt. 

Ein Julfest Beispiel:

  • Kreis ziehen
  • Anrufung der Elemente, z.B. mit Kraftieren Falke, Hirsch, Lachs, Bär
  • Evt. Löschen des Lichtes.
  • Dunkelheit spüren, sich dessen Bewusstmachen, spüren der Kälte
  • Pfadarbeit: Das Licht wird geboren, Suche des Lichts in der Höhle etc. (wenn draußen sollte diese nicht zu lang geplant werden)
  • Mit einem Chant oder Tanz das Licht rufen
  • Eine kleine Flamme ist zurückgekehrt und muss gestärkt werden z.B durch die Kraft der Elemente, der Anwesenden, jeder gibt eine Gabe von sich, mit dem Stroh von Lughnasad etc.
  • Freudige Begrüßung des Lichts evt. wieder mit einem Chant
  • Das Licht wird weitergetragen evt. kann jeder mit einer Kerze davon etwas mit nach Hause nehmen um dann sein eigenes Altarlicht / Herdfeuer damit zu entzünden
  • Segnen des Weins, Trinksprüche und Segen an das Land (am besten mit warmen Met oder Punsch – wunderbar auch nichtalkoholisch!)
  • Verabschiedung der Anwesenden Kräfte
  • Variation: Julscheit anzünden

Extratipp:

Ø Nach ein paar Minuten stehen ist ein warmer Met genau das richtige – am besten kurz vorher aufwärmen und in einer Thermoskanne dabei haben. Für die Alkoholfreie Variante einfach ein paar klare Fruchtsäfte z.B. Apfel und Traubensaft aufwärmen.

Ø Am schönsten ist dieses Fest wie immer draußen, Jul in der Wohnung zu feiern ist meiner Meinung nach wieder eine Flucht vor der Kälte und Dunkelheit

Ø Als Kleidung empfehle ich trotz der Ritualkraft so warm wie möglich. Ich habe mit Skihosen und Jacken (und einfach einen hübscheren Umhang drüber) gute Erfahrungen gemacht. Kinder sollten auf jeden Fall in Skikleidung zum Fest gehen wenn draußen gefeiert wird.

Ø Der Julscheit sollte vorher gut austrocknen, allerdings ist es auch manchmal etwas „zu einfach“ wenn er gleich lichterloh brennt.

Ø Eine sehr schöne Idee habe ich auf Silent Shadows Website (dunkle Dimension) gefunden. Dort wird vorgeschlagen: „Wer mag (und genügend geschickt ist), kann das Feuer auch kultisch entzünden, indem er einen Hartholzstab (Eiche) im Loch eines Weichholzscheites (Ulme) schnell dreht. Dazu kann man einen Bogen zu Hilfe nehmen. Der Stab steht dabei für das männlich-aktiv-phallische, die Öffnung für das weiblich-passiv-empfangende Prinzip, welches den Zeugungsakt versinnbildlicht, aus dem das Licht wiedergeboren wird. Die entstehende Glut wird mit Zunder und vorsichtigem Anblasen zum Entzünden gebracht. Hiermit wird das eigentliche Feuer, das sogenannte Notfeuer, in Brand gesetzt. Die Flammen werden mit Jubel begrüßt und damit ist die Kraft der Sonne auf die Erde geholt.“ Ich finde diese Idee deshalb so gut, weil es nicht so einfach ist das Feuer anzuzünden und so die Symbolik gut zur Geltung kommt. Allerdings sollte man vielleicht vorher üben…..

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