Bezeichnet als Überbegriff mehrere religiöse und spirituelle Glaubensgemeinschaften, die sich im unterschiedlichen Maße an den einheimischen Kulturen des vorchristlichen Europas und des angrenzenden nahem Ostens orientieren und eine Form von Naturspiritualität leben, häufig mit starkem Einbezug von Folklorebräuchen. Als allgemeine Eigenbezeichnung wird häufig „Alte Religion“, „Alter Pfad“, „Erdreligion“ oder „ethinsche Religion“ benutzt.

Daneben gibt es den Ethnien entsprechenden Bezeichnungen wie z.B. Druidentum (keltisch), Asatru (germanisch), Hellenismos (altgriechisch), Romuva (baltisch), Khemitismus (altägyptische), Rodnovera (slawisch) usw. Auch neue religiöse Bewegungen wie die Wicca Tradition, der moderne Kult der Großen Göttin (Pandea), wie auch moderne Schamanische Traditionen werden unter diesem Begriff zusammengefasst. Viele benutzen den Begriff Spiritualität anstelle von Religion.
Weitere Informationen: Naturreligion, Heidentum, Paganismus; Neuheidnische Religionen

Adresse: Es existiert keine Zentrale Adresse.
Struktur: Autonome oder Semi-Autonome Kleingruppen (häufig Coven, Seedgroups, Haine oder Kreise genannt), Vereine und Kirchen.
Rechtliche Anerkennung: Mehrere Kirchen sind in den USA anerkannt (z.B. Covenant of the Goddess, Church and School of Wicca, Ár nDraíocht Féin Druidentum). Einzelne Asatru Kirchen sind in Norwegen, Dänemark und Island als Glaubensgemeinschaften anerkannt. In Schweden (Asatru), England (Druid Network) und Litauen (Romuva) gab es Teilanerkennungen. Weitere Informationen: Offizielle Anerkennung neuheidnischer Glaubensgemeinschaften als Religion
Priesterschaft: Je nach Gruppe gibt es eine entsprechende Ausbildung, zur Glaubensausübung und Ritualleitung sind keine Priester zwangsläufig notwendig.

Grundlegende Glaubensinhalte:
•    Die Natur und der Kosmos werden als Ausdruck und Teil des Göttlichen gesehen und sind in besonderem Maße schützenswert.
•    Polytheismus: Es gibt Götter und Göttinnen.
Weitere Informationen: 9 Naturreligiöse Glaubensinhalte

Festtage
Viele heidnische Glaubensgemeinschaften werden durch die 8 Jahreskreisfeste vereint. Diese haben je nach Tradition unterschiedliche Namen und Schwerpunkte. Auf der Südhalbkugel sind die Daten den Naturereignissen entsprechend verschoben. Die allgemein bekanntesten Namen kommen aus der Wicca Tradition und dem Druidentum:
•    Samhain: Ende Oktober, Anfang November. Ahnengedenken, Abschied des Sommers, Beginn des Winters.
•    Yule / Mittwinter. Geburt der Sonne als heiliges Kind von der Muttergöttin
•    Imbolc: Anfang Februar. Reinigungsfest und Vorbereitung auf den Frühling, Winteraustreiben
•    Ostara: Ende März. Erwachen der Erde, Befreiung der Heiligen Wasser, Winteraustreiben
•    Beltane: Ende April. Beginn des Sommers, Fest zu Ehren der Vereinigung, Fest zum Schutz der Herden.
•    Mittsommer: Fest zum Höhepunkt der Sonne
•    Lughnasad: Opferfest für die Kornernte, Fest der Künste, Handwerks und Geschicklichkeit.
•    Mabon: Erntedank
Weitere Informationen zu den Festtagen

Ethik:
Es gibt keine Allgemeingültige Ethik, jede Tradition legt unterschiedliche Schwerpunkte. Allerdings glauben die meisten an ein verbindendes Netz, so dass die eigenen Handlungen auf einen Zurückfallen. Die Vermeidung von Schaden an anderen, wie auch die Selbstverantwortung werden stark betont. Viele Traditionen legen auch besonderen Wert auf Gastlichkeit und eine Verpflichtung zur Selbstfürsorge.
Weitere Informationen:
11 Grundsätze für zeitgenössisches Druidentum
; Die Wicca Weisung - Wicca Rede und ihre Erklärung; 16 Grundsätze der Erd-Charta

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